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Die besten Dividendenfonds Die Königinnen unter den Unternehmen

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Die Rendite ist nicht alles

Das wäre eine gute Nachricht für Anleger. Denn auch wenn die Dividendenrendite für den Dax unterm Strich mit 2,9 Prozent für das Jahr 2013 eher durchschnittlich ausfällt – im Vergleich zum Rentenmarkt, wo zehnjährige Bundesanleihen mit gerade einmal 1,7 Prozent verzinst sind, erscheinen sie trotzdem attraktiv. Noch besser stehen Aktien aus dem Euro Stoxx 50 da: Hier können Investoren mit einer durchschnittlichen Dividendenrendite von 3,7 Prozent rechnen.

Doch die an Aktionäre gezahlten Dividenden sorgen nicht nur für eine vergleichsweise attraktive Verzinsung des eingesetzten Kapitals. Bei stagnierenden oder leicht fallenden Kursen federn Ausschüttungen auch die Verluste ab. Zudem leisten sie langfristig einen hohen Beitrag zum Gesamtertrag einer Aktie – Experten schätzen ihn auf ein Drittel bis ein Viertel der gesamten Aktienrendite.

Gleichzeitig entwickeln sich die Kurse dividendenstarker Papiere besser: In Deutschland etwa hat der Div-Dax, der die 15 Dax-Unternehmen mit den höchsten Dividendenrenditen enthält, den Dax-30 in den vergangenen zehn Jahren um rund 20 Prozentpunkte übertroffen. Auch der Dax-Index, der die Ausschüttungen berücksichtigt, liegt deutlich über dem Preisindex.

Doch die Rendite ist nicht alles. Denn wer bei der Aktienauswahl ausschließlich auf das Verhältnis zwischen der Dividende und dem Aktienkurs achtet, trifft nicht immer die beste Wahl. Schließlich schütten einige Konzerne die Dividenden nicht aus dem erzielten Ertrag, sondern aus der Substanz aus. So zahlte beispielsweise die Deutsche Telekom jahrelang – auch in Verlustjahren – ein Vielfaches ihres Gewinns an die Aktionäre aus.

Andere Firmen wiederum verfolgen keine nachhaltige Dividendenpolitik – da kann es schon mal vorkommen, dass sie die Ausschüttungen an Aktionäre zugunsten teurer Investitionen aussetzen. Wer hingegen die Dividende bereits seit Jahren kontinuierlich zahlt und im Idealfall sogar regelmäßig anhebt, dürfte über ein stabiles Geschäftsmodell verfügen, das relativ sichere Zahlungsströme über die Jahre hinweg gewährleistet.

Solche Firmen bezeichnen die DZ-Bank-Forscher als Dividenden-Aristokraten. In ihrer Studie filtern sie aus den gängigen Indizes Unternehmen heraus, die seit mindestens zehn Jahren Dividenden gezahlt und diese seit mindestens sieben Jahren stabil gehalten oder angehoben haben.

Darüber hinaus zogen Bissinger und Kahler weitere Bilanz- und Bewertungskennzahlen hinzu. Um eine Kaufempfehlung von der DZ Bank zu bekommen, dürfen die Firmen nicht ihre gesamten Gewinne an die Aktionäre ausschütten und müssen eine vernünftige Eigenkapitalquote haben. Außerdem darf die Dividendenrendite für die Jahre 2013 und 2014 nicht unter 3 Prozent liegen. Insgesamt erfüllen zehn deutsche und 17 europäische Titel diese Kriterien.



Microsoft ist ein Schnäppchen


Doch die Dividenden-Aristokraten haben ihren Preis. Für einige Investment-Experten ist dieser mittlerweile zu hoch. „In den vergangenen zwei Jahren hatten wir verstärkt Dividendenaktien gekauft“, sagt Dirk Rathjen, Leiter Investment bei der Versicherungsgesellschaft Skandia. „Mittlerweile sind diese Papiere aber so teuer geworden, dass wir ihren Anteil wieder reduziert haben.“

Doch es gibt auch Ausnahmen. Welche qualitativ hochwertigen Dividendenpapiere derzeit günstig zu haben sind, untersuchte Smart-Invest. Als Maßstab für eine attraktive Bewertung diente dem Analystenteam um die Smart-Invest-Gründer Arne Sand und Max Schott dabei das Verhältnis des letzten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern zum Unternehmenswert.

Dabei beschränkten sie ihre Schnäppchen-Suche auf Firmen mit einer Dividendenrendite von mindestens 2,1 Prozent – und bezogen ausschließlich jene ein, die nicht mehr ausschütten, als sie an Gewinn erwirtschaftet haben.

Außerdem müssen die Unternehmen liquide sein, ihr Wachstum und ihren Gewinn in den vergangenen Jahren gesteigert und ihre Dividende seit mindestens zehn Jahren nicht gesenkt haben. Am besten schnitten schließlich fünf Unternehmen ab: Casino Guichard Perrachon, Exxon Mobil, Microsoft, Takkt und Intel.


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