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Aktualisiert am 20.01.2024 - 08:18 Uhrin Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten

Stolls Fondstrends Das sind die besten und schlechtesten Fonds im August

Tops und Flops
Tops und Flops: DAS INVESTMENT blickt einmal im Monat in die Datenbank, zeigt die aktuellen Trends an den Kapitalmärkten und stellt Gewinner- und Verliererfonds vor. | Foto: Canva / Jessica Hunold
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Gute Zentralbanker sind wie gute Handwerker: Je weniger von ihnen gesprochen wird, desto besser haben sie ihren Job gemacht. Während Dachdecker Häuser vor Sturm und Niederschlag schützen, bemühen sich die Geldhüter um die Stabilität ihrer Währungen. Aktuell ist jedoch die Inflation in aller Munde. Nach Daten der europäischen Statistikbehörde Eurostat ist diese im Euroraum im August im Vergleich zum Vorjahresmonat auf einen Rekordwert von 9,1 Prozent gestiegen.

Die Haupttreiber für den aktuellen Preisschub sind nach wie vor Energieträger wie Heizöl, Benzin und Erdgas. In letzter Instanz ist jedoch auch die Geldpolitik der vergangenen Jahre verantwortlich. Trotz warnender Stimmen haben die Notenbanken die Märkte weltweit über Jahre mit billigem Geld geflutet. Steigt die Geldmenge bei gleichbleibendem Angebot, steigen irgendwann die Preise.

Nun versuchen die Notenbanker mehr oder weniger resolut gegenzusteuern. US-Notenbankchef Jerome Powell hat die Märkte mit seiner Aussage verschreckt, er werde die Inflation um jeden Preis bekämpfen. Damit stimmte er Börsianer auf einen notfalls auch langen und schmerzhaften Kampf gegen die Teuerung ein. Die zaghafte Erholung der Aktienmärkte, die seit Mitte Juni im Gange war, hat er mit seiner Rede zunichte gemacht.

In Summe verloren internationale Aktien, gemessen am MSCI World, im August rund 4 Prozent. Es war der schlechteste August seit dem Jahr 2015. Für den Dax belief sich das Minus auf 5 Prozent, womit der August der drittschwächste Börsenmonat in diesem Jahr war. Der MDax, der die Kursentwicklung von Aktien mittelgroßer Unternehmen widerspiegelt, rutschte mit einem Minus von 7,8 Prozent noch stärker ab. Das US-Börsenbarometer S&P 500 verlor 4,2 Prozent, die Tech-Börse Nasdaq 100 verbilligte sich um 3,3 Prozent.

Einzig die Schwellenländer konnten sich gegen den Abwärtstrend stemmen. Der MSCI Emerging Markets stieg im abgelaufenen Monat um rund 2 Prozent. Wer auf Gold und Bitcoin auswich stand kaum besser da als mit Aktien. Das Edelmetall konnte seinem Ruf als Krisenwährung nicht gerecht werden und gab um 3 Prozent nach. Die Digitalwährung Bitcoin verlor sogar 15 Prozent an Wert und steht aktuell bei 19.800 US-Dollar.

Trügerische Bärenmarktrally?

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Ob es sich bei der Korrektur um einen Rücksetzer mitten in der Erholung handelt oder um eine trügerische Bärenmarktrally bleibt abzuwarten. Rallys in Bärenmärkten verleiten Anleger dazu, sich aus der Deckung zu wagen, bevor die Kurse auf noch tiefere Tiefs zurückfallen. Der nun folgende September gilt jedenfalls statistisch gesehen als „Schreckensmonat“, der in der Vergangenheit immer wieder von starken Kurseinbrüchen heimgesucht wurde. In den letzten 20 Jahren gab es hier besonders hohe Verluste in den Jahren 2001, 2008 und 2011.

 

Auch dieser Herbst könnte sich von seiner ruppigen Seite zeigen. Mit größter Spannung wird die Sitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am 8. September erwartet. Am 13. September folgen in den USA neue Daten zur Inflation, die den nächsten Zinsschritt der Fed entscheidend beeinflussen könnten. Marktbeobachter gehen von einer Leitzinserhöhung von 0,75 Prozent aus.

An Prognosen mangelt es indes nicht. Die Investorenlegende Jeremy Grantham ist der Meinung, dass das dicke Ende den Börsen erst noch bevorsteht. Er ist der Ansicht, dass sich der Aktienmarkt inmitten einer „Superblase“ befindet, die erst noch platzen muss. Der Investor sieht eine gefährliche Mixtur paralleler Überbewertungen bei Aktien, Anleihen und Wohnimmobilien. Grantham, Mitgründer des Vermögensverwalters Grantham, Mayo & van Otterloo, der rund 70 Milliarden US-Dollar verwaltet, sagte bereits in den 1980-er Jahren die Blasen in Japan korrekt voraus. Um die Jahrtausendwende warnte er vor der Tech-Bubble, im Jahr 2008 prognostizierte er den Crash aufgrund der Blase am US-Häusermarkt.

Der Vermögensverwalter Argentum betont in seinem Marktausblick, dass andererseits jede Schreckensmeldung Potenzial für positive Überraschungen böte, denn je näher der Boden kommt, desto eher folgt auch die Wende zum Positiven. „Nach allen geopolitischen und volkswirtschaftlichen Krisen haben die Börsen die Kursverluste schnell wieder aufgeholt, trotz des Platzens der Dotcom-Blase, den Terrorangriffen vom 11. September 2001, der weltweiten Finanzkrise und dem Jahrhundert-Desaster Corona. Generell gilt somit, dass Aktien bei einer Haltedauer von mindestens fünf Jahren so gut wie kein Risiko darstellen“, meint Thorsten Mohr, Chef der Husumer Vermögensverwaltung. 

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