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Tops und Flops Die besten und schlechtesten Fonds im Mai

Tops und Flops
Tops und Flops: DAS INVESTMENT blickt einmal im Monat in die Datenbank, zeigt die aktuellen Trends an den Kapitalmärkten und stellt Gewinner- und Verliererfonds vor. | Foto: Montage Christin Jahns mit Canva/ Imago Images / Zuma Wire

Der Mai war nicht nur meteorologisch ein launischer Monat, auch die Kapitalmärkte zeigten sich von ihrer durchwachsenen Seite. Abgesehen vom Boom bei Aktien rund um Künstliche Intelligenz kann von Börseneuphorie derzeit keine Rede sein. Die Kurse gaben vielerorts mehr oder weniger stark nach. Der deutsche Leitindex Dax verlor auf Monatssicht knapp 2 Prozent, nachdem er im Mai sogar ein neues Rekordhoch erreicht hatte, der M-Dax sogar 4,7 Prozent. Europaweit sah es nicht viel besser aus. Aktien aus Frankreich, Italien und Großbritannien verloren im Schnitt 3 Prozent.

Dax-Rekordhoch: Der Blick allein auf den Kurs bringt Klarheit

Das zwischenzeitliche Rekordhoch des Dax sollte ohnehin nicht überbewertet werden, insbesondere wenn man den Index mit anderen Indizes vergleicht, die zum gleichen Zeitpunkt noch weit von ihren Höchstständen entfernt waren. Als der Dax sein Allzeithoch erreichte, notierten der Weltaktienindex MSCI World und der amerikanische S&P 500 rund 12 Prozent unter ihrem Allzeithoch. Und auch die europäischen Börsenbarometer lagen weit unter ihren Höchstständen.

Die scheinbare Überlegenheit des Dax täuscht jedoch über die Realität hinweg. Denn im Gegensatz zum MSCI World, zum S&P 500 oder auch zum Eurostoxx 50 handelt es sich beim Dax um einen Performance-Index. Das heißt: Alle Dividenden, die seit Einführung des deutschen Börsenbarometers im Jahr 1988 ausgeschüttet wurden, fließen in die Indexberechnung ein. Die anderen Indizes berücksichtigen Dividenden nicht. Nimmt man richtigerweise den reinen Kursindex des Dax als Vergleichsmaßstab, so stellt man fest, dass dieser mit einem aktuellen Stand von 6.325 Punkten nur etwas mehr als ein Drittel so hoch notiert. Im Vergleich zu Anfang März 2000 hat er sich im Gegensatz zu den anderen Indizes kaum bewegt. Damals notierte das Kursbarometer bei 6.180 Punkten.

 

Fondsmanager Thomas Niss setzt auf deutsche Wirtschaftsrelevanz

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Mit einem Plus von 4 Prozent war der Standortfonds Deutschland der beste Aktienfonds für deutsche Aktien im abgelaufenen Monat. Auch über fünf Jahre zählt der Fonds mit einem Plus von 39,7 Prozent zu den besten Fonds im Vergleichssektor. Fondsmanager Thomas Niss investiert in Unternehmen, die generell eine hohe Relevanz für Deutschland haben. Diese Unternehmen müssen also nicht zwangsläufig aus Deutschland kommen, sondern lediglich einen Bezug zur deutschen Wirtschaft haben. So finden sich im Fonds neben deutschen Unternehmen wie Mercedes-Benz, Porsche oder Rheinmetall auch internationale Aktien wie Apple, Coca-Cola oder Total Energies. Selbst japanische Titel wie Bridgestone oder Sony sind mit knapp 3 Prozent gewichtet. Insofern hinkt der Vergleich mit reinen Deutschlandfonds, ebenso wie der Vergleich des Dax-Performance-Index mit dem S&P 500.

