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Christian Machts im Interview „Die Fonds-Branche geht zu oft auf Tauchstation“

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Ihre Jobbeschreibung auf LinkedIn, wo Sie sehr aktiv sind, lautet: „Head of Innovation and Fintech Europe“ und erst danach steht „Head of Wholesale“. Haben Sie mehr Spaß an digitalen Innovationen als am Vertrieb?

Machts: Ich bin bereits seit langem davon überzeugt, dass sich der Vertrieb, die Unterstützung von Vertriebskanälen und auch die Neukundengewinnung im Asset Management massiv durch die Nutzung digitaler Medien verändern wird. Fidelity hat mir in einer neuen, zusätzlichen Funktion die Chance gegeben, mich mit Innovationsthemen im Vertrieb und mit Partnerschaften im Bereich der Fintechs und Start-ups europaweit zu beschäftigen.

Wenn Sie die Netto-Mittelzuflüsse der Fidelity-Fonds über die vergangenen sechs Monate analysieren, lässt sich daran das Corona-Drama abtragen und einordnen?

Machts: Natürlich ist die Corona-Krise auch an uns nicht spurlos vorbeigegangen. Seit April hatten wir aber durchgängig jeden Monat Zuflüsse. Wir stehen bei mehr als 1,3 Milliarden Euro an Zuflüssen in den vergangenen zehn Monaten und seit Jahresbeginn bei nahezu einer Milliarde Euro. Das ist ein tolles Ergebnis.

Bereits Ende März sprachen Sie von essenziellen Veränderungen der Fondsbranche, die durch Corona beschleunigt werden dürften. Was heißt das konkret?

Machts: Wie seinerzeit erwartet, sehen wir den Trend zu passiven Produkten, der sich weiter verstärkt hat. Digitalisierung, Konzentration von Partnerschaften und das Thema Nachhaltigkeit verändern unsere Branche jeden Tag. Die Corona-Krise wirkt da als zusätzlicher Beschleuniger.

Wie wird sich Vertrieb verändern?

Machts: Vertrieb wird digitaler und virtueller. Aber darauf ist kaum jemand vorbereitet. Produkte und Strategien müssen sich noch klarer voneinander abgrenzen. Wir vollziehen eine Bewegung von einem generalistischen Vertriebsansatz zu mehr Spezialistentum.

Welche ganz persönliche Erfahrung nehmen Sie mit aus den vergangenen sechs Monaten?

Machts: Erstmal, dass wir bei Fidelity ein super Team sind und gerade in Krisenphasen zielorientiert und pragmatisch zusammenarbeiten. Wenn wir uns fokussieren, sind wir in der Lage, in kurzer Zeit Großes zu leisten. Und noch ganz persönlich: Mehr Zeit mit der Familie ist unglaublich toll und durch nichts zu ersetzen.

Das Interview ist in der Oktober-Printausgabe von DAS INVESTMENT erschienen.

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