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39 US-Nebenwertefonds im Crashtest

2023 war das Jahr der Magnificient Seven. Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Alphabet, Meta und Tesla profitierten vom neuen Schub bei der Künstlichen Intelligenz und legten eine glorreiche Performance hin. Der Anteil dieser sieben Aktien am S&P 500 lag zum Jahresende 2023 bei fast 30 Prozent. Die Outperformance der Großen in den USA ist nichts Neues. Schon seit Jahren hinkt der Small-Cap-lndex ...
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2023 war das Jahr der Magnificient Seven. Microsoft, Apple, Nvidia, Amazon, Alphabet, Meta und Tesla profitierten vom neuen Schub bei der Künstlichen Intelligenz und legten eine glorreiche Performance hin. Der Anteil dieser sieben Aktien am S&P 500 lag zum Jahresende 2023 bei fast 30 Prozent. Die Outperformance der Großen in den USA ist nichts Neues. Schon seit Jahren hinkt der Small-Cap-lndex Russell 2000 dem stärker auf Technologie und andere Wachstumssektoren ausgerichteten Large-Cap-Index S&P 500 hinterher.

Rang | Fondsname | ISIN | Punkte Gesamt | Punkte Performance | Punkte Stresstest | Punkte Aktives Management | Performance 5 Jahre | Maximaler Verlust 5 Jahre | Fondsvolumen in Mio EUR |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1 | T. Rowe Price US Smaller Companies | LU0133096635 | 71 | 26 | 24 | 21 | 85,27 | 36,18 | 2,770 |
2 | BL-American Small & Mid Caps | LU1305478775 | 68 | 20 | 30 | 18 | 74,36 | 31,30 | 489 |
3 | CT (Lux) American Smaller Companies | LU1864950719 | 63 | 25 | 18 | 20 | 90,17 | 39,53 | 577 |
4 | Deka MSCI USA Mid Cap ETF | DE000ETFL276 | 54 | 20 | 19 | 15 | 70,52 | 39,68 | 36 |
5 | Neuberger Berman US Small Cap Fund | IE00B64QTZ34 | 50 | 12 | 27 | 11 | 59,49 | 34,56 | 575 |
Eine Folge: „Die relativen Bewertungen von kleineren Unternehmen sind im Vergleich zu größeren auf ein historisch niedriges Niveau gefallen, obwohl sich die Gewinne als relativ widerstandsfähig erwiesen haben“, sagt Curt Organt, Fondsmanager beim alteingesessenen Spezialisten für US-Aktien T. Rowe Price. Kann eine Rezession vermieden werden und die Wirtschaft sanft landen, so wie es derzeit viele erwarten, sieht er gute Chancen für die kleinen Werte: „Die Geschichte lehrt uns, dass Small Caps in einem sich verbessernden wirtschaftlichen Umfeld stark outperformen.“
Da er nicht der Einzige ist, der an ein baldiges Aufleben der kleineren Unternehmen glaubt, beschäftigt sich der aktuelle Crashtest mit US-Nebenwerte-Fonds. Sie legten in den vergangenen fünf Jahren anders als Apple nicht um über 300 Prozent zu, aber die meisten schafften immerhin ein Plus von mehr als 40 Prozent. Unser Gesamtsieger nach Punkten, der T. Rowe Price US Smaller Companies, kommt als einer der Top-Performer auf 85 Prozent. Der von Curt Organt und Matt Mahon gemanagte Fonds ist mit einem Volumen von rund 2,8 Milliarden US-Dollar das absolute Schwergewicht unter den aktiv gemanagten Fonds im Crashtest.
Für einen Nebenwerte-Fonds ist das ein ordentlicher Batzen Geld, aber im riesigen US-Aktienmarkt kein Problem, zumal mit 150 bis 200 Titeln relativ viele Aktien im Portfolio sind. Außerdem fallen unter den Nebenwerte-Begriff im Aktienland USA deutlich größere Unternehmen als in anderen Märkten. Organt und Mahon konzentrieren sich bei der Auswahl auf Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 18 Milliarden US-Dollar. In diesen Bereich würde auch rund ein Drittel der Dax-Unternehmen fallen.
