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Aktualisiert am 09.09.2016 - 12:24 Uhrin MärkteLesedauer: 8 Minuten

Die 100-Billionen-Dollar-Frage 4-Punkte-Checkliste: Gibt es eine Preisblase am Rentenmarkt?

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2. Kriterium: Ungerechtfertigter Preisanstieg?

Die Anleihepreise sind deutlich gestiegen, konstatiert Leichtweiß. Dementsprechend sind die Renditen deutlich gefallen, wie die untere Grafik verdeutlicht: Den extremen Renditeverfall zeigt Leichtweiß am Beispiel von US-Staatsanleihen mit 30 Jahren Laufzeit, deren Renditen von 15 Prozent Anfang der 1980er Jahre auf heute nur noch etwa 2 Prozent gesunken sind.

Spiegelbildlich sind die Kurse am Rentenmarkt massiv gestiegen, wie der Chart auf Seite 1 gezeigt hat. Ob dieser Preisanstieg aber ungerechtfertigt gewesen ist, wie das zweite Kriterium der DIW-Definition für eine Preisblase verlangt, sieht Leichtweiß skeptisch. Als wichtigste Ursache für den Kursanstieg verweist er auf die Interventionen der Notenbanken.


Grafik: Ypos Vermögensmanagement

Nachfrage durch Notenbanken

Die geldpolitischen Maßnahmen wie zum Beispiel das Anleihekaufprogramm der Europäischen Zentralbank, hätten zu einer riesigen Nachfrage nach Anleihen geführt. Ob diese Eingriffe in den Rentenmarkt ordnungspolitisch korrekt seien, stehe auf einem anderen Blatt.

Fest stehe aber, dass die zusätzliche Nachfrage von einer klar definierten Käufergruppe stamme, die im Voraus klar kommuniziert habe, was sie in welchem Umfang kaufen werde. Ein übertriebenes Kaufverhalten sähe anders aus. Leichtweiß: „Ein ungerechtfertigter Preisanstieg ist meines Erachtens nicht gegeben.“


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