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Aktualisiert am 23.12.2022 - 13:40 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Glanz im Depot Die 10 besten Goldminenfonds der vergangenen drei Jahre

Goldminenmuseum in Neuseeland
Goldminenmuseum in Neuseeland: Bei einem Run auf das gelbe Edelmetall profitieren die Aktien der Goldminengesellschaften überproportional. | Foto: imago images / agefotostock

Die Inflation scheint gekommen, um zu bleiben. Während viele Ökonomen, Zentralbanken und Wirtschaftsforscher das noch vor einem halben Jahr anders sahen, spüren die Verbraucher es nun direkt in ihren Geldbeuteln – sei es an der Zapfsäule, bei der Gasrechnung oder beim Einkauf von Lebensmitteln. Die deutlichen Preissteigerungen haben die Teuerungsrate in Deutschland auf den höchsten Stand seit fast 50 Jahren getrieben. Im Mai lagen die Verbraucherpreise 7,9 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt errechnete. Damit schmilzt das Geld zusehends dahin.

Gleichzeitig erscheint am Horizont ein neues Angstwort: Stagflation! So nennen Experten die Mischung steigender Preise in Kombination mit einer stagnierenden oder sogar schrumpfenden Wirtschaftsentwicklung. Weil viele Anleger in den letzten Jahren nur die extrem expansive Geldpolitik der Notenbanken und sinkende Zinsen kannten, haben sie die Risken ausgeblendet. In den Bilanzen der wichtigsten Notenbanken der Welt standen noch nie so riesige Summen wie derzeit. So beläuft sich die Bilanzsumme der us-amerikanischen Notenbank Federal Reserve (Fed) derzeit auf rund 9 Billionen US-Dollar. Das ist etwa das Zehnfache der Summe, die vor der Finanzkrise 2008 üblich war. Wie schon in der Finanzkrise hatte die Fed während der Corona-Pandemie massiv Anleihen gekauft. Die Geldmengenausweitung führt nun unweigerlich zu hohen Inflationsraten.

Edelmetalle und Rohstoffe als Portfolio-Ergänzung

Wer sich gegen den eskalierenden Geldschwund absichern möchte, sollte sich deshalb nach Alternativen für den Vermögensschutz umsehen. In ihrer aktuellen Edelmetallstudie „In Gold We Trust“ stellt die Liechtensteiner Vermögensverwaltung Incrementum fest: „Stagflation ist der blinde Fleck der meisten breit gestreuten Portfolios. Edelmetalle und Rohstoffe können in diesem Umfeld eine hervorragende Ergänzung sein.“ Normalerweise sind jedoch Zinserhöhungen schlecht für den Goldpreis, da Gold selbst keine Zinsen oder Erträge abwirft.

Der World Gold Council stellt hierzu fest: „Eine schwache Gold-Performance war meist im Vorfeld von Zinserhöhungszyklen und weniger nach dem Erhöhen der US-Leitzinsen zu beobachten. Verglichen mit US-Aktien entwickelte sich das gelbe Edelmetall sowohl zwölf als auch sechs Monate zuvor deutlich schwächer, während sechs Monate nach Beginn einer Zinserhöhungsrunde sowie zwölf Monate danach eine Outperformance gegenüber US-Aktien und dem US-Dollar zu beobachten war.“ Im aktuellen Fall könnte Gold nach Meinung der Experten eine gute Absicherung gegen Stagflation darstellen. Letztlich ist es wohl eine Wette darauf, dass der schmale Grat, auf dem die Notenbanken wandern, scheitert: Die Inflation bleibt trotz Zinserhöhungen hoch, das Wirtschaftswachstum knickt ein.

Gold als Inflationsschutz

Über Jahrtausende hinweg konnte Gold seine Kaufkraft erhalten. Ein Beispiel gefällig? Mit einer Feinunze Gold konnte man vor 2500 Jahren 350 Laibe Brot kaufen. Und heute? Ungefähr genauso viele, weshalb das Krisenmetall oft als die härteste Währung der Welt und als der beste Inflationsschutz gilt.

