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Tops und Flops Die besten und schlechtesten Fonds im Oktober

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Schwellenländer: Investoren stehen vor komplexen Herausforderungen in China

Schwellenländeraktien verloren im Oktober in Summe 3,7 Prozent. Vor allem chinesische und koreanische Aktien gehörten zu den Monatsverlierern. Fonds, die in chinesische A-Aktien investieren, wie der JPM A-Share Opportunities oder der Vontobel China A-Shares Leaders, mussten mit einem Minus von jeweils 7 Prozent besonders hohe Verluste hinnehmen. Seit Jahresbeginn liegen beide Fonds bereits mehr als 20 Prozent im Minus.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Die chinesische Wirtschaft befindet sich derzeit in einer herausfordernden Situation. Die anfängliche Euphorie nach dem Ende der Covid-19-Restriktionen ist verflogen. Dazu tragen mehrere Faktoren bei: Chinas Exporte sind rückläufig, da die Inflation die chinesische Exportmaschinerie beeinträchtigt. Hinzu kommen die anhaltenden Turbulenzen auf dem Immobilienmarkt. Die beiden größten Sorgenkinder Chinas, die Immobilienentwickler Evergrande und Country Garden, könnten kurz vor dem Kollaps stehen, was erhebliche Vermögensverluste der chinesischen Verbraucher nach sich ziehen könnte.

Zuletzt konnte Country Garden fällige Kredite in Höhe von 60 Millionen US-Dollar an ausländische Investoren nicht bedienen, insgesamt ist der Immobilienkonzern mit 190 Milliarden US-Dollar verschuldet. Die chinesische Regierung hat bisher weitgehend auf Hilfs- und Stützungsmaßnahmen verzichtet. Für Investoren stellt China derzeit ein komplexes Szenario aus deflationären Tendenzen und einer Immobilienkrise dar.

 

Europas Schwellenländer im Aufwind

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Die Aktienmärkte der europäischen Schwellenländer entwickelten sich dagegen im Oktober positiv, wobei Polen besonders stark zulegte. Der iShares MSCI Poland ETF stieg im Monatsverlauf um 16 Prozent, während es beim breiter gefasste Lyxor MSCI Eastern Europe ex Russia ETF um 11,1 Prozent nach oben ging. Diese positive Entwicklung ist vor allem auf den Ausgang der Parlamentswahlen in Polen zurückzuführen, die einige politische Risiken aus dem Weg geräumt haben.

Die Möglichkeit eines Regierungsbündnisses zwischen der liberal-konservativen Bürgerkoalition KO, dem Dritten Weg und Lewica deutet auf eine pro-europäische Politik hin und könnte zusätzliche EU-Mittel für die östlichen Nachbarländer Polens freisetzen. Darüber hinaus sind die Stärken Polens im Bildungsbereich, die Verfügbarkeit von hoch qualifizierten Arbeitskräften, die hohe Produktivität der Unternehmen, die wettbewerbsfähigen Arbeitskosten und die gut ausgebaute Infrastruktur positive Faktoren für Investoren.

Im Lyxor-ETF bildet Polen mit einer Gewichtung von knapp 70 Prozent einen Schwerpunkt, während Ungarn 18 Prozent und Tschechien 12 Prozent ausmachen. Der Indexfonds fokussiert sich vor allem auf Finanzwerte, die rund 43 Prozent des Portfolios ausmachen. Dazu gehören Unternehmen wie die PKO Bank Polski und die Bank Pekao. Energiewerte haben einen Anteil von 16 Prozent, zyklische Konsumgüter sind mit 11 Prozent im Portfolio vertreten. Seit Jahresbeginn liegt das Plus des ETFs bei 28 Prozent. 

Top-Fonds im Oktober 2023:

Fondsname ISIN Wertentwicklung Oktober
iShares MSCI Poland ETF IE00B4M7GH52 16,02 Prozent
Xtrackers MSCI Pakistan ETF

LU0659579147

14,6 Prozent
Incrementum Digital & Physical Gold Fund LI0481314990 13,3 Prozent
Incrementum Crypto Gold Fund LI1100044299 9,6 Prozent
L&G Gold Mining ETF  IE00B3CNHG25 7,7 Prozent

 

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