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Von in Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten
Grüne Fonds liegen im Trend
Grüne Fonds liegen im Trend: Wer bei nachhaltigen Geldanlagen alles richtig macht, profitiert finanziell und moralisch. | Foto: Sven Stoll mit Canva

Über 40 Grad zeigte die Quecksilbersäule am vergangenen Freitag in Athen an. Das war zu viel für das Kulturministerium der Stadt. Die Behörde beschloss, die Akropolis wegen der Hitzewelle zu schließen, um Arbeiter und Touristen zu schützen. Dabei liegen die Temperaturen in der griechischen Hauptstadt noch am unteren Ende dessen, was die Welt derzeit erlebt. In vielen arabischen Städten wie Bagdad oder Kuwait-Stadt kratzt das Thermometer an der 50-Grad-Marke.

Rekordhitze in Peking: 40-Grad-Marke häufiger überschritten als je zuvor

Shanghai verwandelte sich im Juli in eine riesige Freiluftsauna. Auch das Reich der Mitte wird in diesem Sommer von einer beispiellosen Hitzewelle heimgesucht. In Chinas Hauptstadt Peking wurde die 40-Grad-Marke in diesem Jahr bereits häufiger überschritten als in den vergangenen Jahrzehnten. Nach Angaben der staatlichen Wetterbehörde ist es in China seit Beginn des vergangenen Jahrhunderts statistisch gesehen alle zehn Jahre um 0,16 Grad wärmer geworden - mehr als im globalen Durchschnitt.

Neben dem individuellen Risiko des Hitzetods stellen die Temperaturen auch eine Bedrohung für die Nahrungsmittelversorgung dar. Sowohl beim Reis- als auch beim Sojaanbau ist in diesem Jahr mit Ertragseinbußen zu rechnen: durch anhaltende Trockenheit oder Regenfluten. Davon ist auch Nordamerika betroffen. Im Nordosten der USA führten extreme Regenfälle beinahe zu einem Dammbruch in Vermont. Chicago wurde von einem Tornado heimgesucht und über New York hingen Aschewolken von den Waldbränden in Kanada. Dort wüten derzeit mehr als 900 Feuer. Zwei Drittel davon sind außer Kontrolle.

 

Meteorologen warnen: Hitzerekorde werden noch übertroffen

Die hohe Konzentration von Treibhausgasen wirkt wie eine Glocke über unserem Planeten und hält mehr Wärme im Erdsystem. Hinzu kommt, dass die Ozeane als Wärmespeicher der Erde ungewöhnlich warm sind. Meteorologen gehen davon aus, dass die jüngsten Hitzerekorde noch nicht das Ende der Fahnenstange sind.

Am Sonntag reiste der US-Klimabeauftragte John Kerry erstmals seit Jahren wieder nach Peking. In der Volksrepublik wird er viel zu besprechen haben: Denn China ist nicht nur der mit Abstand größte Produzent erneuerbarer Energien, sondern auch der größte CO2-Sünder der Welt.

In Deutschland und Österreich klebt sich derweil die „Letzte Generation“ regelmäßig auf die Straßen, um für die Einhaltung der Klimaziele zu demonstrieren. Wie der Klimawandel selbst, nehmen auch die Aktionen der Klimaaktivisten immer extremere Züge an. „Wir haben keine Zeit zu verlieren, wir müssen jetzt handeln“, mahnt Mami Mizutori, Sonderbeauftragte der Vereinten Nationen für Katastrophenvorsorge in ihrem Global Assessement Report on Disaster Risk Reduction 2022.

Klimaneutrale Energieerzeugung bis 2050 geplant

Klar ist: Klimaschutz wird ein Kraftakt. Damit sich die Erde bis 2050 um weniger als zwei Grad erwärmt und Energie vollständig klimaneutral erzeugt wird, müssten rein rechnerisch viermal so viele Solaranlagen und Windräder in Betrieb sein wie heute. Im Jahr 2020 betrug die installierte Leistung der Photovoltaik in der Europäischen Union (EU) rund 140 Gigawatt. Bis 2030 plant die EU einen Ausbau auf 600 Gigawatt.

Der Ausstoß des klimaschädlichen CO2 im Verkehr soll weiter sinken. Ab 2035 dürfen in der EU keine Neuwagen mehr verkauft werden, die mit Benzin oder Diesel betrieben werden. Dabei könnten Autos mit Verbrennungsmotor theoretisch schon heute klimaneutral fahren. Möglich wäre das mit sogenannten E-Fuels - doch über deren Potenzial streiten sich Befürworter und Gegner. Die EU-Staaten haben am Dienstag endgültig das weitgehende Aus für neue Autos mit Verbrennungsmotor beschlossen, nachdem Deutschland den Beschluss wochenlang blockiert hatte. Die Bundesregierung setzte bei der Kommission eine Präzisierung der Planung durch, wie auch nach dem Jahr 2035 die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren ausschließlich mit E-Fuels möglich sein soll - also mit synthetischen Kraftstoffen, die aus erneuerbaren Energien gewonnen werden.

