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Didier Saint-Georges Carmignac-Stratege: „Diese Entwicklung blenden die Anleihemärkten bisher komplett aus“

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Da sich die Zinssätze nahe ihrem historischen Tiefstand bewegen, bleibt in puncto Inflation wenig Raum für Überraschungen. Die kurzfristigen Zinssätze gehen von einer unveränderten Geldpolitik in den nächsten Monaten aus, während die langfristigen Zinsen sehr geringe Inflationserwartungen widerspiegeln. Aus diesem Grund herrscht ein klar asymmetrisches Zinsänderungsrisiko.

Hinsichtlich der wirtschaftlichen Entwicklung ist es sehr wohl möglich, dass die vorauseilenden Konjunkturindikatoren, auf die sich der Marktaufschwung stützt (es liegt schließlich in der Natur der Märkte, wirtschaftliche Trends zu antizipieren), Anzeichen einer Trendumkehr aufweisen.

Diese Indikatoren sind sowohl Änderungen der Zinssätze als auch des geldpolitischen Kurses gegenüber extrem empfindlich. Zudem sollte beachtet werden, dass der gesamte Wachstumstrend in den USA, der den Markt seit Jahresbeginn stützt, auf Konsum aufgebaut ist. Dabei steht dieser Konsumaufschwung auf wackligen Beinen. Zum einen basiert er auf der Aufnahme von Verbraucherkrediten, die sich derzeit auf einem Höchststand bewegt. Zum anderen wird er durch eine wachsende Spartätigkeit und eine aufgrund höherer Immobilien- und Ölpreise nachlassende Kaufkraft belastet.

Die Aussicht auf eine Kombination aus schwächerem Wachstum bei höherer Inflation ist für die Märkte weitaus weniger attraktiv als das seit Februar vorherrschende Szenario. Dies würde die Zentralbanken und logischerweise auch die Märkte vor ein Dilemma stellen. Zudem entstünde neben der politischen Unsicherheit in den USA und Italien ein weiteres Problemfeld. Anleger sollten die weitere Entwicklung genau beobachten.

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