Industrie 4.0 Die Cloud ist nicht in den Wolken – digitale Infrastruktur als Anlagechance

Bei der Hannovermesse 2011 ist Industrie 4.0 als ein Begriff für eine umfassende Digitalisierung von Produktionsprozessen zum ersten Mal in aller Öffentlichkeit gefallen. Digitale Produktionsprozesse brauchen eine digitale Infrastruktur. Was den Bereich zu einem Wachstumsmarkt macht.
Schon früher hat ein Wandel in der Industrie direkt die Infrastruktur beeinflusst. Mit der Massenproduktion von Waren wuchs zunächst die lokale Verkehrs- und Energieinfrastruktur. Mit der Globalisierung von Lieferketten musste auch die Verkehrsinfrastruktur vernetzt werden. Bereits in der aktuellen Industrie 3.0 mit ihren automatisierten Produktionsschritten und Robotik-Einsatz spielt digitale Infrastruktur eine erhebliche Rolle. Die Industrie 4.0 stellt noch einmal höhere Ansprüche.
Cloud-Computing benötigt viel Platz für Millionen Server
Doch was ist nun digitale Infrastruktur? Das einfachste Beispiel liefert die Amazon-Tochter AWS (Amazon Web Services), die Rechenzentrumsleistungen vermietet. Obwohl die Cloud-Computing Sparte nur 12 Prozent zum Umsatz beiträgt, steuert sie aufgrund der Margenstärke 50 Prozent zum operativen Ergebnis von Amazon bei.
Die Rechenzentren sind immer noch die Cash-Cows, mit denen Amazon seine Expansion im Online-Handel subventioniert. Natürlich gibt es auch reine Cloud-Anbieter ohne Zugehörigkeit zu einem Konzern. Denn die Cloud befindet sich keinesfalls in den Wolken, sondern benötigt viel Platz, um die Millionen von Server unterzubringen, die das Cloud-Computing ermöglichen.
Börsennotierte Immobiliengesellschaften bedienen diese Nachfrage mit hochspezialisierten Gebäuden. Der Marktführer unter diesen Datacenter-Reits, Equinix, bedient auf fünf Kontinenten die Bedürfnisse von rund 50 Prozent der Fortune-500-Unternehmen. Darunter auch die großen Cloud-Computing-Anbieter wie Google, Amazon oder Microsoft.