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Tops und Flops Die besten und schlechtesten Fonds im September

Tops und Flops
Tops und Flops: DAS INVESTMENT blickt einmal im Monat in die Datenbank, zeigt die aktuellen Trends an den Kapitalmärkten und stellt Gewinner- und Verliererfonds vor. | Foto: Sven Stoll mit Canva

Die Aktienmärkte in Europa und den USA gaben im September deutlich nach und starteten auch schlecht in den Oktober. Der amerikanische S&P 500 verlor auf Monatssicht 5,7 Prozent. In Europa fielen die Verluste etwas moderater aus. Der Euro-Stoxx 50 liegt aktuell auf Monatssicht 4,7 Prozent im Minus, der deutsche Leitindex Dax kämpft derzeit mit der 15.000-Punkte-Marke und hat seit seinem Höchststand Ende Juli mehr als 1.300 Punkte oder 8,4 Prozent verloren.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Besonders schwach entwickeln sich im aktuellen Marktumfeld die Nebenwerte. Der M-Dax büßte im September 6,3 Prozent ein. Ein Grund: „Kleinere Unternehmen sind nicht so langfristig finanziert und von steigenden Zinsen direkter betroffen als Großkonzerne“, sagt Buchautor und Investor Christian W. Röhl. Viele Anleger machen derzeit einen Bogen um Aktien, weil sie negative Auswirkungen der hohen Zinsen auf die Konjunktur befürchten.

Mit Deutschland-Aktienfonds, die in ihrer Anlagestrategie vor allem Nebenwerte berücksichtigen, war in diesem Jahr oft kein Geld zu verdienen. Im Gegenteil: Der Salutaris Multiwert Superfund liegt seit Jahresbeginn 14 Prozent im Minus, auf Monatssicht ging der Fondspreis um 7,3 Prozent zurück. Der Velten Strategie Deutschland verlor seit Anfang Januar fast 10 Prozent, auf Monatsbasis rund 5 Prozent.

Leitzins bleibt hoch, Zinswende noch nicht in Sicht

Große Unsicherheit herrscht über das Ende der Zinserhöhungen der Zentralbanken. „Unsere künftigen Entscheidungen werden sicherstellen, dass die Leitzinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) so lange wie nötig auf einem ausreichend restriktiven Niveau bleiben“, sagte EZB-Präsidentin Christine Lagarde vergangene Woche vor dem Wirtschaftsausschuss der EZB. Sie bekräftigte auch das mittelfristige Ziel, die Inflation auf 2 Prozent zu senken.

 

Die US-Notenbank Fed hat den Leitzins auf ihrer letzten Sitzung im September zwar bei 5,25 bis 5,5 Prozent belassen. Fed-Chef Jerome Powell deutete jedoch an, dass die Zinsen länger als erwartet hoch bleiben könnten. „Höher für länger“, lautet nun das Motto. Die hohen Zinsen wirken sich bereits auf die Wirtschaft aus. Kredite werden teurer, die Nachfrage sinkt, was letztlich zu einer konjunkturellen Abkühlung führen könnte.

Angesichts des anhaltend hohen Zinsniveaus trüben sich auch die Aussichten für kapitalintensive Wachstumsunternehmen ein, da der Kursanstieg von Technologieaktien häufig auf der Erwartung künftiger Gewinne beruht. Wenn die Anleger jedoch auf andere, vergleichsweise sichere Anlagen ausweichen können, die höhere Renditen abwerfen, erscheinen die potenziellen künftigen Gewinne der Technologieriesen weniger verlockend. Diese Tendenz spiegelte sich in einem Rückgang des Nasdaq 100 um mehr als 4 Prozent in der Woche nach der Fed-Sitzung wider. Auf Monatssicht verlor der Technologieindex 5,9 Prozent.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Vor allem Techfonds, die auf High Growth-Aktien setzen und in den Vormonaten aufgrund der Fantasie rund um künstliche Intelligenz noch zu den Top-Performern zählten, gehörten im September zu den Verlierern, getreu dem Motto: „Was hoch steigt, kann auch tief fallen“. Besonders negativ wirkte sich die seit dem Spätsommer anhaltende Korrektur auf den 10XDNA Disruptive Technologies ex Crypto aus, der auf Monatssicht 8,5 Prozent und auf Dreimonatssicht rund 14 Prozent verlor. Schlusslicht unter den Technologiefonds war der Abaris Technology Opportunities mit einem Minus von 9,9 Prozent bis Ende September. Auch ETFs mit Fokus auf Blockchain-Aktien verzeichneten überproportional Verluste. So gab der Vaneck Crypto & Blockchain Innovators im September 9,8 Prozent und der Global X Blockchain 9,5 Prozent nach. Ihren Abwärtstrend setzen sie zu Beginn des neuen Monats fort.

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