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Tops und Flops im Februar 2024
Die besten und schlechtesten Fonds und ETFs
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Tops und Flops im Februar 2024 Die besten und schlechtesten Fonds und ETFs

Tops und Flops
Tops und Flops: DAS INVESTMENT blickt einmal im Monat in die Datenbank, zeigt die aktuellen Trends an den Kapitalmärkten und stellt Gewinner- und Verliererfonds vor. | Foto: Sven Stoll mit Canva / CNN-Money

Rekorde über Rekorde! Im Februar konnten sich Anleger über kräftige Kursgewinne freuen. Der MSCI World Index legte im vergangenen Monat um weitere 4,6 Prozent zu - seit Jahresbeginn haben Aktien rund um den Globus insgesamt gut 7,7 Prozent an Wert gewonnen. Auch der deutsche Leitindex Dax zeigt weiterhin eine starke Dynamik. Er eilt von einem Rekordhoch zum nächsten und beendete den Februar 4,6 Prozent höher als im Vormonat. Seit Jahresbeginn beträgt das Indexplus knapp 6 Prozent.

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Der breite amerikanische S&P 500 gewann im Februar 5,4 Prozent und seit Jahresbeginn 9,3 Prozent. Der Technologieindex Nasdaq 100 kletterte auf Monatssicht um 5,5 Prozent und seit Anfang Januar um 9,6 Prozent. Getrieben wird die jüngste Rally vor allem von der positiven Entwicklung der Technologiewerte. Diese profitieren weiterhin vom Hype um künstliche Intelligenz und sorgen für grundsätzlich gute Stimmung an den Märkten. Andererseits sind die Hoffnungen auf allzu rasche Zinssenkungen der US-Notenbank inzwischen wieder etwas verflogen. Zuletzt sorgte Fed-Chef Jerome Powell in einer Rede Ende Januar für lange Gesichter, als er betonte, dass eine Zinssenkung im Rahmen des Zinsentscheids im März unwahrscheinlich sei.

Zurück zur Hochform: Nikkei 225 nach 34 Jahren endlich wieder auf Rekordniveau

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Die stärkste Kursdynamik unter den Industrieländern weisen derzeit jedoch japanische Aktien auf. Seit Jahresbeginn kletterte der Nikkei 225 um 12,1 Prozent, allein im Februar um 5,3 Prozent. Aktuell notiert der Nipponindex knapp über der Marke von 40.000 Punkten. Sein Rekordhoch vom Dezember 1989 bei 38.957 Punkten hat er damit nach sage und schreibe 34 Jahren erstmals wieder überschritten. Es war eine der längsten Börsenbaissen der Geschichte. Wer damals japanische Aktien kaufte, musste zunächst mit ansehen, wie sie innerhalb eines Jahres um fast 40 Prozent einbrachen. Danach ging es in mehreren Schüben immer weiter abwärts. Bis zum Jahr 2009 hätte man mehr als vier Fünftel seines Kapitals verloren. Und wäre erst im Februar 2024 wieder im Plus gewesen.

In Japan scheinen die Uhren seit jeher anders zu ticken. Während die westlichen Länder die Inflation mit hohen Zinsen bekämpfen, liegt der Leitzins im Land der aufgehenden Sonne mit 0,1 Prozent immer noch im negativen Bereich. „Japans derzeit starke Performance ist auf drei Schlüsselfaktoren zurückzuführen: Erstens eine robuste Weltwirtschaft und Wachstum, zweitens ein günstiger Wechselkurs, der Exporteuren hilft, und drittens eine Unternehmensreform, die die Renditen für Investoren erhöht“, sagt Daniel Hurley, Portfoliospezialist für Schwellenländeraktien und japanische Aktien bei T. Rowe Price.

 

Ein erheblicher Teil der ausländischen Investoren kommt übrigens aus China, dem Land, dass von einer schweren Immobilienkrise geplagt wird und dessen Aktienmärkte seit Monaten schwächeln. Viele chinesische Investoren haben deshalb ihre Anlagen aus dem Heimatland nach Japan umgeschichtet. Für Optimismus im Land der aufgehenden Sonne sorgen zudem die Rekordgewinne der Unternehmen. Die kumulierten Nettogewinne der an der Tokioter Börse notierten Unternehmen stiegen von April bis Dezember 2023 um mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Ein wichtiger Treiber war die Automobilindustrie. Die Gewinne in diesem Sektor stiegen um 95 Prozent auf 4,55 Billionen Yen, was rund 40 Prozent der gesamten Industriegewinne ausmacht.

Japan-Fonds im Fokus: Die besten Performer dank Yenschwäche und Dollarstärke

Quelle Fondsdaten: FWW 2024

Bis zum Jahresende könnte der Index auf 50.000 Punkte steigen, prognostiziert Ryoshi Musha vom Finanzanalysehaus Musha Research gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Entscheidend für die weitere Entwicklung dürfte sein, wie erstens die Bank of Japan die geldpolitische Wende umsetzt und kommuniziert und zweitens, ob der Markt daraus weiter positive Schlüsse zieht, dass Japan auf dem Weg zurück zur Normalität ist.

Zu den besten Japan-Fonds zählen aufgrund der Yenschwäche und Dollarstärke derzeit vor allem in US-Dollar gehedgte Fonds. Die Spitzenreiter im noch jungen Jahr sind der Franklin Japan Fund USD H und der Wisdomtree Japan Equity ETF. Beide Fonds liegen in diesem Jahr mit rund 20 Prozent im Plus. Auf den Februar entfällt die Hälfte der Performance.

Beim Franklin-Fonds bewerten die Fondsmanager Ferdinand Cheuk und Chen Hsung Khoo jedes Unternehmen nach Faktoren wie der Qualität des Managements und dem künftigen Wachstumspotenzial. Außerdem berücksichtigt das Investmentteam wirtschaftliche Trends, die sich auf die Aktienkurse auswirken könnten. Unter den Top-Werten sind derzeit die Sumitomo Mitsui Financial Group, der Autobauer Toyota und die Ebara Corporation, ein Unternehmen, das sich auf die Herstellung von Industrieanlagen, Pumpen, Kompressoren, Halbleiterausrüstung und Umwelttechnologien spezialisiert hat.

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