Einseitiger Aufschwung: Technologie-Riesen profitieren von KI, während der Markt ins Stocken gerät

Wie eingangs erwähnt, gab es einen großen Gewinner: Alles, was mit künstlicher Intelligenz zu tun hat, legte massiv zu. Die Technologiebörse Nasdaq war mit einem Plus von 11 Prozent der Monatsgewinner unter allen Indizes und baute ihr Plus seit Jahresbeginn auf deutlich über 30 Prozent aus. Auch der S&P 500 beendete den Monat mit einem Plus von 3,5 Prozent, nicht zuletzt, weil die drohende Staatspleite der USA abgewendet ist, nachdem sich Präsident Biden und der republikanische Mehrheitsführer im Kongress auf ein Finanzpaket geeinigt haben und die Schuldenobergrenze wohl rechtzeitig angehoben wird.

Der aktuelle Börsenaufschwung ist allerdings ein recht einseitiges Vergnügen, das in erster Linie von einer Handvoll Technologieaktien getragen wird. Alphabet, Amazon, Apple, Meta Platforms, Microsoft, Nvidia und Tesla legten seit Jahresbeginn zusammen um fast 50 Prozent zu, während die übrigen 493 Werte im S&P 500 praktisch auf der Stelle traten. Mit anderen Worten: Der Aufschwung steht nur auf einem sehr schmalen Fundament. Und wenn wieder einmal eine Sau durchs Dorf getrieben wird - diesmal ausgelöst durch die Revolution der künstlichen Intelligenz - und sich Experten und Fachmedien einig sind, dass diesmal alles anders ist, dann sollten bei Investoren die Alarmglocken schrillen.

Nvidia-Rallye verpasst? Auch Cathie Wood war nicht dabei

Wer die atemberaubende Rallye von Nvidia verpasst hat, muss sich übrigens nicht allzu sehr ärgern. Auch die amerikanische Tech-Ikone Cathie Wood war nicht dabei. Noch im Januar verkaufte sie ihre Nvidia-Beteiligung aus ihrem Flaggschiff, dem Ark Innovation ETF. Der vorzeitige Ausstieg kostete sie viel Performance. Aus heutiger Sicht kam er viel zu früh.

Auch langfristig hinkt die bibeltreue Christin der Nasdaq inzwischen weit hinterher. Auf Sicht von fünf Jahren liegt der Tech-Index 130 Prozent im Plus, der Ark-ETF dagegen leicht im Minus. Großes Kurspotenzial sieht die Ark-Chefin zum Beispiel bei der Aktie von Roku. Der Streaming-Anbieter ist derzeit 90 Prozent von seinem Allzeithoch entfernt. Dennoch glaubt Wood an eine rasante Aufwärtsbewegung und begründet dies in erster Linie mit den enormen Wachstumsraten, die in den nächsten Jahren zu erwarten sind. Mit Alphabet oder Samsung hat Roku aber auch viel Konkurrenz.

 

Abaris Technology Opportunities: Volatiler Fonds mit starken Schwankungen und Top-Performance im Mai

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Der Abaris Technology Opportunities verlor über fünf Jahre 37 Prozent. Mit 27,7 Prozent Plus im Mai katapultiert er sich aber zumindest an die Spitze der aktuellen Monatsauswertung. Abaris Investment ist eine unabhängige, eigentümergeführte Fondsgesellschaft mit Sitz in Bäch am Zürichsee. Sie ist spezialisiert auf High- und Quality-Growth-Aktienanlagen sowie auf globale Obligationen mit überdurchschnittlichem Ausfallrisiko.

Mit dem Abaris Technology Opportunities investiert Björn-Markus Kott und sein Team in der Regel abseits einer Benchmark in Nebenwerte aus dem Technologiesektor. Naturgemäß sind hier hohe Schwankungen an der Tagesordnung. Insbesondere in Marktphasen, die von einer hohen Risikoaversion und einer negativen Anlegerstimmung gegenüber Wachstumswerten geprägt sind, benötigen Anleger starke Nerven. So musste der Fonds im für Wachstumswerte schwierigen Jahr 2022 einen überproportionalen Wertverlust von 56 Prozent hinnehmen. Der Anlageschwerpunkt liegt derzeit auf Softwareunternehmen mit Exposure zu den Megatrends Cloud Computing und Digitalisierung sowie New Energy-Unternehmen, die von der Umstellung auf eine klimafreundlichere Energieerzeugung profitieren. Zu den Top-Picks der Liechtensteiner zählen die Aktien von Cloudflare, Hashicorp oder Monday.com.

