Tops und Flops Das sind die besten und schlechtesten Fonds im Juli
Value wieder im Aufwind: Technologiefonds bekommen Gesellschaft
Unter die Technologiefonds mischten sich nach kurzer Schwächephase auch einige Vertreter der Value-Strategie. Sie profitierten vom jüngsten Stimmungsumschwung in einigen Sektoren der Old Economy. Unter den weltweit investierenden Fonds ist der TBF Global Value mit einem Plus von rund 10 Prozent hervorzuheben, der Classic Value Equity Fund verbesserte sich um 8,5 Prozent und der MMT Global Value liegt mit 7,4 Prozent gut im Rennen. Mit einem Plus von 15,3 Prozent seit Jahresbeginn und fast 80 Prozent über drei Jahre macht der letztgenannte Fonds nicht nur auf Sicht eines Monats eine gute Figur. Zudem erreichte er gerade ein neues Allzeithoch.
Value-Experte Felix Schleicher: Aufschwung von wenigen Titeln getragen
Auch Fondsmanager Felix Schleicher, der den Fonds gemeinsam mit Markus Walder verwaltet, weist darauf hin, dass das überraschend gute erste Halbjahr an den Aktienmärkten nicht darüber hinwegtäuschen darf, dass der Aufschwung nur von wenigen Titeln getragen wurde. „Erstaunlich viele Aktien sind weiterhin extrem günstig bewertet und preisen im Grunde bereits die Rezession ein, die viele erwarten oder die bereits im Gange ist. Wir positionieren den Fonds zunehmend in diesen Schnäppchen, die jederzeit wiederentdeckt werden können. Wir sind weiter sehr optimistisch für ausgesuchte Value-Titel“, so Schleicher.
Im Portfolio haben die Münchner Energiewerte und Banken mit jeweils knapp 10 Prozent gewichtet. Zu den Top-Holdings zählen neben der Bank of America und Charles Schwab auch die Deutsche Bank. Rückenwind erhielt der Bankensektor zuletzt von den überraschend starken Zahlen der beiden US-Großbanken Bank of America und Morgan Stanley. Höhere Zinseinnahmen beflügelten das Geschäft der Bank of America und bescherten dem Institut im zweiten Quartal einen Gewinnsprung von fast 20 Prozent. Bei Morgan Stanley fiel der Gewinnrückgang wegen der Flaute im Fusionsgeschäft geringer aus als erwartet.
Rohstoffpreisanstieg treibt Performance: Starker Einfluss auf Monatsgewinne
Während der MMT Global Value relativ ausgewogen nach Branchen strukturiert ist, legt der TBF Global Value stark themenfokussiert an. Der Schwerpunkt liegt derzeit fast ausschließlich auf rohstoffnahen Aktien sowie Energiewerten, die überwiegend aus Kanada (65,8 Prozent) und den USA (17,8 Prozent) stammen. Die Unternehmen, in die Peter Dreide investiert, sollten einen starken Free Cashflow und solide Bilanzen aufweisen und unter dem langfristigen Ertragstrend des Unternehmens gehandelt werden. Die gute Monatsperformance ist zum Teil den Rohstoffpreisen geschuldet, die im Juli so stark gestiegen sind wie seit eineinhalb Jahren nicht mehr. Allein im Juli stiegen die Notierungen von Rohöl um fast 14 Prozent, nachdem sie in den vergangenen zwölf Monaten aufgrund der schwachen Weltkonjunktur gefallen waren.
„Die Preise werden derzeit von der Erwartung getrieben, dass sich das Angebot weiter verknappen und die Nachfrage anziehen wird. Die beiden größten Ölproduzenten innerhalb der Opec+, Saudi-Arabien und Russland, haben Anfang Juli weitere Kürzungen des Ölangebots angekündigt“, berichtet Commerbank-Analyst Carsten Fritsch. Marktbeobachter gehen davon aus, dass Saudi-Arabien seine freiwillige Förderkürzung bis September verlängern wird. Hinzu kommt laut Fritsch ein leichter Rückgang der Ölproduktion in Libyen, nachdem dort einige Ölfelder wegen Protesten für mehrere Tage lahmgelegt wurden.
Der Preisanstieg spiegelt sich in der Performance der entsprechenden Branchenfonds wider. Der Vaneck Oil Services Ucits ETF, der erst Ende März 2023 aufgelegt wurde, legte im Monatsverlauf um 17 Prozent zu. Die im ETF enthaltenen Unternehmen müssen ihre Erträge aus Dienstleistungen für den Upstream-Ölsektor erwirtschaften. Sie sind in der Regel in den Bereichen Ölausrüstung, Öldienstleistungen und Ölbohrungen tätig. Die Top-Werte sind Schlumberger, Baker Hughes und Halliburton.