Die Corona-Krise hat einen deutlichen Abdruck in den Volkswirtschaften hinterlassen. Als Folge von Betriebsschließungen und sozialen Kontaktbeschränkungen sind auch die Kurse an den Börsen weltweit ins Trudeln geraten. Jedenfalls vorübergehend. Denn nach einer kurzen, aber umso heftigeren Talfahrt im Februar und März fassten viele Aktionäre zwischenzeitlich wieder Vertrauen.

Das lässt sich auch am deutschen Leitindex Dax ablesen. Der Dax bildet die Kursentwicklung der 30 größten und liquidesten deutschen Unternehmen ab. Zwischenzeitlich war der Index aus einer Höhe von rund 13.700 Zählern auf etwa 8.400 heruntergerauscht. Dann ging es wieder aufwärts – wie es weitergeht, ist noch offen.   

Die Krise trifft die Branchen in unterschiedlichem Maße. Auch die Dax-Unternehmen haben unterschiedlich stark zu kämpfen. Einen besonders schweren Stand hat die Fluggesellschaft Lufthansa. Wie viele andere Fluglinien leidet der deutsche Luftfahrt-Primus sehr deutlich an den pandemiebedingten Reise-Einschränkungen. Wann und ob der Flugverkehr wieder sein vormaliges Volumen erreicht, ist offen. Das Unternehmen soll, falls sich die Europäische Kommission nicht querstellt, neun Milliarden Euro staatliche Hilfe erhalten. Angesichts seiner dramatischen Probleme könnte Lufthansa demnächst aus dem Dax 30 fliegen.

Ganz anders sieht es bei Fresenius Medical Care aus. Das auf Dialyse spezialisierte Gesundheitsunternehmen scheint den Corona-bedingten Kurseinbruch beinahe schon wieder verdaut zu haben.

Wir haben uns die Kursentwicklung der 30 Dax-Unternehmen von Anfang 2020 bis Ende Mai angesehen und sie der Entwicklung des Dax insgesamt gegenübergestellt – hier repräsentiert durch den Morningstar-Index Germany Net Return. Dazu haben wir einige Kennzahlen herausgepickt:

  • Die Dividendenrendite gibt Auskunft, wie viel Gewinn sich mit einer Aktie erwirtschaften lässt: Sie setzt die ausgeschüttete Dividende ins Verhältnis zum aktuellen Börsenkurs der Aktie.
  • Das Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) setzt den Kurs einer Aktie ins Verhältnis zu ihrem anteiligen Buchwert – also zum Eigenkapital des ausgebenden Unternehmens, geteilt durch die Anzahl der ausgegebenen Aktien.
  • Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) betrachtet den Aktienkurs im Verhältnis zum Gewinn. Der geschätzte Gewinn des Unternehmens im kommenden Geschäftsjahr wird dafür durch die Zahl der ausgegebenen Aktien geteilt.

* Für zwei Dax-Titel, Deutsche Bank und Lufthansa, fällt das bei Morningstar angegebene KGV aktuell negativ aus: Diese Unternehmen werden im kommenden Geschäftsjahr wohl Verluste schreiben.