

Top-15-Ranking Diese Aktienfonds für Europa liegen seit Jahresbeginn vorn

Für viele Marktteilnehmer dürfte es eine kleine Überraschung gewesen sein: Am Freitag nach Christi Himmelfahrt kletterte der Dax zum ersten Mal in seiner Geschichte auf ein Allzeithoch von 16.332 Punkten. Damit übertraf er die alte Bestmarke von 16.290 Punkten aus dem November 2021. Und das trotz des Krieges in der Ukraine und diverser Krisen wie Inflation, Schuldenstreit in den USA, drohender Rezession und hoher Energiepreise. Doch nicht nur das deutsche Börsenbarometer, auch die europäischen Aktien machen von sich reden. Seit September schlagen sie die Wall Street - das gab es lange nicht. Breit gestreute Indexfonds wie der iShares Stoxx Europe 600 ETF legten seit Herbst um rund 15 Prozent zu. Der iShares S&P 500 ETF kam dagegen kaum vom Fleck.
Die Erholung europäischer Aktien: Warum sie jetzt Fahrt aufnimmt
Aktienfonds, die überwiegend in Europa investieren, gehörten in den vergangenen Jahren nicht zu den Lieblingen der Anleger. Die Erholung der europäischen Börsen nach der Finanzkrise 2008 verlief deutlich schleppender als in Übersee. In Europa fehlt es schlichtweg an großen Technologiewerten. Unternehmen wie Apple, Microsoft oder Nvidia waren die Haupttreiber der Hausse an den amerikanischen Kapitalmärkten. Und die sucht man auf dem alten Kontinent vergeblich.
Für die aktuell bessere Performance europäischer Aktien sehen Experten drei Hauptgründe: Erstens haben sich die konjunkturellen Aussichten für die europäische Wirtschaft wieder verbessert. Zweitens werden die europäischen Aktien als unterbewertet angesehen. Drittens ist Nachholpotenzial vorhanden, da Anleger in der Vergangenheit viel Geld aus Europa abgezogen haben.
Angeführt wird die aktuelle Rally von den Sektoren Technologie, zyklische Konsumgüter und Kommunikationsdienstleistungen. Immobilien und Energie waren die einzigen Sektoren, die nachgaben, während Rohstoffe und Gesundheitswesen ebenfalls hinter der Benchmark zurückblieben.
Doch sollten Anleger jetzt noch in die Rally einsteigen, wo die Kurse bereits so stark gestiegen sind? „Die Bewertungsabschläge gegenüber US-Aktien sind im historischen Vergleich immer noch recht hoch und deuten auf weiteres Aufholpotenzial hin. Die relative Outperformance europäischer Aktien könnte noch eine Weile anhalten, allerdings dürften die Kursgewinne auch nicht ins Unermessliche steigen“, erwartet Martin Moryson, Chefvolkswirt der DWS. Langfristig sollten Anleger ohnehin auf eine gute regionale Streuung achten, so sein Rat. Für die europäischen Aktienmärkte erwarten die Strategen der DWS jedenfalls positives Renditepotenzial, während sie In den USA höhere Verlustrisiken sehen. (siehe Grafik).


Die Inflationsrate ist im April 2023 in der Eurozone im Vergleich zum Vorjahresmonat um rund 7 Prozent gestiegen und hat sich damit im Vergleich zu den Vormonaten stabilisiert, nachdem im Oktober 2022 mit rund 10,6 Prozent der höchste Wert seit Bestehen der Eurozone gemessen worden war.
Viele Unternehmen sind jedoch nicht die Leidtragenden der Teuerung, sondern profitieren von den hohen Preisen. Da die Nachfrage im Vergleich zum Angebot nach der Pandemie in vielen Wirtschaftsbereichen hoch ist, verfügen etliche Konzerne über eine große Preissetzungsmacht. Sie können die gestiegenen Kosten an die Verbraucher weitergeben, ohne Umsatzeinbußen hinnehmen zu müssen.
Der Schuldenstreit in den USA verunsicherte auch die Anleger diesseits des Atlantiks. Im erbitterten Streit um die US-Schuldenobergrenze zeichnete sich lange Zeit keine Einigung ab. Doch in der Nacht zum Montag gelang Präsident Joe Biden und dem Republikaner Kevin McCarthy nach wochenlangen Verhandlungen der Durchbruch. Die Schuldenobergrenze soll für zwei Jahre angehoben werden, berichtet die New York Times. Die Ausgaben für alle Bereiche außer Militär und Veteranen sollen in dieser Zeit gedeckelt werden. Eine endgültige Lösung könnte für Entspannung an den Börsen sorgen.
Europäische Aktienfonds im Aufschwung
Der beste europäische Aktienfonds des laufenden Jahres setzt auf wachstumsstarke Aktien aus ganz Europa, vor allem aus den Sektoren zyklische Konsumgüter, Industrie, Gesundheit und Telekommunikation. Sein Wertzuwachs beträgt allein in diesem Jahr 22 Prozent. Zum Vergleich: Schlusslicht ist der FPM Funds Ladon-European Value der Frankfurter FPM Performance AG mit einem Minus von 12,3 Prozent. Der Fokus auf Unternehmen, die dem Klimaschutz dienen und der Wirtschaft helfen sollen, die Nachhaltigkeitsziele zu erreichen, zahlt sich derzeit nicht in barer Münze aus. Die Klickstrecke zeigt die besten Fonds für europäische Aktien aller Marktkapitalisierungen seit Jahresbeginn. Fonds mit Währungsabsicherung sowie institutionelle Anteilsklassen wurden nicht berücksichtigt.