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Rendite mit Ressourcenschutz „Die blaue Wirtschaft bietet goldene Chancen“

Touristen erkunden Mangrovenwälder in Mexiko
Touristen erkunden Mangrovenwälder in Mexiko: Solche Ökosysteme bietet Sturmschutz, Fischereiressourcen und Möglichkeiten für Ökotourismus. | Foto: imago images / Aurora Photos
Claus Hecher, BNP Paribas AM

Herr Hecher, welche Rolle spielt die blaue Wirtschaft für eine nachhaltige Entwicklung?

Claus Hecher: Bei der blauen Wirtschaft geht es um wirtschaftliche Aktivitäten, die vereinbar sind mit der langfristigen Kapazität von Meeresökosystemen, sich selbst zu erhalten. Damit die Ozeane weiterhin gesund bleiben, müssen wir sicherstellen, dass wir sie so nachhaltig wie möglich nutzen – für Transport, Tourismus, Rohstoffgewinnung und insbesondere Fischerei. Ebenso dazu gehört die soziale Dimension: Zugang zu Fischbeständen für Küstengemeinden, Verringerung der Luftverschmutzung und des Plastikmülls, Schutz der Küstenökosysteme und Schaffung von Arbeitsplätzen im verantwortungsvollen Tourismus.

Diese Aspekte machen es umso wichtiger, das Thema auch in der Finanzbranche zu beachten. Denn: Es sollte nicht nur um den Klimawandel gehen, der derzeit den Großteil der Investitionen bindet. Es geht ebenso darum, einen gemeinsamen ökologischen und sozialen Nutzen zu erzielen und nachhaltiges Wachstum im weiteren Sinne zu unterstützen.

Was sind die wichtigsten Kriterien für ESG-Analysten, die sich mit dem Thema befassen?

Hecher: Zwei Aspekte sind hier entscheidend: Inwieweit die Aktivitäten eines Unternehmens von den Ozeanen und maritimen Ökosystemen abhängen und welche Auswirkungen sie umgekehrt auf die Gesundheit der Gewässer haben.

Jede wirtschaftliche Tätigkeit hat einen Einfluss auf die Umwelt. Die Rolle des Analysten besteht darin, die besten Praktiken in den einzelnen Wirtschaftszweigen herauszufiltern. Zum Beispiel können Firmen aus dem Bereich der Fischerei ihre Fangtechniken verbessern, um den Beifang zu verringern und die Bestände bestimmter Arten zu schützen, während Schifffahrtsunternehmen mit alternativen Treibstoffen die Verschmutzung begrenzen.

Wie kann der Natur ein Wert beigemessen werden? Und was tun Unternehmen, um diese zu schützen?

Hecher: Generell können Vermögensverwalter wie BNP Paribas Asset Management eine thematische Strategie für das Thema auflegen und damit Anlegern einen klaren Fokus auf die Ozeane ermöglichen. Damit wird auch deutlich, welchen Wert die Natur hat.

Ein Beispiel: Die mexikanischen Mangrovenwälder tragen jährlich geschätzt 70 Milliarden US-Dollar pro Jahr zur Wirtschaftsleistung bei – durch Sturmschutz, Fischereiressourcen und Ökotourismus. Unternehmen, die sich mit dem Schutz von Küstenökosystemen befassen, könnten sich daher für naturbasierte Lösungen einsetzen, beispielsweise dem Anpflanzen von Mangrovenwäldern anstelle einer Betonmauer.

Was können Vermögensverwalter in diesem Bereich unternehmen?

Hecher: Vermögensverwalter können mehrere Initiativen ergreifen. Es ist wichtig, dass Fondsgesellschaften das Thema ansprechen und entsprechende Lösungen in ihren Portfolios integrieren. Zudem sollten sie ihre Kunden für das Thema sensibilisieren. In anderen Worten: Über die Rolle der Ozeane informieren, die sie für Klimawandel, Ernährung und Energie spielen. Ebenso sollte der Dialog mit Unternehmen gesucht werden, um auf Verbesserungen hinzuwirken.

Glauben Sie, dass das Thema nur eine Modeerscheinung ist? Oder wird es von Dauer sein?

Hecher: Das Bewusstsein für die Bedeutung des Themas nimmt zu und der Investitionsbedarf ist erheblich. Wir möchten Pionier auf diesem Gebiet sein, wie wir es bereits 2008 mit der ersten kohlenstoffarmen Strategie und 2019 mit der ersten Kreislaufwirtschaftsstrategie waren.

An den Märkten ist derzeit zu beobachten, dass sich immer mehr Anleger für Impact Funds und „Blue Bonds“ interessieren. Dementsprechend nimmt die Zahl der Produkte zu, die einen positiven Einfluss auf die Erhaltung der Ozeane haben. Zum Beispiel durch die Schaffung neuer Meeresschutzgebiete und den Erhalt von Mangrovenwäldern und Korallenriffen.

Wie können Anleger von dem Trend profitieren?

Hecher: Als globales Nachhaltigkeitsthema entspricht die Investition in die blaue Wirtschaft den Investitionsprioritäten von BNP Paribas Asset Management. Wir konzentrieren uns auf Bereiche wie die Energiewende, den Umweltschutz sowie Gleichberechtigung und integratives Wachstum.

Wir sind der festen Überzeugung, dass Investitionen in die blaue Wirtschaft dazu beitragen werden, den Kampf gegen den Klimawandel voranzutreiben und sichergestellt wird, dass die Ozeane weiterhin als Senke für CO2-Emissionen fungieren. Solche Investitionen eignen sich gerade für Anleger mit einem langfristigen Anlagehorizont und einem Interesse daran, zu einer verantwortungsbewussteren Zukunft beizutragen.

Die Finanzwelt wird eine wichtige Rolle dabei spielen, Unternehmen mit Verbindung zu den Ozeanen dazu zu bringen, ihre Praktiken zu verbessern. Für Investoren, die den Schutz der Meeresressourcen als eine Priorität betrachten, eröffnen sich goldene Chancen bei Firmen, die Meeres- und Ozeanprojekte entwickeln – zumal das Bewusstsein für das Thema wächst.

Wichtige Informationen:

Alle hier geäußerten Ansichten sind die des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung, basieren auf den verfügbaren Informationen und können ohne vorherige Ankündigung geändert werden. Die einzelnen Portfoliomanagementteams können unterschiedliche Ansichten vertreten und für verschiedene Kunden unterschiedliche Anlageentscheidungen treffen. Der Wert von Anlagen und ihrer Erträge kann sowohl steigen als auch fallen und Anleger erhalten ihr Kapital möglicherweise nicht vollständig zurück.

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