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Vielfalt und Chancen Die asiatische Dekade

Fototermin zum Jahr des Tigers
Fototermin zum Jahr des Tigers: Wie hier in Malaysia wurde das chinesische Neujahr am 1. Februar 2022 von Milliarden von Menschen in Asien und überall auf der Welt gefeiert. | Foto: imago images/NurPhoto

Tatendrang, Mut und Optimismus. Das sind nur einige der Eigenschaften, für die der Tiger im chinesischen Horoskop stehen soll. Anfang Februar warfen Hobbyastrologen wie zum Neujahrsfest üblich wieder einen Blick nach Fernost und in die Zukunft. Ob diese Vorhersagen eintreffen, wird sich zeigen. Anleger sollten lieber auf die Prognosen der chinesischen Führung schauen. Denn sie hat die Mittel, ihre Vorhersagen auch eintreffen zu lassen. Nicht nur im Jahr des Tigers.

Beim Nationalen Volkskongress Anfang März gab die Regierung das Ziel von 5,5 Prozent Wirtschaftswachstum für 2022 aus. „Da China eine Kommandowirtschaft ist, halten wir es für wahrscheinlich, dass sich die Wirtschaft in die Richtung entwickelt, in die die politischen Entscheidungsträger sie treiben“, stellt Iain Cunningham, Portfoliomanager beim Vermögensverwalter Ninety One, lapidar fest.

Aufstrebendes Asien? Da denken viele Anleger natürlich zunächst an China. MSCI ordnet aber insgesamt acht Staaten des Kontinents als Emerging Markets ein, darunter Taiwan und Indien, Südkorea und Indonesien. Dazu kommen Frontier Markets wie Vietnam. Und ganz sollten Anleger auch die etablierte Industrienation Japan nicht vergessen.

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China hat im regionalen Schwellenländerindex MSCI Emerging Markets Asia mit rund 40 Prozent das weitaus größte Gewicht (siehe Grafik). Und chinesische Aktien haben viele Anleger im vergangenen Jahr enttäuscht. Für Unruhe bei den Investoren hat nicht zuletzt die Politik gesorgt.

Die Entscheidungsträger um Präsident Xi Jinping hätten im Jahr 2021 die Gelegenheit genutzt, um strukturelle Ungleichgewichte in der chinesischen Wirtschaft anzugehen, meint Portfoliomanager Cunningham. So habe Tempo und Ausmaß der Regulierung im Technologiesektor zwar den Markt verschreckt. Dies sei aber nicht geschehen, um den Sektor zu demontieren, sondern um „klare operative Fahrgassen“ zu schaffen. Insgesamt strengere Regulierung und schärfere Kreditvergabe hätten sich in schwächerem Wachstum bemerkbar gemacht.


Ende 2021 sei die Politik aber wieder von straff auf locker umgeschwenkt, mit der Aussicht auf einen starken Stimulus im Jahr 2022. „Die Risikoprämien sind in China und auf dem gesamten asiatischen Markt erhöht, die Stimmung ist gedrückt, und der politische Wandel wird wahrscheinlich zu einem konstruktiveren künftigen Makro und Marktumfeld führen“, so Cunningham. Zum Jahresstart habe es bereits Anzeichen für eine Outperformance der Aktienkurse nach einer Periode relativer Schwäche gegeben.

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