Lehren aus der Vergangenheit: Investoren sollten sich an frühere Hypes erinnern

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Wenig überraschend zählten auch andere Produkte mit Fokus auf Halbleiter und Künstliche Intelligenz zu den Top-Fonds im Mai. Stellvertretend seien hier der Lyxor MSCI Semiconductors ESG Filtered ETF mit einem Plus von 23,7 Prozent, der Echiquier Artificial Intelligence mit 21,5 Prozent und der Allianz Global Artificial Intelligence mit 20,8 Prozent genannt. In allen Fonds findet sich der Chiphersteller Nvidia unter den Top-10-Positionen. Wer hier auf den fahrenden Zug aufspringen will, muss sich allerdings bewusst sein, dass er dies mit einem hohen Risiko tut. Denn die Aktie und der Sektor sehen nicht nur teuer aus, sie sind es auch. So liegt das KGV von Nvidia nach der Kursrally der vergangenen Wochen bei abenteuerlichen 180. Dass hier zumindest kurzfristig eine massive Überbewertung vorliegt und viel Fantasie im Spiel ist, lässt sich nicht von der Hand weisen.

Investoren tun gut daran, sich an ähnliche Hypes in der Vergangenheit zu erinnern. „Die Superhausse in Nvidia, Apple, Microsoft und Konsorten haben wir nicht kommen sehen und so komplett verpasst. Wir werden hier auch nicht nachspringen. Wir beteiligen uns nicht am aktuellen Hype um die wenigen Firmen, die als potenzielle Gewinner der Revolution der künstlichen Intelligenz gelten. Zu gut erinnern wir uns an den Hype um Titel wie Intel und Cisco im Jahr 2000 und wie die Geschichte endete“, warnt Peter Huber, Fondsmanager bei Taunus Trust, in seinem aktuellen Marktkommentar.

 

Und auch der Rummel um Corona-Gewinner wie die Mainzer Biotech-Firma Biontech vor zwei Jahren sollte als warnendes Beispiel dienen. Die Aussicht auf horrende Umsätze mit dem Covid-Impfstoff und das Versprechen einer vollen Produktpipeline trieben den Kurs des Biotechnologieunternehmens auf Rekordhöhen. Inzwischen ist die Fantasie verflogen und der Kurs, der im November 2021 bei 326 Euro seinen Höchststand erreichte, hat sich mittlerweile gedrittelt. Heute notiert Biontech bei rund 100 Euro.

Nasdaq-100 mit Sicherheitsnetz: Antecedo-Fonds schützt vor übermäßigen Kursverlusten

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Wer erst jetzt den Technologiesektor für sich entdeckt, kann einen Blick auf den Antecedo Defensive Growth werfen. Der Fonds legte im Mai um 7,6 Prozent zu. Fondsmanager Kay Peter Tönnes investiert mit einem Sicherheitsnetz in den Nasdaq-100-Index. Zu Jahresbeginn wird der Fonds gegen Kursverluste von mehr als 10 Prozent abgesichert. Dazu verkauft Tönnes Call-Optionen auf jede einzelne Aktie im Portfolio. Ziel ist es, möglichst stark an Wertsteigerungen des Nasdaq 100 zu partizipieren und gleichzeitig bestmöglich gegen übermäßige Kursverluste abgesichert zu sein. Im Jahr 2022 verlor der Index 33 Prozent, der Antecedo-Fonds nur 12 Prozent. Im laufenden Jahr beträgt das Plus 13 Prozent. Vielleicht eine Variante für den Rest des Jahres - mit Sicherheit aber auch für die Zeit danach.

