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Aktualisiert am 27.10.2010 - 15:05 UhrLesedauer: 5 Minuten

Die größten Werbestars der Finanzdienstleistungsbranche

Michael Schumacher, Anke Engelke und Dieter <br>Bohlen im Werbeeinsatz; Quellen: DVAG, <br>Hannoversche Leben, Youtube/VHV
Michael Schumacher, Anke Engelke und Dieter
Bohlen im Werbeeinsatz; Quellen: DVAG,
Hannoversche Leben, Youtube/VHV
Das Gemälde hängt schief. Majestätisch neben etlichen goldenen Schallplatten in einem opulent ausgestatteten Penthouse platziert, zeigt das Ölbild Dieter Bohlen. Die Kamera beobachtet den Musikproduzenten mit der blonden Betonfrisur und den markanten Nasolabialfalten beim Versuch, sein überlebensgroßes Konterfei zurechtzurücken.

Dabei rutscht Bohlen – Loriot lässt grüßen – auf einem Flokati-Teppich aus, fällt mit Bild auf einen zufällig bereitstehenden Servierwagen und rattert unter den indignierten Blicken eines afghanischen Windhundes durch die Zimmerflucht, um dann an einer Tür kopfüber durch das Bild zu knallen. Mit dem aufwändigen (und nur mäßig witzigen) Slapstick-Spot wirbt der „Deutschland-sucht-den-Superstar“-Juror für eine Unfallversicherung der VHV Versicherung im TV.

Damit ist er längst nicht der einzige Prominente, der Werbung für Finanzprodukte macht. So stellt Entertainerin Anke Engelke seit Jahren ihr komödiantisches Talent gegen Gage für die Hannover Leben zur Verfügung. Formel-1-Gott Michael Schumacher geht für geschätzte 4 Millionen Euro Jahresgage selten ohne seine Sponsoren-Mütze der Deutschen Vermögensberatung vor eine Kamera. Der im Sportsponsoring äußerst aktive Finanzvertrieb hat auch noch weitere Spitzensportler wie den Olympiasieger Paul Biedermann unter Vertrag, auch Fußball-Bundestrainer Joachim Löw ist DVAG-Werbepartner.
Bildstrecke: Die Werbestars der Finanzbranche
Kein Zweifel - Promi-Werbung sorgt für Aufmerksamkeit, laut einer Studie der Frankfurter Unternehmensberatung Value Com erinnerten sich bereits kurz nach Start der Werbespots mit Anke Engelke 11 Prozent an die Kampagne der Hannover Leben, zwei Jahre später waren es bereits 20 Prozent. Engelke lieh der Versicherung dabei auch für Mailingaktionen ihren Namen. Auch die VHV konnte ihren Bekanntheitsgrad der Firma seit Beginn der Kampagne mit Bohlen kräftig steigern.

Nicht in jedem Fall lohnt sich jedoch die Investition in bekannte Markengesichter, denn Aufmerksamkeit allein ist keine hinreichende Bedingung für Werbeerfolg. Die Markenstärke wird durch Promi-Werbung nur dann gefördert, wenn die Geschichte der Werbefigur auch zum Produkt passt, so die Studie der Value Com. Im Falle von Engelke und auch von Bohlen scheint das aufzugehen, beide Kampagnen laufen bereits längere Zeit und haben sich offensichtlich auch in den Absatzzahlen niedergeschlagen.

Dieter Bohlen war im vergangenen Jahr eine der größten Attraktionen der Versicherungsmesse DKM in Dortmund. Makler und Agenten stellten sich brav in die Reihe, um ein Autogramm des Multimillionärs zu bekommen. Es ist überliefert, dass mindestens ebenso viele Besucher ein Bild mit Bohlen haben wollten als mit dem ebenfalls blonden November-Playmate des „Playboy“, das auf einem benachbarten Stand eines Maklerpools Hof hielt.
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