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in Inflation & DeflationLesedauer: 4 Minuten

Die drei "Ps" des Herrn Draghi Die geldpolitische Normalisierung kommt frühestens 2024

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Die Fed hat ihre Politik besser erklärt

Die erste Phase war der Zinsanstieg Anfang der 90er Jahre. Damals erhöhte die Federal Reserve die Zinsen in gut eineinhalb Jahren von 3 auf 6 Prozent. Das war eine Rosskur für Wirtschaft und Finanzmärkte. Sie führte zu erheblichen Turbulenzen. Heute würden wir sagen, das war nicht gut.

In der zweiten Phase wurden die Zinsen noch stärker erhöht, nämlich von 1  auf 5 Prozent. Die Federal Reserve ging mit gleichem Tempo vor. Dabei hat sie ihre Politik aber wesentlich besser erklärt. Das hat sich ausgezahlt. Die Finanzmärkte reagierten außerordentlich gelassen. Aus heutiger Sicht war das eine gelungene Aktion, an der man sich diesmal durchaus orientieren könnte.

Die Federal Reserve tut das aber nicht. Sie geht viel, viel langsamer und vorsichtiger vor. Vor vier Jahren hat sie angekündigt, dass sie aus der ultralockeren Geldpolitik aussteigen will. Jetzt sind zwar die Wertpapierkäufe beendet. Die Bilanz der Federal Reserve ist aber immer noch voll von Wertpapieren, die sie früher gekauft hat. Die Leitzinsen sind immer noch nicht höher als 1 Prozent.

Eigentlich hat die US-Notenbank bisher kaum mehr als die Hälfte der Normalisierung erreicht. Wenn sie in diesem Tempo weitermacht, wird sie erst 2020 mit der Aktion fertig sein. Dabei unterstelle ich, dass sie die Leitzinsen nicht auf frühere Niveaus anhebt, sondern sich mit einem Leitzinsniveau von 3 Prozent zufrieden gibt. Wenn nicht, dauert es noch länger. 

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