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Tops und Flops im Februar 2024
Die besten und schlechtesten Fonds und ETFs
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Tops und Flops im Februar 2024 Die besten und schlechtesten Fonds und ETFs

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Smart-Beta-Faktor: Momentum im Jahr 2024 nicht zu bremsen

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Ein Blick auf die Branchen zeigt, dass wir derzeit eine Technologie-Rally erleben, bei der andere Aktien nicht mit derselben Dynamik mithalten können. Der MSCI World Information Technology hat seit Jahresbeginn über 12 Prozent zugelegt, im Februar waren es 6,2 Prozent. Noch besser sieht es für Anleger aus, die ETFs auf den Momentum-Faktor wie den Xtrackers MSCI World Momentum ETF oder den iShares Edge MSCI World Momentum Factor ETF im Depot haben. Der Smart-Beta-Ansatz ist in diesem Jahr dank des Tech-Fokus bereits um 17,5 Prozent gestiegen. Rund 31 Prozent stecken derzeit in den Aktien von Nvidia, Meta, Amazon, Broadcom, Microsoft und Eli Lilly, errechnete Investor Christian Röhl auf seinem Instagram-Kanal. Hinzu kommt eine starke Gewichtung von rund 17 Prozent in japanischen Werten, die, sich wie oben beschrieben sehr gut entwickelt haben.

Tech-Rally: Genießen, solange die Sonne scheint

Bemerkenswert an der aktuellen Hausse ist die fehlende Marktbreite, da andere Sektoren nicht in gleichem Maße profitieren. Konsumgüter- und Energieaktien liegen im laufenden Börsenjahr nur 2 bis 3 Prozent im Plus, Versorgeraktien sogar im Minus. Allerdings notieren Technologieaktien im Schnitt mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 39 Prozent, laut Daten von iShares, in luftigen Höhen. Die jüngsten Quartalszahlen von Nvidia haben die Kurse noch weiter befeuert. „Die Stimmung hat ein gefährlich hohes Niveau erreicht, was eine Korrektur immer wahrscheinlicher macht“, warnt Stefan Risse, Kapitalmarktstratege bei Acatis. Anleger sollten nicht vergessen, dass es auch mal ein reinigendes Börsengewitter geben kann.

Die (zu) gute Stimmung spiegelt auch der Fear and Greed Index von CNN-Money wider. Das Barometer lag per Anfang März bei alarmierenden 79 Punkten – und damit im Gefahrenbereich extremer Gier. Es misst die Stimmung am US-Aktienmarkt indem es verschiedene Faktoren wie Marktvolumen, Stimmungsindikatoren, Aktienmomentum und Volatilität kombiniert, um ein umfassendes Bild des aktuellen Zustands der Anlegerpsychologie zu zeichnen. Historisch gesehen hatten Phasen extremer Gier oft unheilvolle Konsequenzen. Sie gelten als mögliche Vorboten einer Börsenkorrektur.

Fear and Greed Index per 01.März 2024
Fear and Greed Index per 01.März 2024: Das Stimmungsbarometer zeigt extreme Gier an. © CNN-Money

Auch Barnaby Wiener, Fondsmanager des MFS Prudent Capital Fund, warnt vor den zu hohen Erwartungen vieler Anleger: „Ich halte Aktien für stark überbewertet. Die Gewinnmargen und Kurs-Gewinn-Verhältnisse sind höher als im langfristigen Durchschnitt. Die „Magnificent Seven“ sind besonders anfällig. Gemessen an konjunkturbereinigten Kennzahlen wie dem Shiller-KGV scheinen Verluste von 50 Prozent möglich. Ein Anleger, der sich darauf nicht vorbereitet, kommt mir vor wie ein Motorradfahrer ohne Helm“, so der Experte im Anlegermagazin Geld.

Mit dem „Prudent“, zu deutsch „vorsichtig und vernünfig“, investiert Wiener neben Aktien in Anleihen und Cash. Sein Ziel ist nicht die Maximierung der Rendite in allen Marktphasen, sondern die konsequente Verlustbegrenzung durch strikte Absicherung in Bärenmärkten. In diesem Jahr liegt der MFS Prudent Capital Fund mit 3,12 Prozent im Plus und erreichte Ende Februar ein neues Allzeithoch.

 

Die erstaunliche Kontinuität von Allzeithochs am Aktienmarkt

Je höher die Kurse steigen, desto größer ist natürlich die Angst der Anleger vor dem großen Knall. Doch folgt auf Allzeithochs systematisch ein Crash? Dieser Frage ist die britische Fondsgesellschaft Schroders in einer Studie für den US-Aktienmarkt nachgegangen. Die Daten reichen bis 1926 zurück, und das Ergebnis dürfte zumindest Skeptiker verblüffen. Denn statistisch gesehen folgen auf ein Allzeithoch innerhalb kurzer Zeit neue Rekorde. Neue Höchststände werden von vielen Anlegern als Bestätigung des Aufwärtstrends interpretiert. Rückschläge animieren zum günstigen Nachkauf. Was technisch anmutet, ist an der Börse von großer Bedeutung. Denn die Kurse steigen oft nur, weil sie steigen: Die Rally nährt sich selbst – aus Angst, etwas zu verpassen.

Korrekturen hingegen sind statistisch die Ausnahme. Für passive Anleger wären aus 100 Euro, die im Jahr 1926 in den S&P 500 investiert wurden, im Laufe der Zeit mehr als 85.000 US-Dollar geworden, wenn sie nicht aktiv gehandelt hätten, so die Autoren der Studie. Anleger, die ihre Gewinne auf Allzeithochs realisiert hätten, säßen heute auf einem Zehntel des Gewinns. Deshalb gilt in der Investmentwelt nach wie vor: Zeit im Markt schlägt Markt-Timing.

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