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31 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Goldminenaktien

Tagebaugrube der Macraes-Goldmine in Neuseeland. Sie gehört zur Oceane Group, die unter anderem im börsengehandelten Indexfonds Van Eck Gold Miners enthalten ist.
Tagebaugrube der Macraes-Goldmine in Neuseeland. Sie gehört zur Oceane Group, die unter anderem im börsengehandelten Indexfonds Van Eck Gold Miners enthalten ist. | Foto: Ulrich Lange, Dunedin, New Zealand/CC-BY-SA-3.0/Wikipedia.de

Ob mit Gold hinterlegte Anlageprodukte, Münzen oder Barren: Das Edelmetall wurde seinem Ruf als Krisenanker im ersten Quartal dieses Jahres wieder einmal gerecht. Anlass dazu gibt es angesichts der sprunghaft gestiegenen Inflation und des Ukraine-Kriegs leider genug. So kauften Anleger nach Angaben des World Gold Council (WGC) über börsengehandelte Produkte im ersten Quartal 2022 knapp 270 Tonnen Gold im Gegenwert von rund 17 Milliarden US-Dollar – so viel wie zuletzt im dritten Quartal des Corona-Jahres 2020.

Zudem wurden in den USA mit 518.000 Feinunzen im Gegenwert von mehr als einer Milliarde US-Dollar so viele Goldmünzen in einem Quartal verkauft wie seit 1999 nicht mehr. Angesichts dieser Zahlen stellen sich viele Anleger die Frage, wohin die Reise beim Goldpreis geht – weiter aufwärts und damit über den bisherigen Höchststand von 2.067 US-Dollar je Feinunze hinaus?

Rang Fondsname ISIN Punkte Gesamt Punkte Performance Punkte Stresstest Punkte Aktives Management Performance 5 Jahre Maximaler Verlust 5 Jahre Fondsvolumen in Mio EUR
1 Commodity Capital Global Mining LU0459291166 58 15 13 30 188,42 37,67 57
2 DWS Invest Gold and Precious Metals Equities LU0273159177 57 15 22 20 65,60 37,07 334
3 Earth Gold Fund UI DE000A0Q2SD8 56 19 10 27 114,62 44,87 231
4 Van Eck Vectors Gold Miners ETF USD IE00BQQP9F84 56 19 25 12 62,75 34,68 604
5 Stabilitas Gold + Resourcen Special Situations LU0308790152 51 14 10 27 104,95 48,98 18

>>Zum Gesamt-Ranking des Crashtests mit 26 weiteren Fonds

Behalten die Fondsmanager recht, die im jüngsten Crashtest für Goldminenaktien vorn liegen, erscheinen neue Allzeithochs nicht unrealistisch: „Zwar ist die Höhe schwer zu prognostizieren, da es sehr viele Einflussfaktoren gibt“, sagt etwa Tobias Tretter. Gleichwohl fallen dem Berater des die Rangliste anführenden Commodity Capital Global Mining eine Menge Gründe für einen weiteren Anstieg ein.

Allem voran die Inflation: „Die ist nicht vorübergehend, wie von den Notenbanken anfangs prognostiziert.“ Zwar würden die Zinsen angehoben, jedoch bei weitem nicht so stark wie sie angesichts der Inflation steigen müssten. Auch in den folgenden Jahren sei der Realzins daher negativ – „und das ist gut für Gold“. Generell seien in der Vergangenheit die ersten zwölf Monate nach einer Zinswende und der ersten Zinsanhebung für Gold meist positiv gewesen.

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Entsprechend positiv bewertet Tretter die Aussichten für Minenaktien. „Diese haben bereits bei einem Goldpreis von 1.900 US-Dollar enormes Aufholpotenzial und notieren aktuell günstiger als im Jahr 2000 bei einem Goldpreis von 250 US-Dollar“, argumentiert er. Ein Verdoppler bei den Minenaktien sei daher „keine Illusion“. Die zuversichtlichen Prognosen für den Goldpreis und für Goldminenaktien können seiner Einschätzung nach lediglich Politiker und Notenbanken zunichtemachen – indem sie die Zinsen unabhängig von den wirtschaftlichen Folgen auf das zur Bekämpfung der Inflation erforderliche Niveau heben.

Diesem Szenario räumt er allerdings eine Wahrscheinlichkeit von null Prozent ein. Gefahren drohten den Minengesellschaften weniger vom Goldpreis als vielmehr von steigenden Kosten für Öl, Chemikalien und die Löhne. „Dies könnte dazu führen, dass sich die Unternehmen auf teure, langfristig nicht gewinnbringende Übernahmen einlassen“, fürchtet der Fondsberater.

Ähnlich fällt die Einschätzung von Georges Lequime aus. „Bei den Bergbautiteln besteht das größte Risiko in der Inflation der Betriebskosten sowie der Inflation der Investitionsausgaben“, sagt der Manager des drittplatzierten Earth Gold Fund UI. Beim Goldpreis, dem er noch vor Jahresende einen Anstieg auf mehr als 2.100 US-Dollar pro Feinunze zutraut, sieht er als Worst-Case-Szenario einen Anstieg des Realzinses auf über 2 Prozent mit der Erwartung eines weiteren Anstiegs. Für sehr wahrscheinlich hält er dieses Szenario allerdings nicht.

Die 2.100-Dollar-Marke nennt auch Scott Ikuss, Fondsmanager des zweitplatzierten DWS Invest Gold and Precious Metals. Vorausgesetzt, die geopolitische Lage bleibe angespannt. „Sollte es hingegen zu einer Entspannung der Situation in der Ukraine kommen, könnte der Goldpreis gemäß der bisherigen Erfahrung mit geopolitischen Risikoprämien auch um mehrere hundert Dollar niedriger liegen“, analysiert er.

Doch selbst dann blieben die Aussichten für Goldminenaktien positiv, ist der DWS-Manager überzeugt. „Wir gehen davon aus, dass Goldminenbetreiber weiterhin freien Cashflow generieren und Barmittel an die Aktionäre ausschütten werden. Das ist im Gegensatz zu früheren Zyklen einzigartig“, erläutert er und begründet dies unter anderem damit, dass die Goldminenunternehmen hart daran gearbeitet hätten, die Betriebskosten zu senken.

So ähnlich die Einschätzungen zur weiteren Entwicklung des Goldpreises und der Minenwerte auch sind – in puncto Strategie unterscheiden sich die drei Fonds deutlich voneinander. So kauft Tretter vor allem Aktien von Junior-Titeln – eine Aufgabe, die ein großes Maß an Expertise erfordert, denn: „Major-Minen, also etablierte Minenbetreiber, werden von den Banken gut analysiert. Kleinere, unbekannte hingegen nicht.“ Majors verbrauchten jeden Tag ihre Ressourcen und müssten diese durch Übernahmen teuer wieder ersetzen.

„Dabei explorieren sie selbst meist nur mit sehr eingeschränktem Budget und fokussieren sich auf die Produktion. Da es in den vergangenen Jahren und Jahrzehnten nur wenige Explorations-Erfolge gab, werden die Übernahmen nicht nur immer teurer, sondern die Majors müssen auch immer früher diese Übernahmen tätigen, um zum Zug zu kommen“, erläutert Tretter seinen Investmentschwerpunkt. Dass er sein Handwerk versteht, unterstreichen die guten Ergebnisse im aktuellen Crashtest, die der Fonds unter anderem der Bestnote im Bereich Aktives Management verdankt (siehe Tabelle).

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