Unter den globalen Aktienfonds dominierten wenig überraschend wie schon in den meisten Vormonaten wachstumsorientierte Strategien. Der von Dennis Lynch und Kristian Heugh gemeinsam gemanagte Morgan Stanley Counterpoint Global gewann 16 Prozent, der Baillie Gifford Long Term Global Growth gab mit einem Plus von 11 Prozent im Mai ein Lebenszeichen von sich. Die Manager von Baillie Gifford versammeln in ihrem Portfolio Unternehmen, die langfristig sehr stark wachsen können und wollen möglichst früh auf langfristige Gewinneraktien setzen. Mit 6,7 Prozent ist Nvidia derzeit die größte Position vor Amazon. Der Online-Riese ist bereits seit 2004 im Portfolio der Schotten, die mit der Aktie trotz einiger Rückschläge einen Gewinn von mehr als 6.500 Prozent erzielten.

Taiwan und Südkorea: Chipfabriken der Welt treiben den MSCI Emerging Markets an

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Auch auf Länderebene sind die Gewinner schnell ausgemacht: Taiwan und Südkorea! Sie treiben derzeit den MSCI Emerging Markets an, der im Monatsverlauf um 1,8 Prozent zulegte. Kein Wunder, sind sie doch zusammen so etwas wie die Chipfabrik der Welt. Taiwan Semiconductor produziert nach wie vor mehr als die Hälfte aller weltweit verbauten Halbleiter. Bei den modernsten Varianten sind es sogar über 90 Prozent. „Beide Märkte beherbergen führende, hochprofitable Unternehmen mit einem breiten Burggraben und haben ein robustes Ökosystem um sich herum aufgebaut“, loben die Experten von Franklin Templeton. Angetrieben vom KI-Boom profitierten entsprechende Länderfonds und ETFs. Der Franklin FTSE Taiwan ETF legte auf Monatssicht um 9 Prozent zu, die aktiv gemanagten Schroder Taiwanese Equity und JPM-Korea Equity verbesserten sich um rund 8 Prozent.

Warren Buffett und Peter Huber sehen Chancen in Japan

Nach Jahren der Tristesse ist auch Japan wieder in den Fokus der Anleger gerückt. Das zeigt ein Blick auf den MSCI Japan. Neben Technologieaktien, Taiwan und Südkorea zählt die Börse in Nippon zu den aktuellen Momentum-Märkten. Auf Monatssicht legte der Japan-Index um 5,5 Prozent zu, seit Anfang  Januar bereits um rund 17 Prozent. Nicht nur Warren Buffett geht in Japan auf Einkaufstour, auch Peter Huber sieht Chancen in Fernost und investiert neuerdings sogar per ETF: „Wir investieren erstmals in einige ausgewählte ETFs, um unser Portfolio sinnvoll zu ergänzen und noch robuster zu machen. Dabei handelt es sich um ETFs auf japanische Small Caps, inlandsorientierte chinesische A-Aktien und gleichgewichtete globale Mid Caps“, schreibt er.

Die Tokioter Börse lockt mit günstigen Bewertungen substanzstarker Unternehmen, die in ihren Nischen oft eine führende Position einnehmen. Nachdem der Nikkei mit dem Sprung über die Marke von 30.000 Punkten sein Allzeithoch wieder in Reichweite gebracht hat, ist das Interesse der Anleger geweckt. Hinzu kamen zuletzt positive Konjunkturdaten. Japans Wirtschaft wuchs im ersten Quartal überraschend um fast 2 Prozent - doppelt so stark wie von Ökonomen erwartet.

