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Aktualisiert am 12.04.2022 - 11:05 Uhrin MegatrendsLesedauer: 8 Minuten
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Themeninvestments Die 7 größten Megatrend-Themen für 2022

Arbeiten von überall
Arbeiten von überall: Bei der Generation Z – die zwischen Ende der 1990er- und Anfang der 2010er-Jahre geboren wurde und heute ein Drittel der Weltbevölkerung ausmacht – erfreuen sich neue Technologien zunehmender Beliebtheit. | Foto: Imago Images / Cavan Images

1. Fokus auf Ernährungssicherheit 

Lieferkettenstörungen – die mitunter sogar zu leeren Supermarktregalen führen – haben das Thema Ernährungssicherheit in den Blickpunkt gerückt. Fortschrittliche Agrartechnologie und verbesserte Logistik sind der Schlüssel, um die stetig wachsende Weltbevölkerung vor dem Hintergrund des Klimawandels zu ernähren.

Zunächst einmal muss mehr Nahrung lokal produziert werden, was viele Vorteile hat, zum Beispiel eine zuverlässigere Versorgung, weniger Abfall, geringere CO2-Belastung und bessere Rückverfolgbarkeit. Außerdem werden die immer knapper werdenden Ressourcen, wie Süßwasser und Ackerland, entlastet. Vertikale Indoor-Farmen sind ein großer Wachstumsbereich, der das Potenzial hat, hochwertige lokale Nahrung dort bereitzustellen, wo wenig Platz ist oder schwierige Klimabedingungen herrschen. Das Vertical-Farming-Unternehmen Kalera zum Beispiel wird dieses Jahr in Singapur eine neue Megafarm eröffnen, in der jährlich rund 500.000 kg Blattgemüse angebaut werden sollen. Der Inselstaat hat es sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 30 Prozent seines Nahrungsbedarfs selbst zu decken (bislang sind es rund 10 Prozent).

Traditionelle Erzeuger machen sich ebenfalls die neuesten wissenschaftlichen Fortschritte zunutze, die uns die Möglichkeit geben, Kulturpflanzen auf die Umgebung abzustimmen und die Nährwerte zu verbessern. Die Blockchain wiederum kann helfen, die Ernteerträge zu steigern und Lieferketten zu straffen – und die Transparenz über die Herkunft unserer Nahrungsmittel zu erhöhen. Der französische Einzelhandelsriese Carrefour ist einer der Pioniere auf diesem Gebiet und möchte die Nutzung der Blockchain in diesem Jahr auf rund 300 Frischeprodukte ausweiten, deren Weg vom Feld ins Regal dann lückenlos zurückverfolgt werden kann.

Es besteht auch eine zunehmende Nachfrage nach Lebensmitteln, die direkt an die Konsumenten verkauft werden („Direct-to-Consumer“). Jedes moderne Modell für Nahrungsmittelerzeugung und -logistik, mit dem sich die komplexen globalen Lieferketten verkürzen und die Risiken von Logistikproblemen, Verderb und Kontamination reduzieren lassen, ist willkommen.

2. Holz neu erfunden

Holz war eines der ersten Materialien, die der Mensch bearbeitet hat – es wird seit mehr als 10.000 Jahren zum Bauen verwendet. Heute kommt Holz aufgrund seines Nachhaltigkeitsprofils eine andere besondere Bedeutung zu. Die Kommunalregierung in Paris zum Beispiel hat vorgeschrieben, dass Gebäude mit bis zu acht Stockwerken, die für die Olympischen Spiele 2024 errichtet werden, komplett aus Holz sein müssen. Generell plant Frankreich vorzuschreiben, dass für den Bau neuer öffentlicher Gebäude mindestens 50 Prozent Holz und andere natürliche Materialien zu verwenden sind. Der „Green Deal“ der EU und andere nachhaltigkeitsfokussierte Initiativen für den Aufschwung nach der Covid-19-Krise dürften diesen Sinneswandel beschleunigen. Durch CO2-Steuern könnte Holz zudem bezahlbarer werden.

Holz hat viele Vorzüge, die das Material attraktiv machen. Es ist feuerfest und bietet bis zu zwei Stunden Feuerbeständigkeit. Außerdem brennt es langsam und gleichmäßig – im Gegensatz zu einigen Metallen, wie Stahl, die schnell und unberechenbar schmelzen können, sobald sie eine kritische Temperatur erreichen, was zu einem Gebäudeeinsturz führen kann.