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9 Fonds im Crashtest Die besten Fonds für Nebenwerte aus den Schwellenländern

Von in CrashtestLesedauer: 7 Minuten
Einkaufsstraße in Mexico City
Einkaufsstraße in Mexico City: Zwei der drei Crashtest-Sieger sind derzeit in Mexiko übergewichtet. | Foto: Imago Images/NurPhoto

Wer auf Nebenwerte aus den Schwellenländern setzen will, steht vor einer herausfordernden Aufgabe: Das Anlageuniversum setzt sich aus weltweit rund 12.000 Titeln zusammen. Hinzu kommt das heterogene Marktumfeld, denn die Rahmenbedingungen für Investments unterscheiden sich je nach Region und Land mitunter erheblich.

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Rang Fondsname ISIN Punkte Gesamt Punkte Performance Punkte Stresstest Punkte Aktives Management Performance 5 Jahre Maximaler Verlust 5 Jahre Fondsvolumen in Mio EUR
1 Schroder Global Emerging Markets Smaller Companies LU1098400762 50 16 14 20 20,98 39,96 134
2 JPM Emerging Markets Small Cap LU0318931358 48 14 22 12 17,17 36,87 1150
3 SPDR MSCI Emerging Markets Small Cap ETF IE00B48X4842 37 20 7 10 20,79 46,36 143
4 Wisdom Tree Emerging Markets Small Cap Dividend ETF IE00BQZJBM26 36 19 8 9 19,16 41,34 27
5 Carmignac Portfolio Emerging Discovery LU0336083810 29 5 14 10 -0,36 33,31 116

>>Zum Gesamt-Ranking des Crashtests mit 4 weiteren Fonds  

Die Qual der Wahl erspart sich, wer zu einem Indexfonds wie dem SPDR MSCI Emerging Small Cap greift: Der ETF aus dem Hause State Street Global Advisors bildet die Wertentwicklung von immerhin rund 1.800 Titeln über optimiertes Sampling nach. Und macht dabei keine schlechte Figur: Im aktuellen Crashtest zum Thema belegt der SPDR MSCI Emerging Small Cap unter neun Angeboten Rang 3 (siehe Tabelle). Dabei entfallen auf die größte Einzelposition – den brasilianischen Energieversorger Eneva – gerade einmal 0,3 Prozent des Fondsvermögens. Deutlich fokussierter aufgestellt sind da schon der Crashtest-Spitzenreiter Schroder Global Emerging Markets Smaller Companies und der zweitplatzierte JPM Emerging Markets Small Cap: Das Portfolio dieser beiden Fonds besteht üblicherweise aus nur rund 60 bis 140 Titeln.

Der Siegerfonds aus dem Hause Schroders verdankt seinen Spitzenplatz unter anderem der hohen Punktzahl in Teilbereich Aktives Management. Im ersten Schritt durchlaufen dort alle Titel zunächst ein quantitatives Screening, bei dem neben anderen Bewertungsfaktoren eine ESG-Analyse durchgeführt wird. „Eine weitere wichtige Quelle für die Ideengenerierung ist das umfangreiche globale Netzwerk von Analysten und Portfoliomanagern, die an weltweit sieben Standorten vertreten sind“, erläutert James Gotto, der den Fonds gemeinsam mit Pablo Riveroll managt. Zum Auswahlprozess gehören auch regelmäßige Unternehmensbesuche mit in der Regel mehr als 1.000 Meetings pro Jahr.

Derzeit haben Gotto und Riveroll das Portfolio auf rund 70 Titel verteilt. Fällt die Wahl auf eine bestimmte Aktie, starten sie mit einer Portfoliogewichtung von einem oder anderthalb Prozent. In wöchentlichen Meetings tauschen sich die Fondsmanager zu den Portfoliopositionierungen aus und besprechen neue Anlageideen. Dabei sind die Aufgaben klar verteilt: Gotto verantwortet die Anlageentscheidungen für Engagements in Asien, Riveroll ist für die restlichen Länder zuständig.

