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Von in Stolls FondseckeLesedauer: 10 Minuten
Tops und Flops
Tops und Flops: DAS INVESTMENT blickt einmal im Monat in die Datenbank, zeigt die aktuellen Trends an den Kapitalmärkten und stellt Gewinner- und Verliererfonds vor. | Foto: Montage Christin Jahns mit Canva/ Imago Images / Zuma Wire

Der Mai war nicht nur meteorologisch ein launischer Monat, auch die Kapitalmärkte zeigten sich von ihrer durchwachsenen Seite. Abgesehen vom Boom bei Aktien rund um Künstliche Intelligenz kann von Börseneuphorie derzeit keine Rede sein. Die Kurse gaben vielerorts mehr oder weniger stark nach. Der deutsche Leitindex Dax verlor auf Monatssicht knapp 2 Prozent, nachdem er im Mai sogar ein neues Rekordhoch erreicht hatte, der M-Dax sogar 4,7 Prozent. Europaweit sah es nicht viel besser aus. Aktien aus Frankreich, Italien und Großbritannien verloren im Schnitt 3 Prozent.

Dax-Rekordhoch: Der Blick allein auf den Kurs bringt Klarheit

Das zwischenzeitliche Rekordhoch des Dax sollte ohnehin nicht überbewertet werden, insbesondere wenn man den Index mit anderen Indizes vergleicht, die zum gleichen Zeitpunkt noch weit von ihren Höchstständen entfernt waren. Als der Dax sein Allzeithoch erreichte, notierten der Weltaktienindex MSCI World und der amerikanische S&P 500 rund 12 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Und auch die europäischen Börsenbarometer lagen weit unter ihren Höchstständen.

Die scheinbare Überlegenheit des Dax täuscht jedoch über die Realität hinweg. Denn im Gegensatz zum MSCI World, zum S&P 500 oder auch zum Eurostoxx 50 handelt es sich beim Dax um einen Performance-Index. Das heißt: Alle Dividenden, die seit Einführung des deutschen Börsenbarometers im Jahr 1988 ausgeschüttet wurden, fließen in die Indexberechnung ein. Die anderen Indizes berücksichtigen Dividenden nicht. Nimmt man richtigerweise den reinen Kursindex des Dax als Vergleichsmaßstab, so stellt man fest, dass dieser mit einem aktuellen Stand von 6.325 Punkten nur etwas mehr als ein Drittel so hoch notiert. Im Vergleich zu Anfang März 2000 hat er sich im Gegensatz zu den anderen Indizes kaum bewegt. Damals notierte das Kursbarometer bei 6.180 Punkten.

 

Fondsmanager Thomas Niss setzt auf deutsche Wirtschaftsrelevanz

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2025

Mit einem Plus von 4 Prozent war der Standortfonds Deutschland der beste Aktienfonds für deutsche Aktien im abgelaufenen Monat. Auch über fünf Jahre zählt der Fonds mit einem Plus von 39,7 Prozent zu den besten Fonds im Vergleichssektor. Fondsmanager Thomas Niss investiert in Unternehmen, die generell eine hohe Relevanz für Deutschland haben. Diese Unternehmen müssen also nicht zwangsläufig aus Deutschland kommen, sondern lediglich einen Bezug zur deutschen Wirtschaft haben. So finden sich im Fonds neben deutschen Unternehmen wie Mercedes-Benz, Porsche oder Rheinmetall auch internationale Aktien wie Apple, Coca-Cola oder Total Energies. Selbst japanische Titel wie Bridgestone oder Sony sind mit knapp 3 Prozent gewichtet. Insofern hinkt der Vergleich mit reinen Deutschlandfonds, ebenso wie der Vergleich des Dax-Performance-Index mit dem S&P 500.

Einseitiger Aufschwung: Technologie-Riesen profitieren von KI, während der Markt ins Stocken gerät

Wie eingangs erwähnt, gab es einen großen Gewinner: Alles, was mit künstlicher Intelligenz zu tun hat, legte massiv zu. Die Technologiebörse Nasdaq war mit einem Plus von 11 Prozent der Monatsgewinner unter allen Indizes und baute ihr Plus seit Jahresbeginn auf deutlich über 30 Prozent aus. Auch der S&P 500 beendete den Monat mit einem Plus von 3,5 Prozent, nicht zuletzt, weil die drohende Staatspleite der USA abgewendet ist, nachdem sich Präsident Biden und der republikanische Mehrheitsführer im Kongress auf ein Finanzpaket geeinigt haben und die Schuldenobergrenze wohl rechtzeitig angehoben wird.

Der aktuelle Börsenaufschwung ist allerdings ein recht einseitiges Vergnügen, das in erster Linie von einer Handvoll Technologieaktien getragen wird. Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, Nvidia und Tesla legten seit Jahresbeginn zusammen um fast 50 Prozent zu, während die übrigen 493 Werte im S&P 500 praktisch auf der Stelle traten. Mit anderen Worten: Der Aufschwung steht nur auf einem sehr schmalen Fundament. Und wenn wieder einmal eine Sau durchs Dorf getrieben wird - diesmal ausgelöst durch die Revolution der künstlichen Intelligenz - und sich Experten und Fachmedien einig sind, dass diesmal alles anders ist, dann sollten bei Investoren die Alarmglocken schrillen.

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