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„Die Eurokrise ist vorbei jetzt kommt die Konjunkturkrise“

in MärkteLesedauer: 4 Minuten
Chefvolkswirt Martin Hüfner
Chefvolkswirt Martin Hüfner
Vor kurzem schrieb mir ein Freund und Kollege aus der Auto-Zulieferindustrie in einem Weihnachtsgruß: "Die Eurokrise ist vorbei. Jetzt müssen wir die Konjunkturdelle in Deutschland und das Konjunkturtal in Europa bewältigen. Verdammt harte Arbeit."

Ich war über diese knappe und etwas harsche Formulierung zunächst überrascht. Je länger ich aber darüber nachdenke, umso mehr habe ich aber den Eindruck, dass sie den Paradigmenwechsel, vor dem wir am Jahresende stehen, genau auf den Punkt bringt.

2012 war das Jahr der Eurokrise. Unter großen Schmerzen wurden die Reform- und Konsolidierungsmaßnahmen in den einzelnen Schuldnerländern eingeleitet und es wurden institutionelle Rettungsschirme installiert. Das hat gewirkt. Die Krise ist zwar noch nicht zu Ende. Sie wird uns auch noch manche Kopfschmerzen bereiten. Das Hauptthema des kommenden Jahres ist jedoch ein anderes: Es ist die schwache Konjunktur.

Nachdem ich in den vergangenen Wochen immer wieder auf Einzelaspekte der wirtschaftlichen Entwicklung eingegangen bin, möchte ich heute einen Blick auf das Ganze lenken. Hier ein paar Highlights des Jahres 2013, wie ich es sehe.

Wachstum: Anders als von vielen erwartet, wird sich die Wirtschaft im kommenden Jahr nicht erholen, sondern sich weiter abschwächen. Das gilt global und regional. Die Weltwirtschaft wird im kommenden Jahr dank des Fiscal Cliff in den USA, des niedrigeren Wachstums in China und natürlich auch wegen der Probleme in Europa nur noch um 2,5 Prozent wachsen (2012: 3,3 Prozent).

In Euroland wird es aufgrund der anhaltenden Sparanstrengungen noch einmal eine Rezession geben (2012: -0,4 Prozent). Für Deutschland rechne ich mit Stagnation (2012: 0,7 Prozent). Das ist der Preis der Krise. Der Abschwung wird nicht so stark sein wie 2009.

Er ähnelt eher dem der Jahre 2000 bis 2002 oder 1991 bis 1993 (siehe Grafik). Ob es danach 2014 gleich wieder nach oben geht (womit alle rechnen), ist unsicher. Nach meiner Ansicht wird dann aber die Rezession in den gebeutelten Peripheriestaaten Europas zu Ende sein.

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