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Policen-Polizist Philip Wenzel Die Bayerische Basis-Rente Aktiv: Das Dilemma der Vergleichbarkeit

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Die Bayerische bietet 6 vermögensverwaltende Fonds, 5 Indexfonds, 14 börsengehandelte Indexfonds (Exchange Traded Funds, kurz ETFs) und 8 gemanagte Fonds unterschiedlicher strategischer Ausrichtung an. Damit dürfte es dem durchschnittlichen Vermittler möglich sein, einem durchschnittlichen Kunden ein gut verteiltes Portfolio nach dessen Wünschen zu basteln.

Für den Anleger, der die steuerlichen Vorteile einer Basis-Rente nutzen möchte, aber dabei großen Wert auf garantierten Kapitalerhalt legt, ist das Produkt allerdings nicht geeignet. Der Versicherer aus München bietet den Tarif nur ohne Garantie auf das Kapital an. Das mag den einen abschrecken, der andere freut sich, dass hier unnötige Kosten gespart werden. Und die Garantiekosten sind im Niedrigzinszustand, der wohl nicht länger nur eine Phase ist, neben anderen unnötigen Kosten tatsächlich die größte Renditebremse.

Was wiederum garantiert ist, ist der Rentenfaktor, mit dem bei Rentenbeginn das vorhandene Kapital in eine Rente umgerechnet wird. 85 Prozent des heute gültigen Rentenfaktors gelten auf das gesamte Kapital inklusive jährlicher Zuzahlungen in der gesetzlich zulässigen Höhe und Dynamiken, und sind zu 100 Prozent garantiert. Das gilt auch für eine eventuell auszuzahlende Hinterbliebenen-Rente. Nicht nur deswegen ist diese ein echtes Alleinstellungsmerkmal der Bayerischen. Diese lässt sich nämlich auch als Zeitrente auszahlen, wodurch die Nachkommen deutlich schneller an das gesamte Kapital kommen und die Bayerische auf nicht gerade geringe Sterblichkeitsgewinne verzichtet.

Eine echte Besonderheit ist die Möglichkeit, auch den laufenden Beitrag zu erhöhen. Dieser darf die steuerlichen Höchstfördergrenzen logischerweise ebenfalls nicht überschreiten. Aber auch hier gelten die bei Vertragsbeginn vereinbarten Rechnungsgrundlagen.

Es ist schwer, Ehrlichkeit bei einer explizit unverbindlichen Hochrechnung anzumahnen. Doch wäre es unter diesem Blickwinkel schöner, die Berechnung der Rente würde mit dem garantierten Rentenfaktor und nicht mit dem heute gültigen durchgeführt. Damit wäre die Bayerische in jedem Ranking mit Sicherheit außen vor, was vertrieblich eine Katastrophe wäre. Allerdings ist es schade, dass die Bayerische an vielen Stellen lieber ehrlich ist und dann nicht auch noch den letzten Schritt geht. Aber es ist verständlich, da die Rente mit einem Mal in Vergleichen um 15 Prozent geringer wäre. Und Ehrlichkeit ist bisher noch kein Auswahlkriterium bei Marktvergleichen.

Unterm Strich ist die Vergleichbarkeit wohl auch das Dilemma der neuen Basis-Rente „Aktiv“ der Bayerischen. In den Punkten Ehrlichkeit, Flexibilität und Qualität der Versicherungsbedingungen ist der Versicherer derzeit unbedingt unter den Top 3 am Markt zu verorten. In den Ratings und Vergleichen wird das Produkt allerdings nicht unbedingt weit oben zu finden sein.

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