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Die Empfehlungen der besten Fonds-Selekteure

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Ausweichen auf Hochzins


Mit dem Gam Star Cat Bonds der englischen Gesellschaft Gam reagiert Wernitz auf seit Jahren niedrige Renditen an den Anleihemärkten. Vermögensverwalter stehen unter Druck. Sie brauchen etwas, das traditionelle Anleihe-Portfolios zumindest teilweise ersetzen kann.

Viele schauen deshalb verstärkt auf höher verzinsliche Papiere, auf High Yield Bonds. Doch auch dort sind die Risikoaufschläge (Spreads) im historischen Vergleich mittlerweile alles andere als fett. Obwohl sie in den vergangenen Monaten wieder etwas gestiegen sind.

Eine andere Alternative sind – richtig, die eingangs erwähnten Absolute-Return-Fonds. In den Portfolios des Dachfonds-Managers Eckhard Sauren ersetzen sie zum Beispiel seit Jahren schrittweise klassische Rentenfonds.

Auch Reinhard Pfingsten, Investmentchef der Privatbank Hauck & Aufhäuser, schaut sich für seine Kunden auf diesem Markt um und ist unter anderem beim Gam Star Barclays Dynamic Multi-Index Allocation (WKN: A1JWWE) fündig geworden.

„Das ist ein Multi-Asset-Fonds, der jederzeit in 20 bis 30 quantitative und streng systematische Strategien von Barclays Capital investiert, je nach Marktsituation und Einschätzung der Fondsmanager“, sagt Pfingsten.

Die einzelnen Strategien korrelierten nur gering miteinander, was die Gesamtschwankungen senke. Ziel sei eine Rendite von 4 bis 6 Prozent, bei einer Volatilität von überschaubaren 3 bis 6 Prozent.

Seit Auflegung am 4. April 2012 brachte der Fonds aufs Jahr gerechnete 3,0 Prozent bei einer Volatilität von zuletzt 3,4 Prozent – etwas mehr als Staatsanleihen der Eurozone. Das passt.

Wegen Überfüllung geschlossen

Erfolgreiche Absolute-Return-Fonds sind nicht nur begehrt, sondern auch selten. Das zeigt sich daran, dass viele der DAS INVESTMENT gegenüber zu Protokoll gegebenen Fonds-Tipps keine neuen Anteile mehr ausgeben.

Das gilt für den mehrfach genannten Long-Short-Aktienfonds Blackrock European Diversified Equity Absolute Return (WKN: A1C19T) genauso wie für den Credit Basis Fund (WKN: A0RGZ9) der Münchner Boutique Xaia.

Immerhin: Wer beim letztgenannten Fonds zum Zeitpunkt der Schließung bereits investiert war, darf auch weiter zukaufen.

Noch frei zugänglich ist dagegen der Allianz Discovery Germany (WKN: A1JB15), den Andreas Marnett auf dem Zettel hat. Der Fonds ist noch jung und relativ klein, aber er arbeitet tatsächlich marktneutral.

Das Problem für Privatanleger ist nur: Es gibt ihn lediglich als institutionelle Tranche. Wer an die nicht rankommt, kann auf die Europa-Version (WKN: A0Q83F) ausweichen.

Das Management um Allianz-GI-Hedgefonds-Chef Harald Sporleder arbeitet nach fundamentalen Kriterien, kauft günstig erscheinende Aktien oder Branchen und verkauft zugleich teure Papiere.

Was den Unterschied zu anderen Long-Short-Fonds ausmacht, ist das Gesamtbild. Sporleder kontrolliert täglich fortlaufend für beide Fonds das sogenannte Net Exposure, also den Grad, zu dem das Portfolio am Marktgeschehen hängt.

Er sorgt für ein Net Exposure nahe null, was weitgehende Unabhängigkeit bedeutet. Das löst die Fonds vom Auf und Ab  der Aktienmärkte, kettet sie aber auch fest an die Analysefähigkeiten von Sporleders Team.

Bislang laufen beide Fonds wie erhofft. Auf Jahressicht stehen plus 7,4 Prozent (Deutschland) und 3,1 Prozent (Europa) zu Buche (per 29. November 2013).

Das kann man von Graham Clapps Pensato Europa Absolute Return (WKN: A1C59Q) derzeit nicht gerade sagen: Er steht auf Jahressicht bei minus 0,7 Prozent.

Trotzdem hält Hermann-Josef Hall weiter zu dem Stockpicker, der einst erfolgreich den Milliarden-Fonds Fidelity European Growth managte und mit seinem vergleichbar verwalteten Hedgefonds seit 2008 im Grunde eine gute Figur macht.

„Graham Clapp ist ein hervorragender Manager. Aber die Liquidität an den Märkten hat 2013 dazu geführt, dass auch von ihm wenig attraktiv eingeschätzte Titel gestiegen sind, sodass er Verluste auf der Short-Seite verzeichnete“, sagt der Vorstand von Sauren Fonds-Research.

Die Kölner bestücken ihre Produkte prinzipiell nur mit Fondsmanagern, von denen sie wie bei Clapp komplett überzeugt sind
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