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Turbulente Börsenzeit Wie Dividendenfonds auch 2022 das Vermögen ihrer Anleger sichern können

Achterbahn in Wonder Wheel Park, New York
Achterbahn in Wonder Wheel Park, New York: Mit Dividenden­fonds im Depot wird es für Anleger einfacher, auch in hektischen Börsenzeiten die Nerven zu behalten. | Foto: Imago Images / Levine-Roberts

Offensichtlich hat  der Disney-Konzern in den vergangenen Monaten vieles richtig gemacht. In den Freizeitparks brummt das Geschäft wieder. Mit 7,2 Milliarden US-Dollar spülten die Achterbahnen und anderen Fahrgeschäfte im vergangenen Quartal mehr als doppelt so viel Geld in die Kassen wie vor einem Jahr. Die Streaming-Angebote machen jedoch weiterhin den Löwenanteil des Umsatzes aus. 14,6 Milliarden US-Dollar gehen auf das Konto von Boba Fett, Spiderman, Nemo und Co.

Die Chancen stehen also nicht schlecht, dass Disney in naher Zukunft seine Aktionäre wieder am Gewinn beteiligt. Die letzte Dividende floss im Januar 2020, vor der Corona-Krise. Längst preschen andere Schwergewichte der Börse mit großen Schritten vor. „Wir sehen schon seit einigen Monaten eine Renaissance bei Dividendenaktien“, sagt Axel Brosey, Portfoliomanager des Lloyd Green Dividend World (ISIN: DE000A2PMXF8).

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Seit Mitte November 2021 habe sich dieses Segment deutlich besser entwickelt als der breite Markt und vor allem als viele typische Wachstumstitel. Das war viele Jahre lang genau umgekehrt. Die lockere Geldpolitik der Zentralbanken ließ die Preise für Growth-Aktien unabhängig von ihrer Bewertung in den Himmel steigen.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Yoichiro Kai, Portfoliomanager des T. Rowe Price Global Equity Dividend Strategy (LU1697877436), beschreibt die neue Börsenlage so: „Der heutige Markt begünstigt Unternehmen mit hoher Ertragskraft und soliden Finanzen, während wachstumsstarke Titel – insbesondere aus den Bereichen Technologie und E-Commerce – zuletzt schlecht abgeschnitten haben.“

Gute Zeiten also für Fondsmanager mit Dividenden-Fokus. Zumal jetzt die Erntezeit beginnt. Marktbeobachter erwarten, dass allein die 40 Dax-Konzerne für das Geschäftsjahr 2021 etwa 46 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten werden. Und auch im restlichen Europa geht es wieder bergauf: Die Experten von Allianz Global Investors rechnen für 2022 mit einem Anstieg der Dividendensumme um 8 Prozent auf rund 410 Milliarden Euro. Für Deutschland, Frankreich, Italien und Österreich sagen sie sogar zweistellige Wachstumsraten zwischen 10 und 13 Prozent voraus. In der Schweiz sollen die Ausschüttungen um 9 Prozent klettern und in Spanien sogar um bis zu 20 Prozent. In Großbritannien dürfte der Dividendenanstieg dagegen mit 4 Prozent verhaltener ausfallen.

Von Königen und anderen Adligen

In den USA gelingt es einer Reihe von Firmen, jedes Jahr mehr Geld an ihre Aktionäre zu verteilen – teilweise sogar seit Jahrzehnten. Zu den Unternehmen mit hervorstechender Dividenden-Historie zählen einige große Namen: Procter&Gamble, 3M, Coca-Cola, Johnson&Johnson, Colgate-Palmolive sowie der Discount-Händler Target. Sie alle steigern seit deutlich mehr als fünf Jahrzehnten ihre Dividende. Spitzenreiter ist der Industriezulieferer Parker-Hannifin. Seit 1957 schon freuen sich seine Aktionäre über jährlich steigende Ausschüttungen. Dividenden haben bei US-amerikanischen Fondsmanagern einen hohen Stellenwert. Großinvestoren wie Pensionsfonds fordern von den Unternehmen attraktive Dividenden regelrecht ein. Umgekehrt sind sie dafür eher bereit, die Papiere zu halten, wenn es mit dem Kurs einmal bergab geht.

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