 

Nomura Japan Strategic Value: Fokus auf unterbewertete Value-Aktien

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Mit einem Plus von 9,1 Prozent gehörte der Nomura Japan Strategic Value Fund im Mai zu den Fonds mit der besten Wertentwicklung. Seit Jahresbeginn beläuft sich das Plus in der in Euro abgesicherten Variante auf 19 Prozent. Fondsmanager Yoshihiro Miyazaki setzt einerseits auf unterbewertete Value-Aktien und andererseits auf die Restrukturierung von Unternehmen. „Wir glauben, dass diese Themen in den kommenden Jahren die Haupttreiber für den japanischen Aktienmarkt sein werden“, meint er.

Das Nomura-Team verfolgt eine fundamentale Bottom-up-Anlagestrategie, die sich ausschließlich auf Stockpicking konzentriert. Dabei werden sowohl quantitative als auch qualitative Überlegungen berücksichtigt. Bei der Auswahl der Sektoren und der Marktkapitalisierung hat der Manager freie Hand. Zu den Top-Positionen zählen derzeit Sony, Daiwa House Industry und NTT. Mit einem Plus von 102 Prozent über zehn Jahre liegt der Fonds im oberen Mittelfeld seines Sektors. Zu den besten Fonds in diesem Zeitraum zählen der auf Nebenwerte fokussierte Janus Henderson Japanese Smaller Companies mit plus 169 Prozent und der Comgest Growth Japan mit plus 152 Prozent.

China-Aktien weiterhin auf Talfahrt: Enttäuschung trotz positiver Signale

 

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Für die Anleger, die nach der überraschenden Kehrtwende in der chinesischen Lockdown-Politik auf chinesische Aktien gesetzt hatten, lief es im Mai erneut schlecht. Die Öffnung sollte die Märkte beflügeln, so das Kalkül. In der Tat stieg das Bruttoinlandsprodukt von Januar bis März um 4,5 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Doch an der Börse hat sich das bislang kaum ausgezahlt. Der S&P 500 China verlor im Mai rund 5 Prozent.

Bei den China-Fonds dominiert die Farbe Rot. Mit dem MCVM China and Asia Brands Fonds schaffte es im Mai nur ein Produkt in die Pluszone. Die Liechtensteiner MC Vermögensmanagement AG investiert vor allem in Aktien aus dem Reich der Mitte, die das Potenzial haben, sich als starke Marken zu etablieren. Damit sollen sie von der Neupositionierung Chinas weg vom Billigproduzenten hin zu mehr Konsum und Dienstleistungen profitieren. Das Management setzt dabei auf Titel wie Tencent, Alibaba oder den Schnapsbrenner Kweichow Moutai. Konnten Anleger mit dem Fonds von Anfang 2016 bis Anfang 2021 noch einen Gewinn von fast 70 Prozent erzielen, verlor der 6,3 Millionen US-Dollar schwere Fonds danach 48 Prozent. Für den gesamten Zeitraum steht ein Minus von 3 Prozent zu Buche. Damit liegt der Fonds rund 20 Prozentpunkte hinter seiner Vergleichsgruppe.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Zu den China-Fonds mit den größten Wertverlusten auf Sicht eines Monats gehörten der Carmignac China New Economy mit einem Minus von 12 Prozent und der FSSA China Growth Fund mit einem Minus von 8 Prozent. Letzterer ist übrigens der mit Abstand beste China-Fonds über 20 Jahre. Mit einem Plus von 1.336 Prozent führt er die Rangliste souverän an. Dahinter folgen der ebenfalls von First Sentier verwaltete FSSA Greater China Growth (1.054 Prozent), der FSSA Hong Kong Growth (908 Prozent) sowie ein Fonds der UBS. Allerdings schneidet der UBS Greater China Fund (755 Prozent) auf lange Sicht schon deutlich schlechter ab.

 Bei der Zusammenstellung ihrer China-Portfolios verfolgen die Strategen von First Sentier einen Bottom-up-Ansatz, bei dem jedes Unternehmen einzeln bewertet wird, ohne sich an einem Index zu orientieren. Zu den wichtigsten Themen gehören marktbeherrschende Konsumgüterhersteller, erstklassige Finanzunternehmen, steigende Gesundheitsausgaben und Technologieführer. Das Investmentteam von FSSA besteht aus 21 Anlagespezialisten. Die China-Fonds der Gesellschaft, die von Martin Lau und Winston Ke gemanagt werden, haben sich langfristig bewährt.

