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Robert Halver zum Vermögensaufbau Die Deutschen könnten reicher sein

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Wenn Rechtsgelehrte der Geldpolitik jetzt Verfassungswidrigkeit im Sinne des in Artikel 14 des Grundgesetzes garantierten Rechts auf Privateigentum oder Politiker der EZB Enteignung der Sparer vorwerfen, sind das Scheingefechte ohne Substanz. Es gibt kein Grundrecht auf attraktive Zinsen. Es ist ja auch niemand gezwungen, in Zinspapieren anzulegen.

Überhaupt kennen die Politiker die Wahrheit: Zur Vermeidung eines Systemcrashs des völlig überschuldeten Finanzsystems können keine höheren Zinsen serviert werden. Und so wird auch die Inflation ignoriert, die das Zinsvermögen zusätzlich Heuschrecken-artig auffrisst.

Angesichts dieser Zinsarmut müssen die Politiker ihre ideologischen aktienfeindlichen Scheuklappen ablegen. An (steuerlicher) Förderung des langfristigen Aktiensparens führt kein Weg vorbei. Leider jedoch werden Aktienbesitzer vielfach dafür kritisiert, dass sie in den letzten Jahren gut verdient haben.

Warum wurde es bislang sträflich versäumt, möglichst viele Bürger am Produktivvermögen von Unternehmen gerade im Hinblick auf die Altersvorsorge zu beteiligen? Denn trotz aller Krisen hat der deutsche Aktienleitindex DAX seit es ihn gibt im Jahresdurchschnitt 8,6 Prozent Rendite abgeworfen. Allein die Dividendenrendite betrug 2,8 Prozent. Und damit ist der DAX noch nicht einmal der König unter den internationalen Aktienindices.

Wider besseren Wissens halten Politiker Aktien für Teufelszeug

Dennoch wird diese Möglichkeit der Vermögensbildung weiter torpediert. Die einjährige Spekulationsfrist, die früher das Aktiensparen begünstigte, wurde 2009 abgeschafft und durch die Abgeltungssteuer von 25 Prozent unabhängig von der Haltedauer der Aktien ersetzt. Und die Daumenschrauben sollen noch enger werden. Einige Parteien fordern, die Abgeltungssteuer nach der Bundestagswahl durch die für viele höhere Einkommenssteuer zu ersetzen.

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