Zehn-Jahres-Sieger Das sind die besten Fonds für Goldminenaktien
Von Rekordhoch zu Rekordhoch: Im August stieg der Preis für eine Feinunze Gold erstmals über die Marke von 2.500 US-Dollar. Minenaktien konnten von der Rally aber bislang nur wenig profitieren. Tobias Tretter, Gründer und Geschäftsführer der auf Rohstoff-Investments spezialisierten Investmentboutique Commodity Capital, sieht dafür vor allem drei Gründe: So hätten die Minenbetreiber in den vergangenen Jahren, erstens, erheblich mit der Inflation zu kämpfen gehabt. „Ein Großteil der positiven Entwicklung des Goldpreises wurde von den gestiegenen Preisen zunichte gemacht“, erklärt Tretter, der für den Minenfonds Commodity Capital Global Mining verantwortlich ist.
Zweitens seien Investoren von den Profiten der Goldminen in der letzten Hausse enttäuscht gewesen. Während der Goldpreis von 250 Dollar je Unze im Jahr 2000 auf 1.700 im Jahr 2011 anstieg, hätten die großen Goldminen sogar Rückgänge bei den freien Cashflows verzeichnet. Das könnte bei Anlegern für Zurückhaltung gesorgt haben. Als dritten Grund führt Tretter an, dass der aktuelle Goldpreisanstieg nicht auf die Nachfrage institutioneller oder privater Investoren zurückzuführen sei, sondern ausschließlich auf die Notenbanken, die „sämtliches Gold aufkauften“. Gold-ETFs wurden dagegen eher verkauft, das Segment verzeichnete Mittelrückflüsse.
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Von Rekordhoch zu Rekordhoch: Im August stieg der Preis für eine Feinunze Gold erstmals über die Marke von 2.500 US-Dollar. Minenaktien konnten von der Rally aber bislang nur wenig profitieren. Tobias Tretter, Gründer und Geschäftsführer der auf Rohstoff-Investments spezialisierten Investmentboutique Commodity Capital, sieht dafür vor allem drei Gründe: So hätten die Minenbetreiber in den vergangenen Jahren, erstens, erheblich mit der Inflation zu kämpfen gehabt. „Ein Großteil der positiven Entwicklung des Goldpreises wurde von den gestiegenen Preisen zunichte gemacht“, erklärt Tretter, der für den Minenfonds Commodity Capital Global Mining verantwortlich ist.
Zweitens seien Investoren von den Profiten der Goldminen in der letzten Hausse enttäuscht gewesen. Während der Goldpreis von 250 Dollar je Unze im Jahr 2000 auf 1.700 im Jahr 2011 anstieg, hätten die großen Goldminen sogar Rückgänge bei den freien Cashflows verzeichnet. Das könnte bei Anlegern für Zurückhaltung gesorgt haben. Als dritten Grund führt Tretter an, dass der aktuelle Goldpreisanstieg nicht auf die Nachfrage institutioneller oder privater Investoren zurückzuführen sei, sondern ausschließlich auf die Notenbanken, die „sämtliches Gold aufkauften“. Gold-ETFs wurden dagegen eher verkauft, das Segment verzeichnete Mittelrückflüsse.
Analysten sehen Goldminen-Aktien vor Trendwende
Allerdings sieht Tretter Anzeichen für eine Trendwende: So sei in den kommenden Quartalen nicht mit deutlich steigenden Preisen zu rechnen. Auch bei ihren Finanzen hätten die Unternehmen nachgebessert: „Die Goldminen haben viel aus ihren Fehlern und insbesondere dem Wunsch ‚auf Teufel komm raus zu wachsen‘ gelernt“, meint Tretter.
Das bestätigt Gold-Analyst Trey Reik: „Der Goldminensektor kämpft immer noch mit dem Nimbus schlechter finanzieller Disziplin. Zurückgehend auf Abschreibungen in der Industrie zu Beginn der 2010er-Jahre, glauben wir, dass dieser Ruf mittlerweile unbegründet ist.“ Insbesondere unter Managementteams liege der Fokus zunehmend auf den Finanzen, ergänzt Reik. Das zeige sich in effizienteren Geschäftsmodellen und höheren Gewinnmargen. Im zweiten Quartal des Jahres hätten die Minenunternehmen die Erwartungen erfüllt, analysiert Imaru Casanova, Portfoliomanagerin Gold und Edelmetalle bei Vaneck: „Für die Goldminengesellschaften bedeuten diese Rekord-Goldpreise Rekordmargen. Da sich die Kosten in Grenzen hielten, konnte der freie Cashflow erheblich gesteigert werden.“
Dies sollte zu höheren Bewertungen führen, meint Casanova, „die nicht nur durch hohe freie Cashflow-Renditen in Zeiten rekordhoher Goldpreise gestützt werden, sondern auch durch die Überzeugung der Märkte, dass es sich bei diesen Unternehmen um solide, nachhaltige und profitable Unternehmen handelt, die in der Lage sind, über die Rohstoffzyklen hinweg positive Renditen zu erzielen“. Mit dem NYSE Arca Gold Miners und dem MVIS Global Juniors Gold Miners konnten zwei wichtige Indizes im Juli bereits um knapp 11 beziehungsweise mehr als 8 Prozent zulegen. Im Jahresverlauf waren es bislang knapp 28 beziehungsweise 26 Prozent.