Effektiver Klimaschutz durch Gesetze: EU-Emissionshandel regelt CO2-Ausstoß

Am effektivsten, da sind sich Ökonomen einig, funktioniert Klimaschutz per Gesetz. Mit dem Emissionshandel wurde in der EU ein Markt geschaffen, der festlegt, wie viele Tonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre gelangen dürfen. Entsprechend werden Emissionszertifikate in Umlauf gebracht. Die Menge der Zertifikate orientiert sich an den Zielen des Pariser Klimaschutzabkommens und verringert sich von Jahr zu Jahr, bis schließlich ab 2039 keine neuen Zertifikate mehr ausgegeben werden. Die Kommission legt auch fest, wer diese Zertifikate erwerben muss. Derzeit sind das Energieerzeuger und Industrieunternehmen wie Stahl- und Aluminiumproduzenten. Auch Fluggesellschaften gehören dazu, allerdings nur für innereuropäische Flüge. Ab 2024 müssen auch Reedereien, deren Schiffe europäische Häfen anlaufen, Zertifikate nachweisen. 

Nachhaltige Geldanlagen: Vielfältige Herangehensweisen für Klimainvestments

Doch auch wenn der Klimaschutz eine der drängendsten Aufgaben unserer Zeit ist, muss er sozial verträglich sein und darf die Unternehmen nicht über das erträgliche Maß hinaus belasten. Damit er gelingen kann, braucht es in jedem Fall auch die Finanzwelt, denn die Investitionen müssen in die Richtung klimafreundlicher Technologien gelenkt werden. Ein Thema, das jeder Privatanleger bei seinen Investitionsentscheidungen berücksichtigen kann. Am einfachsten geht das mit speziellen Fonds und ETFs, die sich auf Klimainvestments konzentrieren.

Die Herangehensweisen sind vielfältig. So wenden einige Fonds spezielle Filter oder Ausschlusskriterien an. Bei Fonds, die sich explizit auf den Ausstoß von Treibhausgasen konzentrieren, erfolgt die Aktienauswahl explizit nach der Klimarelevanz. Andere Vehikel konzentrieren sich ausschließlich auf saubere Branchen wie erneuerbare Energien oder Wasserstoff.

Wer auf solche Fonds setzt, sollte in jedem Fall genau hinschauen. Während die einen breit diversifizieren und sich durchaus als Basisinvestment eignen, sind andere stark auf eine Branche fokussiert und bieten sich vor allem als Beimischung an.

 

Glaubwürdigkeitskrise grüner Fonds: Etikettenschwindel und schwindendes Anlegervertrauen

Nicht zuletzt hat auch die Glaubwürdigkeit der Produkte gelitten. Etikettenschwindel lautet der Vorwurf. Wie die jüngsten Daten des Branchenverbandes BVI zeigen, trauen viele Anleger den Anbietern grüner Fonds nicht mehr über den Weg. Der Absatz nachhaltiger Fonds in Deutschland stagnierte von Januar bis September 2022 oder war teilweise sogar rückläufig.

Einige Gesellschaften schrieben ihren Produkten eine deutlich höhere ökologische oder soziale Wirkung zu, als sie tatsächlich aufwiesen. Den Vorwurf des Greenwashing konnten nicht alle Anbieter entkräften, zahlreiche Produkte verloren daraufhin ihren Status als besonders nachhaltige Impact-Fonds.

Greenpeace machte jüngst darauf aufmerksam, dass die vier größten deutschen Vermögensverwalter weiterhin mit hohen Summen in den Ausbau fossiler Energien investieren. Dabei haben sie sich der Initiative „Net Zero Asset Managers“ angeschlossen und sich verbindlich zum 1,5-Grad-Ziel des Klimaschutzabkommens bekannt.

Dass mit dem Geschäft der ESG-Fonds etwas nicht stimmt, hat im vergangenen Sommer auch die europäische Wertpapieraufsicht ESMA bemerkt. Die Behörde forderte, dass Fonds, die mit Nachhaltigkeit werben, diese auch fair und konsistent in ihren Anlagezielen und ihrer Anlagepolitik umsetzen. Darüber hinaus mahnte sie an, dass die Einhaltung der Anlageregeln stärker kontrolliert werden müsse.

Fonds für die Zukunft: Die 15 besten Aktienfonds Umwelt, Klima und neue Energien

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Einer der Pioniere und ältesten nachhaltigen Fonds ist der Amundi Global Ecology ESG, der bereits 1990 aufgelegt wurde. Ursprünglich von Hypo Capital Management ins Leben gerufen, wird er heute von Amundi verwaltet. Obwohl der Fonds seit seiner Auflegung bereits achtmal den Namen gewechselt hat, konzentriert er sich nach wie vor auf Unternehmen, die in den Bereichen Umwelt, Klima und neue Energien eine führende Rolle einnehmen. Seit 2002 wird der Fonds von Christian Zimmermann verwaltet. Über den gesamten Zeitraum erzielte er eine jährliche Rendite von 6,5 Prozent. Anleger der ersten Stunde konnten ihren Einsatz in den vergangenen 33 Jahren versiebenfachen.

Die folgende Klickstrecke zeigt die 15 besten Fonds aus über 320 Angeboten im Bereich Aktienfonds Umwelt, Klima und neue Energien inklusive ihrer Top-Positionen.

Ausschlaggebend für die Platzierung in der Rangliste war die Wertentwicklung in den vergangenen zehn Jahren. Der beste Fonds erzielte in diesem Zeitraum eine Performance von 285 Prozent und investiert weltweit in Unternehmen, die Technologien zur Erzeugung und Verteilung von sauberer Energie sowie in Infrastruktur für Strommanagement und Energieeffizienz anbieten.

Stand aller Daten: 18. Juli 2023

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