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Aktualisiert am 25.01.2021 - 17:43 Uhrin UnternehmenLesedauer: 7 Minuten

238 Fonds im Crashtest Die besten globalen defensiven Mischfonds

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Ins Portfolio nimmt Fondsmanager Reuland angesichts dessen nur Staatsanleihen mit hoher Bonität – in der Regel 10 bis 85 Prozent des Portfolios –, möglichst konjunkturunabhängige Aktien sowie Edelmetalle. Unternehmensanleihen sind nicht Teil des Anlageuniversums. Im derzeitigen Marktumfeld liegt der Fokus auf Bundesanleihen – sie belegen die fünf Top-Positionen des Fonds. Wo zum Ausgleich die Rendite  herkommen soll, dazu will das Fondsmanagement nicht Stellung nehmen. Zu komplex sei das Thema. Nur so viel: „Fakt ist, dass Gold und Aktien die Renditetreiber des Fonds waren.“ Zwischen 15 und 45 Prozent liegt die Aktienquote des Fonds – etwas mehr als 16 Prozent waren es Ende des vergangenen Jahres. 

„Wegen hoher Aktienbewertungen und steigender Systemrisiken war die Aktienquote in den vergangenen Jahren eher gering“, kommentiert Reuland. Im Schnitt habe sie bei etwa 20 Prozent gelegen. Edelmetalle waren dagegen hoch gewichtet: Etwa 15 bis 20 Prozent lagen in Zertifikaten auf physisch hinterlegtem Gold. „Hauptmerkmal des Fonds ist das Ziel des Kapitalerhalts“, stellt Fondsmanager Reuland klar. Mit 6,5 Prozent auf Fünf-Jahres-Sicht schneidet der Zweitplatzierte unter den Top 3 bei der Wertentwicklung am schlechtesten ab, lief aber mit einer Volatilität von 7,6 Prozent vergleichsweise ruhig.

Mehr rausgeholt hat mit 13,6 Prozent im selben Zeitraum der drittplatzierte Ethik Mix von Kepler – allerdings bei stärkeren Schwankungen. Der Maximalverlust lag in fünf Jahren bei 10,7 Prozent. Zum Vergleich: Mit 26,2 Prozent fiel die Wertentwicklung des performance-stärksten globalen defensiven Mischfonds im Crashtest fast doppelt so hoch aus – ebenfalls auf Kosten einer höheren Volatilität (11,9 Prozent). Der Mainfirst Absolute Return Multi Asset belegt damit Rang 5.

Auch bei einer defensiveren Anlagestrategie wie der des Ethik Mix gab es im Frühjahr einen Einbruch: „Am Aktienmarkt kam es zu panischen Verkäufen, davor waren auch defensive Sektoren und Unternehmen nicht gefeit“, so der für Aktien zuständige Fondsmanager Gernot Schrotter. Die Aktienquote, die bis zu 40 Prozent betragen darf, lag bis Ende April des vergangenen Jahres bei 20 Prozent. „Danach folgte die taktische Entscheidung, die Quote auf 10 Prozent zu senken“, so Schotter. Hintergrund seien die hohe Bewertung der Aktienkurse sowie die zu positive Stimmung an den Märkten gewesen. „Im Rückblick war die Entscheidung etwas verfrüht“, gibt sich Schrotter selbstkritisch. Mit L’Oreal, Accenture und Norfolk Southern liegen Aktien unterschiedlicher Branchen ganz vorn: Konsumgüter, Unternehmensberatung, Bahngesellschaft.

Breit gestreut ist auch der Anleiheteil. Staatsanleihen und Pfandbriefe bilden zwar auch beim Ethik Mix einen wesentlichen Kern. Zwischen 15 und 75 Prozent liegt die Quote, zuletzt waren es 35 Prozent. Top-Positionen sind auch hier Bundesanleihen sowie spanische Staatsanleihen. 15 Prozent lagen zudem Ende des vergangenen Jahres in inflationsgeschützten Anleihen, 20 Prozent in Unternehmensanleihen mit Investment-Grade-Rating, 5 Prozent in Hochzinsanleihen. Mit dieser Streuung will das Fondsmanagement auch in Zukunft noch auskömmliche Renditen erzielen. Im Namen steckt der ethische Anspruch des Fonds: Ausschlusskriterien sind etwa Kinderarbeit, Gentechnik und Atomenergie. Vom Green Deal der Europäischen Union und einer Biden-Präsidentschaft erhofft sich das Fondsmanagement nun einen weiteren Schub.

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