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Aktualisiert am 08.09.2022 - 17:16 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Stolls Fondstrends Das sind die besten und schlechtesten Fonds im Juni

Oriental Pearl Tower in Shanghai
Oriental Pearl Tower in Shanghai: Nach Monaten der Abwärtsbewegung erholten sich chinesische Aktien zuletzt deutlich. | Foto: imago Images VCG
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Bringt der Monat Mai oft noch sehr wechselhafte Temperaturen mit sich, werden im Juni alle Zweifel abgelegt: Die langen Tage, das sommerliche Wetter und der ein oder andere laue Sommerabend mit kühlen Drinks wirken sich positiv auf unsere Stimmung aus. Börsianer können den begünstigenden Einfluss der Natur derzeit gut gebrauchen. Denn der Optimismus an den weltweiten Handelsplätzen ist verflogen, Anleger schaukeln im Börsenblues.

Die Furcht vor einer Rezession als Folge der drastischen Zinserhöhungen und der anhaltende Krieg versetzten den Finanzmärkten im abgelaufenen Monat erneut einen Schlag. Der als Crash-Prophet bekannte Buchautor und Fondsmanager Max Otte sieht Aktien dennoch alternativlos: „Auch wenn die Börsen aktuell crashen, sind Kontoguthaben oder Anleihen bei 8 Prozent Inflation oder mehr keine echte Alternative. Auch Immobilien sind teurer als Aktien und viele Menschen werden sich bei steigenden Energie- und Zinskosten diese nicht mehr leisten können“, schreibt der Experte in seinem aktuellen Ausblick.

Schwarzer Monat Juni

Der deutsche Leitindex Dax erlebte einen rabenschwarzen Monat. Niemals zuvor hat er in einem Juni derart stark verloren. Fast 12 Prozent büßte das Kursbarometer von Monatsanfang bis Monatsende ein. Die US-Börsen korrigierten etwas weniger stark. Sowohl der marktbreite S&P 500 als auch der Technologieindex Nasdaq Composite verloren im Juni gut 8 Prozent an Wert. Damit verharrt das US- Technologiebarometer Nasdaq tief im Bärenmarkt. Die Verluste im laufenden Jahr summieren sich auf aktuell 25 Prozent. Im Börsenjargon spricht man von einem Bärenmarkt, wenn Aktien um 20 Prozent oder mehr gefallen sind. Das ist der Fall. Der Euro Stoxx 50 verbilligte sich im Juni um 10 Prozent, auf Quartalssicht um fast 13 Prozent. 

 

Die galoppierende Inflation zwingt die Notenbanken in den USA und Europa zum Handeln. Dadurch besteht die reale Gefahr, die Wirtschaft abzuwürgen. Die Angst vor einer Rezession ließ deshalb auch die Preise für Rohstoffe einbrechen. Nicht nur der Ölpreis gab im Juni nach, sondern auch die Notierungen von Industriemetallen, Getreide und anderen Commodities. Zuvor war es vor allem der Anstieg dieser, der die Inflation anfachte. Der Sektor hat begonnen, eine wahrscheinliche Rezession einzupreisen. Kein Wunder, das die zuvor emporgestiegenen Branchenfonds nun mit absacken.

Rohstoffpreise im freien Fall

Zu den größten Verlierern im Juni zählt der Klassiker Blackrock World Mining. Der Fonds korrigierte um sage und schreibe 23 Prozent. Der Gewinn von 20 Prozent, den der Fonds von Jahresanfang bis Ende Mai anhäufte, verwandelte sich nunmehr in einen Verlust von 9 Prozent, gerechnet von Anfang Januar. Fondsmanager Evy Hambro stützt sich bei der Suche nach geeigneten Bergbau- und Minengesellschaften auf das Blackrock Natural-Resources-Team, das einen Top-down-Makroblick mit fundamentaler Unternehmensanalyse kombiniert.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Zusätzlich betreibt Hambro ausgiebige Vor-Ort-Recherche, um aussichtsreiche Kandidaten für das 7-Milliarden-Portfolio zu finden. Gesunde Bilanzen und ein hoher Cashflow sind die wichtigsten Kriterien für den erfahrenen Fondsmanager. Die drei Top-Holdings sind derzeit Glencore, Anglo American und die BHP Group. Der Großteil der Unternehmen stammt aus den USA, Kanada, Großbritannien und Australien. Andere Rohstofffonds wie der Earth Exploration Fund UI, der Craton Capital Global Resources und der Stabilitas Gold + Resourcen Special Situations verloren auf Monatsbasis ähnlich kräftig (rund 20 Prozent).

Viele Rohstoffe markierten in diesem Jahr bereits wichtige Hochpunkte und sind nun ein Stück weit zurückgekommen. Auch die Ölpreise notieren auf Sicht eines Monats inzwischen gut 20 Prozent tiefer. Nüchtern betrachtet wäre das ein Indiz dafür, dass die Inflationsrate ihren Zenit bereits erreicht hat und gleichzeitig eine Beruhigungspille, die auch den Aktienmärkten wieder auf die Sprünge helfen könnte. Tilmann Galler, globaler Kapitalmarktstratege bei JP Morgan Asset Management geht jedoch nicht von einer Trendumkehr aus. Der Hunger nach Rohstoffen dürfte anhalten. Insbesondere Industriemetalle seien essenziell für den Erfolg der angestrebten Energiewende. „Vor allem für den Ausbau von Photovoltaik- und Windkraftanlagen werden reichlich Industriemetalle benötigt, was langfristig für eine stabile Nachfrage für diese Rohstoffe sorgen dürfte“, argumentiert er.

Ein gewisser Anteil Rohstoffe im Depot kann trotz der jüngsten Rücksetzer sinnvoll sein. „Wir sind weiter positiv gestimmt für Rohstoff-Aktien, denn hier wurde in den letzten Jahren zu wenig investiert, da alles jederzeit in genügendem Ausmaß vorhanden war“, meint Alex Rauchenstein, Fondsmanager bei der Schweizer Sia Funds AG.

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