Dass Edelmetalle ein Depot sinnvoll ergänzen, zeigen auch die Erfahrungen nach 2001 und 2007, als Gold und Silber haussierten, während die Aktienmärkte den Investoren starke zwischenzeitliche Verluste bescherten. Die Gesamtbilanz seit dem Jahr 2000 spricht eindeutig für eine Beimischung im Depot: Gold entwickelte sich in den letzten 22 Jahren sogar besser als der breite Aktienmarkt. Während der MSCI World seit der Jahrtausendwende pro Jahr um 5,2 Prozent stieg, verteuerte sich das Edelmetall im Schnitt um 9 Prozent und schlug fast jede andere Anlageklasse.

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Die wirtschaftlichen Verwerfungen durch die Corona-Pandemie treiben die Goldnachfrage seit dem Frühjahr 2020 an. Im August 2020 überschritt der Weltmarktpreis für eine Feinunze die Marke von 2.000 US-Dollar. Danach ging es erst wieder ein Stück abwärts. Im laufenden Jahr wurde der Rekord für Gold in Euro gerechnet im März mit einem Preis von 1.880 Euro pro Feinunze erreicht. Aktuell liegt der Preis bei 1738 Euro.

Neben physischem Gold in Form von Barren und Goldmünzen gibt es weitere Möglichkeiten, in das begehrte Edelmetall zu investieren. Dazu zählen börsennotierte Wertpapiere wie ETCs oder Zertifikate auf Gold und Silber. Die dritte Möglichkeit ist zugleich die risikoreichste: Nuggets über Minengesellschaften erwerben, wenn das Edelmetall noch in der Erde schlummert. Auf diese Weise können Anleger glänzende Renditen schürfen. Das Gewinn-, aber auch Verlustpotenzial einzelner Minen ist enorm. Die Papiere verfügen über einen eingebauten Hebel. Bei steigenden Preisen des Edelmetalls und stabilen Förderkosten zieht das Gewinnwachstum der Unternehmen überdurchschnittlich an und somit steigen auch die Kurse der Förderer überproportional.

Aufwärtspotenzial? Einstiegszeitpunkt für Goldminenaktienfonds scheint günstig

Derzeit treiben die hohen Energiepreise die Abbaukosten nach oben. Dennoch bleiben den Schürfern auf dem aktuellen Preisniveau hohe Gewinnmargen. So liegen die gesamten Förderkosten beim Branchenprimus Barrick Gold derzeit bei nur rund 1.140 US-Dollar je Feinunze. Dementsprechend verdienen die Kanadier kräftig und zahlen zudem ordentlich Dividende. Angesichts einer Quartalsdividende von 0,20 US-Dollar je Aktie errechnet sich eine Dividendenrendite von knapp 4 Prozent. Historisch betrachtet sind die Papiere nach dem jüngsten Kursrücksetzer von 25 auf unter 20 US-Dollar günstig bewertet. Die hohe Dividendenrendite sollte das Abwärtspotenzial begrenzen. Dazu hatte Barrick Gold angekündigt, eigene Aktien im Wert von bis zu einer Milliarde US-Dollar zurückkaufen zu wollen. Das hat es in der Geschichte des Konzerns noch nicht gegeben.

Die Wertentwicklung im Sektor verläuft im laufenden Jahr bislang recht enttäuschend. „Die Rohstoffwerte können sich dem aktuellen Markttrend nicht entziehen und schaffen es aktuell nicht von den hohen Rohstoffpreisen zu profitieren. Die Fundamentaldaten sprechen weiterhin eine eindeutige Sprache und es ist in unseren Augen nur eine Frage der Zeit bis zur Renaissance der Gold- und Silberminen. Die Unternehmen sind aktuell trotz weiterhin ungebrochen hoher Margen so günstig wie seit dem Jahr 2000 nicht mehr und wir sehen hier enormes Aufwärtspotential“, meint der Rohstoffexperte Tobias Tretter von Commodity Capital.

Der Blick auf Goldminenaktienfonds, die durch ihre breite Diversifikation für eine Reduktion des Risikos gegenüber dem Kauf einzelner Papiere sorgen, könnte demnach lohnend sein. Wir haben uns auf die Suche nach den besten Branchenfonds der vergangenen drei Jahre gemacht. Die zehn besten Edelmetallaktienfonds haben wir nach ihrer Sharpe-Ratio sortiert. Die Kennzahl bezieht in die Bewertung ein, wieviel Risiko ein Fondsmanagement für seinen erzielten Ertrag eingehen musste. Welcher Fonds am besten abschneidet? Das erfahrt ihr im Ranking.

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