LinkedIn DAS INVESTMENT
Suche
Aktualisiert am 03.01.2023 - 18:48 Uhrin Tipps & RatgeberLesedauer: 4 Minuten
Headphones
Artikel hören
Nicht auf einen Zeitpunkt schauen
Den finanziellen Ruhestand besser dynamisch planen
Die Audioversion dieses Artikels wurde künstlich erzeugt.

Nicht auf einen Zeitpunkt schauen Den finanziellen Ruhestand besser dynamisch planen

Älteres Paar am Meer
Älteres Paar am Meer: Menschen verbringen zunehmend mehr Jahre ihres Lebens im Ruhestand. Diese lange Phase sollte man daher dynamisch planen, rät unser Gastautor. | Foto: imago images/YAY Images

Das gesetzliche Renteneintrittsalter und, wenn vom Kunden gewünscht, die kurze Zeitspanne eines Vorruhestands werden in der Beratungspraxis oft als statische Zeitpunkte betrachtet. Als solche werden sie auch bei einer Ruhestandsplanung berücksichtigt. Beim Blick auf die Phasen nach dem 60. Lebensjahr wird jedoch schnell ersichtlich, dass eine Zeitpunktbetrachtung in der Finanzplanung für den Ruhestand nicht der optimale Ansatz sein kann. Wir müssen vielmehr deutlich flexibler vorgehen:

In der Regel kommen meine Kunden ab dem 50. Lebensjahr in die Ruhestandsberatung. Der Wunsch, früher aus dem Erwerbsleben auszuscheiden und nicht mit dem gesetzlichen Renteneintrittsalter aufhören zu müssen, wird spätestens jetzt formuliert. Dieser Moment des Ruhestandseintritts kann auch kurzfristig auftreten– wenn beispielsweise der Arbeitgeber ein attraktives Angebot für ein vorzeitiges Ausscheiden unterbreitet.

Zwei Herausforderungen der Ruhestandsplanung

Für seinen Ruhestand stehen dem Kunden in der Regel eine lebenslange Versorgung über Rentenbausteine und freies Vermögen zu einem Zeitpunkt oder Zeitraum X zur Verfügung. Doch die Rentenbausteine aus Schicht eins und zwei, die alle zu einem konkreten Stichtag beginnen, sorgen dann für eine hohe steuerliche Belastung – ein Sachverhalt, der häufig in der Ruhestandsplanung nicht angemessen berücksichtigt wird.

1.200% Rendite in 20 Jahren?

Die besten ETFs und Fonds, aktuelle News und exklusive Personalien erhalten Sie in unserem Newsletter „DAS INVESTMENT Daily“. Kostenlos und direkt in Ihr Postfach.

Weiterhin wird das freie Vermögen, das dann zur Verfügung stehen soll, zum Vermögenserhalt oft nur wenigen Schwankungsrisiken ausgesetzt und chancenarm angelegt. Betrachtet man allerdings die Ruhestandsphase eines Menschen, kann diese bis zu 40 Jahre oder gar länger andauern – ein Zeitraum, der genauso lang ist wie das Erwerbsleben. Der Anlagehorizont kann dementsprechend zum Renteneintritt noch 30 bis 40 Jahre betragen. Diese beiden Umständen werden in der Beratungspraxis häufig wenig beachtet. Dabei können sie entscheidende finanzielle Unterschiede machen.

Auszahlungsszenarien decken steuerliche Belastungen auf

Der Eintritt in den Ruhestand erfolgt meistens zwischen dem 63. und 67. Lebensjahr. Rentenbausteine aus allen Versorgungsschichten kommen dann zur Auszahlung. Es empfiehlt sich, genau hinzusehen, wann welcher Rentenbaustein startet, wann Ansprüche aus einer betrieblichen Versorgung fällig werden oder gar eine Abfindung seitens des Arbeitgebers gezahlt wird. Denn unter Umständen drohen hohe steuerliche Belastungen. Hier sollte die strategische Finanzplanung ansetzen: Um vor unliebsamen steuerlichen Forderungen geschützt zu sein, ist es unumgänglich, die jeweiligen Auszahloptionen der Rentenbausteine mit dem Kunden durchzuspielen – in Form von Ausstiegs- und Auszahlungsszenarien .

Tipps der Redaktion