51 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für globale Gesundheitsaktien
„Im Rückblick klingen die Erträge wirklich verlockend“, meint Vinay Thapar. Ein Plus von 300 bis 500 Prozent hätten Anleger im vergangenen Jahr in der Spitze mit den Biotech-Unternehmen Moderna und Biontech einstreichen können. Aber: „Die Kursentwicklung war sehr volatil und das richtige Timing ein schwieriger Job“, so der Manager des AB International Health Care von Alliance Bernstein. Und trotz der beiden Impfstoff-Stars habe die Pandemie den Biotech-Sektor als Ganzes nicht sonderlich beflügelt.
Das spiegelt sich auch im aktuellen Crashtest zu Gesundheitsaktien wider. Zwar liegen nicht alle Biotech-Fonds im Schlussfeld, aber die Anhäufung dort ist schon sehr auffällig. Auch der auf den Biotech-Sektor spezialisierte RIM Global Bioscience, der im Crashtest im Frühjahr 2020 noch den zweiten Platz belegte, muss sich diesmal mit Platz 22 begnügen, bei insgesamt 51 analysierten Fonds.
| Rang | Fondsname | ISIN | Punkte Gesamt | Punkte Performance | Punkte Stresstest | Punkte Aktives Management | Performance 5 Jahre | Maximaler Verlust 5 Jahre | Fondsvolumen in Mio EUR |
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| 1 | AB International Health Care | LU0037065322 | 70 | 28 | 22 | 20 | 84,00 | 26,25 | 2,662 |
| 2 | Bellevue Medtech & Services | LU0433846515 | 59 | 27 | 11 | 21 | 88,42 | 33,99 | 2,046 |
| 3 | Lyxor MSCI World Health Care ETF | LU0533033238 | 55 | 21 | 17 | 17 | 62,34 | 26,68 | 648 |
| 4 | SPDR MSCI World Health Care ETF | IE00BYTRRB94 | 54 | 22 | 17 | 15 | 63,17 | 26,95 | 402 |
| 5 | LO Funds Golden Age | LU0431649291 | 53 | 23 | 17 | 13 | 59,90 | 32,83 | 1,060 |
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Den ersten Platz verteidigen Thapar und sein Co-Fondsmanager John Fogarty. Der bereits 1983 aufgelegte AB International Health Care investiert breit über das gesamte Spektrum der Gesundheitsbranche. „Unser Anlageprozess führt uns aber eher weg vom spekulativen Bereich, der von Biotechnologie dominiert wird“, so Thapar. Das heißt allerdings nicht, das keine Biotechs im Portfolio sind: Amgen und Vertex zählen zu den Top-Ten-Positionen.
„Wir wetten nicht auf den Erfolg klinischer Test oder hohes Gewinnwachstum. Vielmehr investieren wir in Unternehmen, die eine hohe oder steigende Gesamtkapitalrendite, eine robuste Wiederanlagerendite und ein attraktives Rendite-Risiko-Profil aufweisen, unabhängig aus welchem Segment sie stammen“, erklärt Thapar die Auswahl. Innovationsstarke Unternehmen mit niedrigen Kosten sieht er für eine langfristige Outperformance gut positioniert. Das können auch kleinere Unternehmen sein: Etwa fünf bis zehn Unternehmen im Portfolio haben eine Marktkapitalisierung von unter 10 Milliarden US-Dollar.
Das meiste Geld steckt jedoch in großen Konzernen wie dem US-Krankenversicherer United Health Group, der rund 10 Prozent des Portfolios ausmacht. Thapar: „Wir halten eine umfassende Gesundheitsreform für unwahrscheinlich und sind weiter überzeugt vom robusten Geschäftsmodell von United Health, das eine breite Produktvielfalt aufweist.“ Noch stärker als solche Anbieter von Gesundheitsdienstleistungen ist die Pharma-Industrie im Portfolio vertreten. Sie macht rund 30 Prozent aus. Bekannte Namen wie Roche, Novo Nordisk, Glaxo Smith Kline und Pfizer zählen zu den Top-Positionen.
Gegenüber seinem Referenzindex, dem MSCI World Health Care, hat sich der Fonds in den vergangenen Jahren weitgehend gut behauptet. Den Active Share des mit 43 Aktien deutlich konzentrierteren Portfolios berechnet Alliance Bernstein mit 63 Prozent. Aber auch der Index machte in den vergangenen Jahren keine schlechte Figur. So schaffte es der swap-basierte Lyxor MSCI World Health Care ETF auf den dritten Platz des Crashtests.
Der zugrundeliegende Index umfasst 159 Unternehmen aus 23 Industriestaaten. Der AB International Health Care hingegen blickt auch in die Emerging Markets und hat etwa CSPC Pharmaceuticals aus China und Granules aus Indien im Portfolio. In beiden Fonds dominieren US-Werte, im ETF mit über 70 Prozent noch deutlicher als im aktiv gemanagten AB-Fonds. Größtes Segment im Index sind Pharma-Unternehmen mit fast 40 Prozent. Der Biotech-Anteil liegt bei rund 13 Prozent.
