Stolls Fondstrends Das sind die besten und schlechtesten Fonds und ETFs im Juli
Gewinne mit Hebel
Ganz vorne im Ranking zu finden ist der Amundi ETF Leveraged MSCI USA Daily UCITS ETF, der mit doppelter Kraft vom Aufwärtstrend des MSCI USA profitiert. Um 22 Prozent raste der ETF nach oben. Er bildet die täglichen Auf- und Abwärtsbewegungen des zugrundeliegenden Index praktisch zweimal ab. Die Kursschwankungen werden auf täglicher Basis berechnet und abgebildet. Der Hebel wirkt sich allerdings nicht nur auf die Gewinne aus, sondern auch auf die Verluste, die dementsprechend hoch ausfallen können. Fällt der Index an einem Tag um 4 Prozent, geht es mit dem ETF um 8 Prozent in den Keller.
Ob sich ein solches Instrument lohnt, hängt stark von der Risikobereitschaft und der weiteren Entwicklung der Aktien in Übersee ab. Eines lässt sich jedoch nicht verleugnen: In der Vergangenheit waren mit dem Hebelwerkzeug ausgezeichnete Renditen drin. Risikofreudige Anleger der ersten Stunde, die bereits im Juni 2009 einstiegen, haben bis heute ein Plus von sagenhaften 3160 Prozent erzielt. Ein 100-Euro-Sparplan hätte im Laufe der Zeit zu einem stattlichen Vermögen von 117.000 Euro geführt (28 Prozent p.a.). Die Schwankungen, gemessen anhand der Volatilität, sind mit knapp 28 Prozent etwa doppelt so groß als bei einem vergleichbaren Aktienindex ohne Hebel.
Innovationen im Blick
Um rund 15 Prozent verbesserte sich der Franklin Innovation Fonds im Juli. Fondsmanager Matthew Moberg konzentriert sich auf E-Commerce, Gentechnik, intelligente Maschinen oder innovative Finanzdienstleister. Dabei stehen Marktführer oder Unternehmen im Mittelpunkt, die das Zeug haben Marktführer zu werden.
„Der E-Commerce zum Beispiel hat zwar schon viele Lebensbereiche erreicht. Es gibt aber immer noch Branchen, in denen die Durchdringung nicht so stark ist, zum Beispiel beim Möbel- oder Autokauf. Wie wird das Autohaus der Zukunft aussehen? Tesla hat mit einer kontaktlosen Übergabe des Fahrzeugs schon gezeigt, was möglich ist. Auf diese Zukunftsthemen setzen wir“, erläutert Peter Gorynski, Flächenvertriebsleiter bei Franklin Templeton in Deutschland.
Die Top-3-Werte im Fonds sind Amazon, Microsoft und Alphabet, deren Quartalszahlen in der abgelaufenen Woche besser ausfielen als von Analysten erwartet wurde. So kletterte der Umsatz bei Alphabet im zweiten Quartal um 14 Prozent auf 40,2 Milliarden US-Dollar, die Nettogewinnspanne des hochprofitablen Konzerns belief sich auf 23 Prozent. Viele Kunden zieht es im Angesicht der Konjunktursorgen in Sachen Internetwerbung offensichtlich zum Marktführer. Seit Auflage im November 2019 erwirtschaftete der Fonds ein Plus von 43 Prozent. Moberg verwaltet derzeit 330 Millionen Dollar. Ähnlich gelagerte Fonds wie beispielsweise der Allianz Global Artificial Intelligence oder der Jupiter Global Equity Growth Unconstrained legten im Juli in ähnlicher Größenordnung zu.
