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Nick Parsons über ESG in Asien „Die Chancen Indiens sind so groß wie sein Ehrgeiz“

Von in InterviewsLesedauer: 5 Minuten
Nick Parsons verantwortet Recherche und ESG bei Thomas Lloyd.
Nick Parsons verantwortet Recherche und ESG bei Thomas Lloyd. | Foto: Thomas Lloyd

Das Investment: Warum sehen Sie gerade Indien als idealen Standort für Investitionen in nachhaltige Sachwertanlagen?

Nick Parsons: Indien ist die größte Demokratie der Welt, hat eine investitions- und unternehmensfreundliche Politik, eine stabile Regierung und bietet einen modernen geldpolitischen Handlungsrahmen. Die Weltbank hat Indien für seine Bemühungen um die Verbesserung der Rahmenbedingungen für Unternehmen gewürdigt. Indiens ausgezeichnete Nachhaltigkeitsbilanz, die wachsende Nachfrage nach erneuerbaren Energien und die natürlichen Vorteile der Sonnenenergie machen das Land zu einer guten Wahl für Investoren, die auf der Suche nach rentablen Sachwerten sind, die auch den nachhaltigen Fortschritt unterstützen.

Die Bevölkerung in Asien und insbesondere in Indien wächst, was zu einer Verstädterung führt. Der Energiebedarf steigt entsprechend. Wie will Indien diese Herausforderungen meistern?

Parsons: Richtig, Indien ist gemessen an seiner Landmasse das siebtgrößte Land der Welt und das zweitgrößte gemessen an seiner Bevölkerungszahl. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen wird es China bis 2028 als bevölkerungsreichstes Land der Welt ablösen. Indien hat den weltweit größten Anteil an jungen Menschen in der Bevölkerung und deren Ehrgeiz treibt eine rasche Urbanisierung weiter voran. Das Land hat bereits 40 Städte mit mehr als einer Million Einwohnern und zwei Megastädte mit mehr als 10 Millionen Einwohnern.

Bis 2050 wird die Zahl der indischen Megastädte vermutlich auf acht ansteigen, wodurch die Nachfrage nach Elektrizität die derzeitige Erzeugungskapazität bei Weitem übersteigt. Schon jetzt ist das Land nach den USA und China der drittgrößte Stromverbraucher der Welt, wobei der Stromverbrauch zwischen 2010 und 2018 um 33 Prozent gestiegen ist.

Indien ist seit Langem ein Verfechter von erneuerbaren Energien und hat über einen langen Zeitraum hinweg entschlossene, koordinierte Maßnahmen unternommen, ohne die zyklischen und teuren, subventionsfinanzierten Misserfolge, die die europäischen Bemühungen kennzeichnen.

Wie sehen die Pläne für den Energiewandel aus?

Parsons: Seit 2008 hat Indien einen nationalen Aktionsplan zum Klimawandel, der einen klaren Weg zum Übergang von der derzeitigen Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu einer auf erneuerbaren Energiequellen basierenden Wirtschaft vorsieht. Als Unterzeichner des Pariser Abkommens zum Klimawandel hat sich Indien bis 2030 verpflichtet, den Emissionswert um 33 bis 35 Prozent gegenüber 2005 zu senken und den Anteil der installierten Stromkapazität aus nicht-fossilen Brennstoffen auf 40 Prozent zu steigern.

Das sind ambitionierte Ziele. Welche Faktoren unterstützen das Land bereits auf diesem Weg?

Parsons: Der Solarstrom ist etwa 75 Prozent günstiger als Kohlestrom, was bedeutet, dass die Wirtschaftlichkeit eine weitere treibende Kraft bei der Umstellung auf erneuerbare Energien ist, die bereits 35 Prozent der installierten Energieerzeugung in Indien ausmachen.

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