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83 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für japanische Aktien

Besucherinnen im Vergnügungspark Disneyland Tokio
Besucherinnen im Vergnügungspark Disneyland Tokio: Die Betreibergesellschaft Oriental Land Corporation gehört zu den größten Positionen des Crashtest- Zweiten Comgest Growth | Foto: Imago Images/Kyodo New

Hohe Inflation und steigende Zinsen, dazu der Ukraine-Krieg. Die gesamtwirtschaftlichen Unsicherheiten sind hoch und haben die Aktienmärkte ins Wanken gebracht. Auch die japanischen Börsen blieben nicht verschont. Zu Recht? Sicher, eine starke globale Abkühlung würde auch das Exportland Japan belasten. Insgesamt ist es von den Vorkommnissen jedoch weniger betroffen als andere Regionen. Die wirtschaftliche Abhängigkeit von Russland ist begrenzt. Die Inflation hinkt mit 1,2 Prozent im März dem globalen Trend deutlich hinterher. Und die langfristigen Zinsen will die Notenbank weiter in Schach halten. Ein genauerer Blick auf Nippons Aktien könnte sich deshalb in diesem Jahr lohnen.

Rang Fondsname ISIN Punkte Gesamt Punkte Performance Punkte Stresstest Punkte Aktives Management Performance 5 Jahre Maximaler Verlust 5 Jahre Fondsvolumen in Mio EUR
1 Goldman Sachs Japan Equity Partners LU1217870671 66 22 17 27 45,67 28,33 2,193
2 Comgest Growth Japan IE0004767087 64 17 20 27 38,17 26,46 3,086
3 Jupiter Japan Select LU0425093290 58 20 18 20 34,22 29,23 189
4 Threadneedle Japan Fund GB0002770641 57 22 12 23 34,98 31,34 1,043
5 Uni-Japan DE0009750125 56 18 24 14 27,37 25,73 97

>>Zum Gesamt-Ranking des Crashtests mit 78 weiteren Fonds

Im aktuellen Crashtest haben wir 83 Japan-Fonds analysieren lassen. Das Ergebnis zeigt klar: Aktives Management hat sich in Japan in den vergangenen Jahren ausgezahlt. Die ersten drei Plätze gehen an Stockpicker mit sehr konzentrierten Portfolios. An der Spitze steht das Goldman Sachs Japan Equity Partner Portfolio. Fondsmanager Ichiro Kosuge setzt auf 25 bis 40 Aktien wachstumsorientierter Unternehmen, denen er und sein Team über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren ein Gewinnwachstum von mindestens 10 Prozent zutrauen. Er bevorzugt hochwertige Unternehmen, bei denen die Erträge von unternehmensspezifischen Faktoren und nicht von Faktoren wie der Gesamtwirtschaft, der Regulierung oder den Rohstoffpreisen bestimmt werden.

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Der weitgehend auf Large Caps fokussierte Fonds ergänzt das Japan-Fonds-Angebot von Goldman Sachs Asset Management (GSAM) seit 2015. Das bereits 2001 gestartete GS Japan Equity Portfolio landet auf Rang 18 im Crashtest. Der All-Cap-Fonds ist über die Titelzahl breiter diversifiziert, hat keinen Stil-Schwerpunkt und einen geringeren Tracking Error gegenüber dem japanischen Aktienindex Topix.

Stark gewichtet mit rund 25 Prozent ist im Gewinnerfonds derzeit der IT-Sektor. „Wir sind optimistisch für die langfristigen Wachstumsaussichten der Anbieter von IT-Software und -Systemen, die von den steigenden IT-Investitionen in Japan profitieren sowie für Halbleiter- und Hardware-Unternehmen, denen die weltweit wachsende Nachfrage nach Halbleitern zugutekommt“, erläutert Kosuge. Innerhalb des Industriesektors ist er unter anderem positiv gestimmt für Unternehmen, die von einzigartigen Wachstumstreibern wie Elektrofahrzeugen, Fabrikautomation und Energieeffizienz profitieren. Auch im Gesundheitssektor sieht er gute Chancen.  

Die Unsicherheiten am Markt erschweren Stockpickern wie Kosuge zwar das Leben. „Das schwierige Umfeld bietet uns aber auch attraktive Einstiegsmöglichkeiten in einige Aktien, die wir bislang aufgrund von Bewertungsbedenken gemieden haben“, sagt der Fondsmanager. Sorgen macht das globale Wachstum. „Wir glauben, dass eine Abkühlung Auswirkungen auf japanische Aktien haben wird. Wir haben daher begonnen, unser Engagement in Firmen mit geringerer Konjunkturabhängigkeit, guter Preissetzungsmacht und Kostenkontrollstrategien zu erhöhen“, erklärt Kosuge, der bei diesen Unternehmen eine widerstandfähigere Performance erwartet.

Auch Richard Kaye setzt auf Wachstumsaktien. Der Brite managt von Tokio aus zusammen mit Chantana Wood und Mokoto Egami den zweitplatzierten Comgest Japan Growth. Wie bei allen Comgest-Fonds stehen Qualität und Wachstum im Mittelpunkt. Starke Geschäftsmodelle mit Wettbewerbsvorteilen, eine führende Position in ihrem Bereich und zweistelliges Gewinnwachstum über die kommenden fünf Jahre – Unternehmen, die diese Erwartungen erfüllen, bleibt Kaye auch gern lange treu. Haltezeiten von fünf Jahren und mehr sind eher die Regel als die Ausnahme. 35 bis 40 Aktien sind im Portfolio. Der Large-Cap-Anteil liegt derzeit bei rund 60 Prozent.

Mit seiner Wachstumsstrategie kann Kaye wie sein GSAM-Kollege eine exzellente Fünf-Jahres-Performance aufweisen. In den vergangenen zwölf Monaten schwächelten beide, wobei Kaye stärker im Minus liegt. Allerdings ist er zuversichtlich, dass sich die Underperformance gegenüber dem Topix nicht fortsetzt. „Growth-Fonds haben weltweit unter dem Trend zu Value-Aktien, einem typischen Phänomen bei einer Versteilung der globalen Zinskurve, gelitten. Die Rotation zu Value ist für den japanischen Markt aber nicht angemessen und wird sich wieder umkehren, vielleicht sogar sehr abrupt“, sagt Kaye. Schließlich gebe es in Japan weder hohe Inflationserwartungen noch steigende Kapitalkosten oder eine Verbesserung der Nettozinsmarge für Banken.

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