Goldpreis im Mai: Verschnaufpause führt zu Verlusten für Goldproduzenten

Auch für Anleger, die in Goldproduzenten investierten, war es ein verlustreicher Monat. Zu Beginn des Monats erreichte der Goldpreis im vorbörslichen asiatischen Handel noch ein neues Allzeithoch von 2.080 US-Dollar, konnte dieses Niveau aber nicht halten. Im Monatsverlauf übernahmen die Bären das Ruder und sorgten für einen Preisrückgang von rund 150 Dollar. „Mit Blick auf die aktuelle Entwicklung der Weltwirtschaft könnte man einen stärkeren Edelmetallsektor erwarten. Anleger, die auf steigende Kurse gehofft haben, müssen sich weiter in Geduld üben“, kommentiert Martin Siegel, Edelmetallexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Viele Investoren gehen scheinbar davon aus, dass die Fed noch einmal an der Zinsschraube drehen könnte. Entsprechend stark zeigte sich der US-Dollar. „Eine Pause der Fed dürfte zu einer Schwäche des US-Dollars führen. Die Umkehr des starken Dollar-Trends von 2022 dürfte unserer Meinung nach auch 2023 ein wichtiger Treiber für den Goldpreis sein“, prognostiziert Vaneck-Goldexperte Joe Foster.

Die Verschnaufpause beim Gold setzte die entsprechenden Minenfonds unter Druck. Mit einem Minus von 7,7 Prozent verlor der Safeport Gold & Silver Mining Fund am stärksten. Gut hielt sich dagegen der UBS Global Pure Gold Miners ETF, der sich mit einem marginalen Verlust von 1 Prozent stabil zeigte und auf Jahressicht ein Plus von 14,4 Prozent aufweist. Kein anderer Fonds kann in diesem Jahr eine bessere Rendite vorweisen. Der ETF bildet die Wertentwicklung des Solactive Global Pure Gold Miners Net Total Return Index ab, der die Kursentwicklung der wichtigsten Edelmetallproduzenten nachvollzieht.

Ölpreis im Abwärtstrend

Der Ölpreis ist nach einer zweijährigen Rally seit rund einem Jahr in einem Abwärtstrend gefangen und zieht derzeit den gesamten Energiesektor mit nach unten. So korrigiert der Lyxor MSCI World Energy auf Monatssicht um rund 7 Prozent. Trotz des reduzierten Angebots auf dem Weltmarkt schwächeln die Notierungen des „schwarzen Goldes“. Dies liegt nach Ansicht von Experten vor allem daran, dass Sorgen um die wirtschaftliche Erholung Chinas und die straffere Geldpolitik der US-Notenbank die Nachfrageaussichten belasten. Das Ringen um die US-Schuldenobergrenze hat die schlechte Stimmung noch verstärkt.

Fondsmanager Frank Fischer setzt auf internationale Qualitätsaktien

Unter den bei FWW als Mischfonds deklarierten Fonds überzeugte der Prima Globale Werte im Mai mit einer Wertentwicklung von 9,2 Prozent. Das Portfolio des vermögensverwaltenden Value-Aktienfonds umfasst in der Regel 30 bis 40 Titel. Der Fokus liegt auf international aufgestellten Qualitätsaktien mit hoher Marktkapitalisierung, die überwiegend aus den USA und Europa stammen. Fondsmanager Frank Fischer steuert die Aktienquote aktiv in einer Bandbreite zwischen null und 100 Prozent unter Berücksichtigung verschiedener Sentimentfaktoren, die auch beim Frankfurter Aktienfonds für Stiftungen zum Einsatz kommen. Dabei setzt er Futures und Optionen ein.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Zuletzt trugen insbesondere Technologiewerte wie Amazon positiv zur Performance bei. „Angesichts deutlich höherer Inflationsraten als in den vergangenen Jahren bleiben Aktien für eine angemessene Realverzinsung unverzichtbar. Vor dem Hintergrund anhaltender Rezessionsrisiken und geopolitischer Spannungen ist Qualität bei der Titelauswahl das Gebot der Stunde. Unternehmen mit soliden Bilanzen, die ihr Geschäftsmodell durch strukturelle Wettbewerbsvorteile krisenresistent machen können, erscheinen uns langfristig die beste Wahl“, so Fischer.