Als Benchmark nutzt das Erfolgs-Duo den MSCI Emerging Markets Small Cap Index, von dem es aber je nach Marktlage erheblich abweicht. „Ende März waren wir unter anderem in China, den Philippinen und Mexiko übergewichtet. In Mexiko etwa bleibt die Wirtschaft stabil und bietet gute Chancen für Small Caps“, erläutert Gotto. Taiwan und Korea hingegen seien stark exportabhängig und damit anfälliger für Veränderungen der globalen Wachstumsaussichten – was konsequenterweise eine Untergewichtung nach sich zieht.

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Auf Sektor-Ebene agieren Gotto und Riveroll im Vergleich zur Benchmark unter anderem in den Bereichen Rohstoffe und Immobilien eher zurückhaltend, während sie Finanztitel und Basiskonsumgüter deutlich stärker gewichten. Leicht übergewichtet im Fonds sind auch IT-Titel, die mit einem Anteil von 17 Prozent das größte Gewicht aufweisen. Zu den größten Einzelpositionen gehören die Grupo Aeropuertuario del Pacifico und der taiwanesische Textilhersteller Eclat Textile, der unter anderem Nike zu seinen Kunden zählt.

 

Der letztgenannte Titel ist auch im von Amit Mehta gemanagten JPM Emerging Markets Small Cap prominent vertreten. Wie Gotto und Riveroll kann Mehta auf ein großes Research-Team zurückgreifen, das weltweit in den Schwellenländern vor Ort ist. Bei der Titelauswahl stehen seiner Aussage zufolge zwei Fragen im Vordergrund: „Wollen wir im jeweiligen Geschäftsfeld investiert sein? Und wird die Aktie zu einem Preis gehandelt, den wir zu zahlen bereit sind?“

Um diese Fragen zu beantworten, betrachtet Mehta mit seinem Team unter anderem die für die kommenden fünf Jahre erwarteten Erträge und nutzt eine hauseigene Checkliste mit rund 100 Fragen. Ein Auswahlprozess, der aktuell zu einer in vielen Punkten ähnlichen Länder- und Sektor-Gewichtung führt wie beim Konkurrenten Schroders.

Dem schwierigen vergangenen Jahr, in dem der MSCI Emerging Markets Small Caps mit einem Minus von 18 Prozent etwas glimpflicher davonkam als der Standardwerte-Index für die Region, gewinnt Mehta auch einen positiven Aspekt ab: „Die Kursrückgänge ermöglichten es uns unter anderem, eine Reihe von Titeln, die wir zuvor gehalten hatten und wegen des Erreichens der Marktkapitalisierungsgrenze veräußern mussten, wieder ins Portfolio zu nehmen.“

Dem Anlagejahr 2023 sieht Mehta unter dem Strich optimistisch entgegen. Er kann sich eine erneute Outperformance vorstellen. Ob Nebenwerte in den Schwellenländern die bessere Wahl sind, hänge erfahrungsgemäß von der Entwicklung des US-Dollar ab: „Schwächelt dieser, liegen Nebenwerte meistens vorne“, so Mehta. Als Vorteil wertet er die stärkere Inlandsfokussierung von Small Caps sowie das derzeit unter den Durchschnitt von 1,8 liegende Kurs-Buchwert-Verhältnis von 1,6.

Gotto zufolge hängt eine mögliche Outperformance von Nebenwerten aus den Schwellenländern von den Aussichten für bestimmte Märkte ab: „Insbesondere die Gewichtung Chinas ist in beiden Indizes sehr unterschiedlich und im MSCI Emerging Markets mit rund 33 Prozent mehr als dreimal so hoch. Entwickelt sich China stark, dürfte der Nebenwerte-Index deshalb eher schlechter abschneiden.“

Angesichts der Wiedereröffnung nach der strikten Covid-Abschottung und der wieder klar auf Wachstum ausgerichteten Wirtschaftspolitik der chinesischen Führung spräche diese Lesart eher für einen herkömmlichen Emerging-Markets-Fonds. Andererseits: Die Perspektiven für das globale Wachstum bleiben zunächst einmal schwierig, was eher den stärker auf die Binnennachfrage ausgerichteten Nebenwerten zugutekommen würde. Und dann mag es durchaus den einen oder anderen Anleger geben, der sich mit einem niedrigen China-Gewicht ganz wohl fühlt. Zur besseren Risikostreuung taugt deshalb ein auf Small Caps aus den Schwellenländern ausgerichteter Fonds im aktuellen Umfeld allemal.

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