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Vermögensverwalter Joachim Paul Schäfer Anleger sollten 2021 auch die Risiken auf dem Radar haben

Stillstand im Hafen von Dover
Stillstand im Hafen von Dover: Die LKW-Staus vor Weihnachten haben einen Vorgeschmack auf die Schwierigkeiten gegeben, die es nach der Brexit-Übergangsfrist an den Grenzen geben könnte, meint Joachim Paul Schäfer. | Foto: imago images / i Images
Joachim Paul Schäfer
Foto: PSM Vermögensverwaltung

Eigentlich ist es eine Selbstverständlichkeit: Die Börse ist keine Einbahnstraße. Dennoch sagen die Prognosen der meisten Banken auch für 2021 neue Rekorde bei den führenden Aktienindizes voraus – und das nach der unglaublichen Rally, die in den zurückliegenden Monaten stattgefunden hat.

Generell neigen die Börsianer zum Optimismus. Es ist daher überhaupt nicht auszuschließen, dass die Aktien trotz ihrer überwiegend hohen Bewertungen noch weiter zulegen. Es gibt jedoch verschiedene Risiken, die die gute Stimmung auf dem Börsenparkett vermiesen könnten.

In den USA besteht die Gefahr, dass den Konsumenten die Kaufkraft verloren geht. Zwar ist ein Teil der Bevölkerung durch die gestiegenen Aktienkurse und Immobilienpreise zumindest auf dem Papier noch vermögender geworden. Doch gerade die Menschen, die nicht viel Geld in der Tasche haben, sind für den Konsum entscheidend, da sie kaum etwas zur Seite legen können. Und hier sieht es nicht gut aus.

Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums leiden 50 Millionen Amerikaner an Hunger. Das entspricht immerhin 15 Prozent der Bevölkerung. Das Konsumklima ist in den USA im Dezember auf 88,6 Punkte eingebrochen. Im Februar, also vor dem Ausbruch von Corona in den Vereinigten Staaten, hatte das Barometer noch bei 132 Zählern gestanden. Selbst Präsident Donald Trump hat verstanden, dass hier eine echte Gefahr auf die USA zurollt und das jüngste Konjunkturpaket nach trotzigem Widerstand doch noch durchgewunken.

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Kein glatter Brexit

In Europa sieht die Sachlage etwas anders aus. Hier herrscht erst einmal Erleichterung darüber, dass sich die EU und Großbritannien noch kurz vor Schluss auf ein Handelsabkommen geeinigt haben. Allerdings wurde eine Reihe strittiger Punkte erst einmal vertagt, obwohl das Abkommen so schon 1.300 Seiten dick ist. Es ist durchaus möglich, dass der Austritt des Königreichs deutlich rumpeliger abläuft, als es die Börsianer derzeit annehmen.

Die LKW-Staus in Dover vor Weihnachten haben einen Vorgeschmack darauf gegeben, welche Schwierigkeiten es an den Grenzen geben könnte. Denn dort werden künftig Kontrollen nötig, die die Abfertigung spürbar verzögern könnten. In vielen Fällen verfügen die Spediteure noch nicht über die notwendigen Formulare. Und die IT-Systeme an den Grenzen sind bislang noch nicht getestet worden.

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