Top-Holding im 31 Millionen Euro schweren Fonds ist derzeit die Aktie von Diploma plc mit einer Gewichtung von fast 9 Prozent. Dabei handelt es sich um eine britische Unternehmensgruppe, die in den Bereichen Life Sciences, Seals und Controls tätig ist. Der Bereich Life Sciences umfasst eine Reihe von Verbrauchsmaterialien, Instrumenten und damit verbundenen Dienstleistungen für die Gesundheits- und Umweltindustrie. Der Bereich Seals bietet hydraulische Dichtungen, Zylinder, Komponenten und Kits an, die in mobilen Maschinen und Industrieanlagen eingesetzt werden. Die Produktpalette des letzten Geschäftsbereichs Controls umfasst Kabel, Stecker, Verbindungselemente und Steuergeräte sowie einige technisch anspruchsvolle Anwendungen.

 

Trendwende in Sicht: Schwellenländeranleihen locken mit günstigen Bewertungen

Die besten Rentenfonds im Mai haben eines gemeinsam: Sie investieren in Anleihen aus Schwellenländern. In den vergangenen Jahren hatte diese Anlageklasse die Anleger immer wieder enttäuscht. Trotz guter Wachstumsaussichten in diesen Regionen kam es immer wieder zu Ausfällen bei Anleihen. Und 2022 sorgten stark steigende Zinsen und ein starker US-Dollar für massive Kursverluste. Doch nun mehren sich die Stimmen, die eine Trendwende erwarten. Schwellenländeranleihen seien inzwischen attraktiv bewertet, einige Anleihen so günstig wie seit 20 Jahren nicht mehr, berichten die Spezialisten von Candriam.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Auch Carmignac-Manager Joseph Mouawad ist optimistisch: „Die drei größten Belastungsfaktoren für die Schwellenländer im Jahr 2022 - die US-Notenbank, China und der Krieg in der Ukraine - verlieren in unterschiedlichem Tempo an Gewicht. Zudem kann die Anlageklasse auch in einem Aktien-Bärenmarkt funktionieren, da die Zentralbanken der Schwellenländer viel Spielraum für eine Lockerung der Geldpolitik haben.“

Auf Monatssicht legte der Mainfirst Emerging Markets Credit Opportunities Fund um 7,8 Prozent zu. Der Bluebay Emerging Markets Unconstrained Bond Fund gewann 5 Prozent. Der Fonds mit der besten Performance im laufenden Jahr ist der von Joseph Mouawad verwaltete Carmignac Portfolio EM Debt. Er liegt seit Anfang Januar mit einem Plus von 11 Prozent an der Spitze. Auch langfristig kann Mouawad überzeugen. Über fünf Jahre liegt er mit einem Plus von 38 Prozent hervorragend im Rennen. Der Sektordurchschnitt liegt bei minus 0,3 Prozent. „Unsere flexible Strategie erlaubt es uns, in alle Regionen und Anleihesegmente zu investieren, also sowohl in Lokal- als auch in Hartwährungsanleihen, in Staats- wie in Unternehmensanleihen und auch in Währungen“, erklärt Mouawad, der bei seinen Investments große Freiheiten genießt. Zu seinen Top-Holdings zählen Anleihen aus Mexiko, Südafrika und Ungarn.

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