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Aktualisiert am 27.10.2010 - 15:05 UhrLesedauer: 5 Minuten

Die größten Werbestars der Finanzdienstleistungsbranche

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Was erhoffen sich die Werbeleiter? Einen positiven Imagetransfer von Promi zur Marke war die häufigste Antwort in einer 2005 durchgeführten Umfrage von TNS Emnid unter 500 Werbeleitern. Ein schneller Bekanntheitsaufbau der Marke und generell mehr Aufmerksamkeit wurden ebenfalls häufig genannt.

Die Werbung mit Prominenten kann allerdings auch Risiken in sich bergen. Dann nämlich, wenn das Image des Prominenten ins Negative kippt. 61 Prozent der Werbeleiter nannten als größte Gefahr, dass ihre Marke einen Imageverlust erleidet, wenn sich der Prominente negativ verhält. Nicht selten werden in einem solchen Fall reihenweise die Werbeverträge gekündigt. da hilft eine sogenannte Imageschadenversicherung. Auch unschön: Der sogenannte Vampireffekt. Dieser tritt ein, wenn der Prominente die Marke überstrahlt.

Multi-Testimonials sind problematisch

Auch mit Prominenten, die gleichzeitig viele verschiedene Werbeverträge laufen haben, sogenannten Multi-Testimonials, lässt sich oft keine nachhaltige Werbewirkung erzielen. Es mangelt an Glaubwürdigkeit. Es ist wohl kein Zufall, dass beispielweise Verona Pooth (Spinat, Marmelade, Discounter-Kleidung) keinen Werbevertrag mit einem Finanzdienstleister besitzt.

Seit einiger Zeit ist zu beobachten, dass der Werbeeinsatz bekannter Personen an Wirkung verliert. 2006 bejahten noch 21 Prozent der Verbraucher die Aussage, dass Werbung mit Prominenten glaubwürdiger und überzeugender ist, zwei Jahre später waren es nur noch 15 Prozent.
Eigentlich wollen die Deutschen prominenten Zeitgenossen in der Werbung nicht mehr sehen. Eine repräsentative Umfrage der Beratungsgesellschaft Faktenkontor unter 1.500 Deutschen im April 2010 belegt, dass die Marketingstrategie mit den bekannten Gesichtern überstrapaziert wurde: Vier von fünf Deutschen wollen demnach gar keine Promi-Werbung mehr sehen.

Es geht auch ohne Promi-Spot

Dass es auch ohne Promi geht, beweist die Imagekampagne des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft GDV. Mittlerweile kennen bereits mehr als 25 Prozent der Deutschen die Spots mit dem Slogan „Gut, dass es Versicherungen gibt". Mit einem smarten, aber weithin unbekannten Schauspieler (Sebastian Ströbel) in Alltagssituationen sorgte auch die Ergo Versicherung bundesweit für erhebliche Aufmerksamkeit, die allerdings mitunter kontrovers ausfiel. Während die Bild-Zeitung fragte: „Wer ist der schöne Mann aus der Versicherungs-Werbung?“ schrieb der „Stern“ genervt über den Ergo-Boy als „Plage der Saison“.

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