Für Anleger, die einen Teil ihres Kapitals in Schwellenländern investiert haben, waren die vergangenen Jahre alles andere als einfach. Vor allem bei Papieren aus Russland oder China waren starke Nerven gefragt. Der Krieg in der Ukraine und die Sanktionen des Westens führten zu einem Handelsstopp für alle Wertpapiere der ehemaligen Sowjetrepublik.
Erwartungen an China wurden enttäuscht
Viele Anleger hofften zudem auf ein Comeback der chinesischen Wirtschaft im Jahr 2023, doch diese Erwartungen wurden ebenfalls enttäuscht. Die Wirtschaft erholte sich nach der Corona-Pandemie nur bedingt, die chinesischen Verbraucher zeigten sich zurückhaltend und die Konsumnachfrage blieb schwach. Die Immobilienkrise belastete das Land, das zudem mit einer schrumpfenden und alternden Bevölkerung konfrontiert wird. Andere Länder wie Indien, Mexiko, Polen oder die Mena-Region haben sich besser entwickelt. Indien ist eine der am schnellsten wachsenden großen Volkswirtschaften. Mexiko oder Polen profitieren vom Nearshoring, also der Verlagerung der Produktion aus den Industrieländern.
Insgesamt haben sich Aktien aus Schwellenländern in den zurückliegenden Jahren fast durchweg schlechter entwickelt als Titel aus Industrieländern. So schnitt der MSCI Emerging Markets Index in den vergangenen zehn Jahren rund 130 Prozentpunkte schlechter ab als der MSCI World Index für Unternehmen aus Industrieländern. Die grundsätzlichen Erfolgsfaktoren, die ein Investment in Emerging Markets attraktiv machen, sind jedoch nach wie vor gültig. Insgesamt werden die Aufsteiger auch in Zukunft deutlich stärker wachsen als die Volkswirtschaften der Industrieländer.
Die aufstrebenden Volkswirtschaften profitieren von einer jungen Bevölkerung und einer konsumfreudigen, wachsenden Mittelschicht. Chetan Sehgal, Emerging-Markets-Experte bei Franklin Templeton, sieht gute Chancen, weil die Märkte neben sehr attraktiven Bewertungen auch niedrige Verschuldungsquoten aufweisen. Zudem steigen die Cashflows vieler Unternehmen, vor allem rohstoff- und technologieorientierter Firmen.
Metzler-Analyse: Historische Renditen deuten auf Potenzial von Schwellenmärkten hin
Dass man die Schwellenmärkte nicht abschreiben sollte, zeigen auch die Prognosen von Metzler Asset Management. Die Analysten haben die historischen Renditen der vergangenen 200 Jahre untersucht und daraus die zu erwartenden Renditen für verschiedene Anlageregionen und Anlageklassen abgeleitet. Rund 8,7 Prozent Rendite sind demnach in den kommenden zehn Jahren mit Aktien aus den Schwellenländern möglich. Mit US-Aktien rechnen die Experten dagegen nur mit einer jährlichen Rendite von 2,7 Prozent.
Regel Nummer eins lautet: Vermögen möglichst breit streuen!
Ein Korb mit Aktien aus vielen verschiedenen Regionen gleicht Verluste aus, wenn es - wie im Falle Russlands - einmal nicht so gut läuft. Mit Schwellenländer-ETFs lässt sich relativ einfach am Wachstumspotenzial partizipieren. Den höheren Renditechancen steht aber auch ein höheres Risiko gegenüber. Denn im Vergleich zu den Industrieländern sind diese Märkte schwankungsanfälliger. Schwellenländer-Produkte sollten deshalb nur als Beimischung ins Depot aufgenommen werden.
Neugierig geworden?
Doch welche Schwellenländer-ETFs sind die besten?
Wir haben uns auf die Suche nach den ETFs mit der besten Performance in den vergangenen zehn Jahren gemacht. Die renditestärksten unter ihnen haben trotz bestehender Unsicherheiten einen Wertzuwachs von fast 100 Prozent erzielt.
Die besten ETFs für Schwellenländeraktien der Welt im Überblick:
- SPDR MSCI Emerging Markets Small Cap Ucits ETF
- iShares MSCI Emerging Markets Small Cap Ucits ETF
- Xtrackers S&P Select Frontier Swap Ucits ETF
- Invesco FTSE RAFI Emerging Markets Ucits ETF
- Vanguard FTSE Emerging Markets Ucits ETF
Doch welche Strategie verfolgen die ETFs? Wie war ihre Entwicklung in den vergangenen zehn Jahren? Welches sind größten Positionen?
Das alles erfährst du auf den folgenden Seiten.