Im Laufe der Haltedauer können die Unternehmen diese Marke deutlich überschreiten, wie es etwa bei den Top-Ten-Werten Arthur j. Gallagher und Waste Connections der Fall ist: Sie sind beide mittlerweile mehr als 40 Milliarden Dollar wert. Es sind aber auch deutliche kleinere Titel im niedrigen einstelligen Milliarden-Bereich wie Apple Hospitality Reit und Alamo unter den Top-Positionen. Stilmäßig sind die Fondsmanager nicht festgelegt. Ihr Interesse reicht von stark unterbewerteten Deep-Value-Titeln bis hin zu Unternehmen mit aggressiver Wachstumsstrategie. Auch hochbewertete Titel mit unterschätzter langfristiger Perspektive finden sie interessant. Hauptsache, sie erkennen einen Katalysator, der eine positive Wertentwicklung auslösen kann.
Henrik Blohm agiert beim zweitplatzierten BL American Small & Mid Caps fokussierter. Der Fondsmanager beschränkt sich nicht nur auf 40 bis 60 Aktien in seinem Portfolio, sondern er hat seinen Ansatz klar auf Qualitätsaktien ausgerichtet. Solide Finanzdaten und ein klarer Wettbewerbsvorteil mit wirtschaftlichem Burggraben sind wichtig. „Wir mögen lieber Price Maker als Price Taker“, so Blohm.
Besonders viele solcher Unternehmen findet er in den Konsumsektoren, im Gesundheitswesen, im Technologie- und Industriesektor. In den anderen Branchen ist er kaum investiert. Im vergangenen Jahr hat er vor allem sein Engagement im Gesundheitssektor ausgebaut. „Insbesondere in den Segmenten Medizintechnik und Life Sciences haben wir gute Kaufgelegenheiten gefunden“, so Blohm.
Eine Besonderheit des Fonds ist seine relative Stabilität. In Abwärtsphasen verliert er meist weniger als der Markt, dafür ist er in starken Aufwärtsmärkten eher nicht ganz vorn dabei. Im Crashtest schneidet er im Subsegment Stresstest besser ab als alle anderen Fonds. Und schon in unserem vorangegangenen Crashtest zu US-Nebenwerten gehörte der Fonds von Banque de Luxembourg Investments 2021 zu den Top 3.
„Gerade in schwierigen Marktphasen zahlt sich die hohe Qualität unserer Portfoliounternehmen aus“, sagt Blohm. Zwar liegt sein Fokus auf Firmen mit starkem Wachstum, aber er setzt ebenfalls auf Unternehmen mit stabilen Geschäftsmodellen und stabilen Gewinnen. „Das sind zum Beispiel Basiskonsumwerte, in die andere Nebenwerte-Fonds eher nicht investieren. Diese nehmen weitere Volatilität aus dem Fonds“, erläutert Blohm.
Stabilisierend könnte sich ebenfalls der Fokus auf größere Nebenwerte auswirken. Mid Caps haben einen deutlich höheren Anteil als Small Caps. Da der Fonds nur zu mindestens 80 Prozent in Werte mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 30 Milliarden Dollar investiert sein muss, nutzt Blohm auch gern mal den Spielraum, um guten Unternehmen über diese Börsenwert-Grenze hinaus treu zu bleiben.
Deutlich kleiner unterwegs ist der CT (Lux) American Smaller Companies (bis November 2023: Threadneedle American Smaller Companies), der den dritten Platz im Crashtest belegt. Fast 90 Prozent seines Volumens steckt in Werten mit einer Marktkapitalisierung von bis zu 10 Milliarden Dollar. 50 bis 80 Titel sind im Portfolio.
„Wir investieren in kleinere Unternehmen, die eine zuverlässige und nachhaltige Verbesserung ihrer fundamentalen Merkmale aufweisen und die unserer Meinung nach vom Markt unterschätzt werden“, erläutert Andrew Smith, Client Portfolio Manager für US-Aktien bei Columbia Threadneedle. Als Beispiel nennt er den Snack-Produzenten Utz Brands: „Nach einem Kursrückgang haben wir im August 2023 investiert. Wir sehen das Unternehmen gut positioniert, um vom anhaltenden Wachstum bei salzigen Snacks in den USA zu profitieren.“
Der Fonds hat eine bezogen auf die Benchmark, dem Russell 2500 Index, relativ neutrale Haltung hinsichtlich der Stile und Sektoren. „Unsere Bottom-up-Aktienauswahl bestimmt die Rendite und wir sind weniger anfällig für Stilrotationen und Marktverschiebungen“, begründet Smith. In den vergangenen fünf, zum Teil sehr turbulenten Jahren habe sich dies gut beobachten lassen: „Der Fonds hat seit 2019 in jedem Kalenderjahr seine Benchmark geschlagen.“



