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Die 3 Probleme der Minen Warum Goldaktien so viel schwächer laufen als Gold

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  1. Der Markt fürchtet neuen Inflationszyklus bei Abbaukosten

Mehrere Unternehmen haben in ihren Prognosen höhere Gesamtabbaukosten einkalkuliert und einigen Presseberichten und Research-Veröffentlichungen zufolge, steigen die Kosten bereits. Seit 2012 sind die Gesamtabbaukosten im Branchendurchschnitt um etwa 25 Prozent, auf ein Niveau von rund 900 Dollar je Unze in 2017, gesunken. Auf Grundlage der bisherigen Unternehmensvorgaben gehen wir davon aus, dass diese Kosten 2018 auf rund 925 Dollar steigen werden. Nachdem wir mit zahlreichen Produzenten über ihre kostentreibenden Faktoren gesprochen haben, sind wir zu dem Schluss gelangt, dass die Bedenken bezüglich der Kostenentwicklung übertrieben sind und die Kosten sich auf absehbare Zeit auf einem Niveau um 900 Dollar einpendeln werden. Viele Unternehmen haben langfristige Lieferverträge für Grundstoffe und Verbrauchsmaterialien abgeschlossen. Einige haben sich gegen steigende Treibstoffpreise und Wechselkurse auf niedrigem Niveau abgesichert. Die Lage am australischen Arbeitsmarkt hat sich offenbar zwar etwas angespannt, Unternehmen berichten jedoch bislang noch nicht von einem weltweit steigenden Lohndruck. Nach Einschätzung von BMO Capital Markets werden die Gesamtkosten der Goldproduzenten im Anlageuniversum in 2019 sogar um 8 Prozent zurückgehen.

  1. Goldaktien haben sich von der Verkaufswelle Anfang Februar noch nicht erholt

Anleger sahen die allgemeine Verkaufswelle, die über die Märkte hinwegrollte, nicht etwa als ein Zeichen für ein Wiederaufflammen systemischer Risiken, sondern vielmehr als eine längst überfällige Korrektur. Daher blieb eine Flucht in „safe havens“ aus, was Anfang Februar zu einem Abverkauf bei Gold und insbesondere Goldaktien im Einklang mit der allgemeinen Verkaufswelle am Markt führte. Infolgedessen werden derzeit RBC Capital Markets zufolge Goldproduzenten mit einem Abschlag von ca. 20 Prozent gegenüber ihren historischen Bewertungen gehandelt. Bis jetzt war der allgemeine Abverkauf am Markt nicht langlebig genug, als dass „safe havens“ davon profitieren würden. Laut einem Februar-Bericht von Goldman Sachs dauert es für gewöhnlich etwa einen Monat, bis Anleger nach rückläufigen Aktiennotierungen zunehmend auf Gold als Absicherungsinstrument setzen.

Am Markt und bei den Anlegern machen sich Zweifel breit

Allem Anschein nach verflüchtigt sich nun allmählich die Zuversicht und Selbstzufriedenheit, von der der US-Aktienmarkt über mehrere Jahre beherrscht wurde. Die Stimmung unter den Anlegern schwenkt um, eine starke Marktentwicklung kann nicht mehr als selbstverständlich vorausgesetzt werden und viele der Höhenflieger am Aktienmarkt kommen jetzt wieder zurück auf den Boden. Mit dem sich ausweitenden Facebook-Skandal um den Missbrauch von Nutzerdaten werden soziale Medien jetzt auf den Prüfstand gestellt. Unglückliche Pannen bei Tesla und Uber lassen darauf schließen, dass autonomes Fahren womöglich sehr viel schwieriger umzusetzen ist als erwartet. Aufsichtsbehörden und Finanzämter nehmen Kryptowährungen verstärkt ins Visier, während Hacker es auf die Börsen der Kryptowährungen abgesehen haben.

Anzeichen für spätzyklische Konjunktur und steigende Inflation verdichten sich

Nach Angaben des US-Handelsministeriums gingen die Einzelhandelsumsätze im Februar den dritten Monat in Folge zurück. Gleichzeitig kletterte der University of Michigan Consumer Sentiment Index auf seinen höchsten Stand seit 14 Jahren und der Conference Board Consumer Confidence Index nähert sich 17-Jahres-Höchstwerten an. Daraus lässt sich schlussfolgern, dass es den meisten Menschen zwar gut geht, sie aber kein Bedürfnis verspüren, in dieser Aufschwungphase, die zu den längsten der Geschichte zählt, mehr Ausgaben zu tätigen. So könnten die Haushalte die durch Trumps Steuersenkungen erzielten Einsparungen auf die hohe Kante legen, anstatt damit die Wirtschaft zu befeuern.

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