„Goldminen sind aktuell historisch niedrig bewertet“
Auch Tobias Tretter hält Goldminenaktien für unterbewertet: „Wir sehen die Goldminen aktuell historisch niedrig bewertet bei gleichzeitig historisch hohen Margen und Gewinnen.“ Im gesamten Goldsektor gebe es derzeit sehr wenige Käufer mit Ausnahme der Notenbanken. „Wir sehen eine sehr gute Chance auf ein Comeback in den kommenden Monaten“, so der Rohstoff-Experte. Die bevorstehenden Zinssenkungen der Notenbanken und gleichzeitig die Rekordgewinne der großen Produzenten könnten von den Börsen nicht dauerhaft ignoriert werden.
Bereits geringe Investitionen der großen institutionellen Investoren dürften den Goldmarkt erheblich nach oben bewegen, meint Tretter. „Für antizyklische Investoren stellt sich in unseren Augen daher aktuell eine einmalige Kaufgelegenheit dar.“ Anleger müssten beachten: „Die Aktienkurse der Goldminen können sich mehr als verdoppeln und die Aktien wären historisch gesehen immer noch günstiger bewertet als im langfristigen Durchschnitt“, sagt der Fondsmanager: „Das Chance-Risiko-Verhältnis für Goldminen ist in unseren Augen derzeit historisch einmalig.“
Ähnlich argumentierte Ned Naylor-Leyland von Jupiter Asset Management bereits im Frühjahr: „Die Bewertungen von produzierenden Goldunternehmen liegen gerade einmal beim 1,2- bis 1,6-fachen des Nettoinventarwerts (NAV). Entwicklungsprojekte werden sogar nur mit dem 0,1- bis 0,7-fachen des NAV gehandelt.“ Das sei viel zu niedrig und spiegele in keiner Weise die Perspektiven der Branche wider.
Risikoanalyse bei Minenaktien: „Viele Unwägbarkeiten“
Vorsichtiger äußert sich Daniel Marburger, Geschäftsführer des Edelmetall-Onlinehandels Stone X Bullion: „Der kapitalintensive Bergbau birgt für Anleger mit gutem Händchen sicherlich mittel- und langfristig auch Chancen. Allerdings ist die Annahme, dass die indirekte Anlage über ausschüttungsfreudige Minenaktien das Beste aus zwei Welten vereint – Goldpreisinvestment plus Einkommensgenerierung – nicht so intuitiv wie häufig vermutet.“ Eine richtige Risikoanalyse von Aktien in diesem Bereich sei auch für Profis komplex und berge viele Unwägbarkeiten, die über die Preisschwankungen von Gold weit hinausgehen, meint Marburger.
Generell gilt das vergleichsweise kleine Segment als schwankungsanfällig und risikoreich. Aktien von Goldminenbetreibern haben zwar zumindest theoretisch einen Hebel auf den Goldpreis. Allerdings kann der Hebel auch in die entgegengesetzte Richtung wirken. Hinzu kommen Risiken durch politische Konflikte oder neue Gesetze in Förderländern, die große Auswirkungen auf die Erträge der Bergbaufirmen haben können. Auch das Thema Nachhaltigkeit steht bei der Förderung von Rohstoffen – so auch bei Gold – immer wieder im Fokus.
Mit welchen Schwankungen Anleger bei Goldminenaktien rechnen müssen, zeigt auch der Blick auf die Top-Fonds aus der Vergleichsgruppe. So liegen die Performance-Sieger über zehn Jahre zwar mehr als 200 Prozent im Plus, mit bis zu 77 Prozent war allerdings auch der Maximalverlust der Strategien hoch.
Unser Ranking zeigt auf den folgenden Seiten die zehn besten Fonds und ETFs für Goldminenaktien. Ausschlaggebend war die Wertentwicklung über einen Zeitraum von zehn Jahren.