Die große Analyse So steht es um Franklin Templeton und Legg Mason
Das passt gut zum wirtschaftlichen Trend der Branche allgemein und der Unternehmen an sich. S&P weist auf die schwierige Situation hin. „Die Manager kämpfen weiterhin mit dem wachsenden Marktanteil passiver Investments, Gebührendruck und durchwachsener Wertentwicklung“, heißt es in einem Bericht. In der Tat leiden beide Unternehmen immer wieder unter Geldabflüssen (siehe auch Grafik). Und beide haben keine schlagkräftige Sparte für passive Anlagen, die sie dem entgegensetzen können. Von einer Legg-Mason-Beteiligung am ETF-Anbieter Precidian Investments einmal abgesehen.
Renditetechnisch macht FT die bessere Figur. Zwar sank der Umsatz von 2018 auf 2019 um rund ein Zehntel von 6,3 auf 5,8 Milliarden Dollar. Dafür stieg die Umsatzrendite zuletzt von 25,4 Prozent im zweiten Quartal 2019 auf 27,8 Prozent im vierten Quartal. Legg Mason kommt von einem Tief bei 20,4 Prozent im ersten Quartal auf 26,5 Prozent im vierten Quartal 2019. Trotzdem verordnen es die S&P-Analysten im Branchenvergleich eher am unteren Ende, FT mehr in der Mitte.
Dass es aufwärts geht, liegt auch an einem Sparprogramm, das sich Legg Mason auferlegt hatte, gleich nachdem der sehr aktive Investor Nelson Peltz im Mai 2019 in den Vorstand eigezogen war und sich über seine Firma Trian Fund Management mit 4,5 Prozent beteiligt hatte. Unter anderem sollten 12 Prozent der Mitarbeiter gehen. Seit Mitte Mai 2019 legt die Legg-Mason-Aktie übrigens um fast 50 Prozent zu (Stand: 18. Februar 2020). Und so wie Peltz den Deal mit FT preist („Ich glaube, dass diese Transaktion zwingend und unwiderstehlich ist.“), kann man ihn ohne Probleme als treibende Kraft dahinter vermuten.
Der generelle Rendite-Unterschied der baldigen Ex-Konkurrenten liegt auch an den verwalteten Vermögen. FT hat 40 Prozent in Anleihen, 39 Prozent in Aktien und 20 Prozent in Mischfonds. Wobei Aktienfonds traditionell die höchsten Einkünfte bringen. Bei Legg Mason macht dieser Teil aber nur 27 Prozent aus. Dafür kommen 9 Prozent in den normalerweise sehr margenstarken Alternativen Investments hinzu, aber eben auch 55 Prozent in Anleihen. Die sorgen nur für 40 Prozent der gesamten Gebühren, die Aktien spielen mit 42 Prozent sogar mehr ein.