Tops und Flops Das sind die besten und schlechtesten Fonds im Juli
Kleines Comeback der Börsenzwerge: Überzeugende Performance im Juli
Nebenwerte erlebten im Juli gewissermaßen ein kleines Comeback und schnitten erstmals seit langem besser ab als ihre großen Pendants. Während der MSCI World nur 2,3 Prozent zulegte, stiegen der MSCI World Small Cap und der amerikanische Russell 2000 auf Monatssicht um 4,3 Prozent. „Nach der Dominanz der Mega-Cap-Wachstumswerte in diesem Jahr hat sich die Rally am US-Aktienmarkt zuletzt verbreitert, wobei mehr Sektoren, Branchen und Kapitalisierungssegmente beteiligt sind. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen“, kommentiert Saira Malik, CIO beim Assetmanager Nuveen.
Auch Christian Mallek, Fondsmanager bei der Sigavest Vermögensverwaltung sieht Chancen bei den Börsenzwergen. „Seit dem Beginn dieser Underperformance im 1. Quartal 2022, der zeitlich mit dem Beginn des Krieges in der Ukraine gleichgesetzt werden kann, ergibt sich eine Performance-Differenz zwischen Large- und Small Caps in Deutschland und Europa von rund 20 Prozent. Dieser Discount bietet aus unserer Sicht hervorragende Chancen für die Zukunft, denn an den Gründen für die langfristigen Performance-Vorteile von Nebenwerten hat sich nichts geändert“, so der Experte.
Frank Thelens Fonds profitiert von Technologie und Nebenwerte-Stockpicking
Bester Nebenwertefonds im Juli war der 10XDNA Small & Mid Cap Technologies mit einem Monatsgewinn von 12,4 Prozent. Der von Frank Thelen und seinem Team gemanagte Fonds profitierte gleichermaßen von der guten Stimmung im Technologiesektor und bei den Nebenwerten. Thelen kauft für den im Februar dieses Jahres aufgelegten Fonds Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von unter 10 Milliarden US-Dollar. Diese Nischenplayer böten oft größere Wachstumschancen als etablierte Unternehmen, seien aber auch risikoreicher und volatiler. Im Fokus des Nebenwertefonds stehen Unternehmen aus den Bereichen Mobilität, Gesundheit, Konsum, Finanzen, Industrie und Nachhaltigkeit. In diesen Bereichen erwarten die Fondsinitiatoren auf absehbare Zeit die größten Umwälzungen durch neue Technologien.
Der Top-Wert im 26 Titel umfassenden Portfolio ist mit einer Gewichtung von 8 Prozent Alpawave Semi, ein britischer Halbleiter-IP-Designer mit Fokus auf Connectivity-Chips. Was das Timing angeht, scheint der in Bonn geborene Unternehmer in diesem Jahr mehr Glück zu haben. Während sein Flaggschiff, der 10XDNA Disruptive Technologies, ein halbes Jahr nach Fondsauflage im September 2021 auf dem Papier mehr als die Hälfte seines Geldes verloren hatte, liegt der Nebenwertefonds seit Februar rund 25 Prozent im Plus. Ob die einst als Ziel ausgegebene Wertverdreifachung in vier bis acht Jahren klappt, bleibt abzuwarten.
Alphastar Europa: Newcomer-Fonds auf Erfolgskurs
Unter den besten Fonds für europäische Small Caps mausert sich der Newcomer der Augsburger Fondsboutique Alphastar zu einem der derzeitigen Top-Produkte. Auf Sicht von drei Monaten war kein Fonds besser als der Alphastar Europa, der mit einem Plus von rund 9 Prozent das Feld der europäischen Nebenwertefonds anführt. Im Juli legte das Portfolio um 3,2 Prozent zu, seit Auflage im Herbst 2022 um 10,2 Prozent und damit fast doppelt so stark wie der Vergleichsindex MSCI Small Cap Europe.
Den Grund für die starke Entwicklung sieht Fondsmanager Marko Graßmann in der hohen Gewichtung der richtigen Titel im Portfolio. „Die fünf Titel, die wir seit dem Kauf bewusst stärker gewichten, sind gleichzeitig auch die Titel mit der besten Performance. Der Grund für die gute Kursentwicklung der einzelnen Titel ist wiederum eine starke operative Entwicklung“, so der Manager. Zu den Top-Picks zählen Games Workshop, ein 1975 gegründeter britischer Spielehersteller, und Entersoft, ein Softwareunternehmen aus Griechenland. Seit ihrem Kauf haben die Titel mehr als 50 Prozent zugelegt.
