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in FinanzberatungLesedauer: 4 Minuten

Die große Robo-Advisor-Interview-Reihe „Kunden unter 30.000 Euro Gesamtvermögen erhalten keine Wertpapierberatung mehr“

Gerald Klein
Gerald Klein

Im ersten Interview-Teil erklärte Growney-Chef Gerald Klein, wie das Geschäftsmodell von Growney funktioniert und worin er die größten Probleme und Chancen der Robo-Advisor sieht. Im zweiten Teil ging es um Portfolio-Lösungen und Risikomodelle des Robo-Advisors. Danach erklärte Growney-Chef Gerald Klein, wie die Wettbewerbssituation auf dem Online-Vermögensverwaltungsmarkt aussieht und was er von Kooperationen mit Banken & Co. hält. Nun geht es um die Regulierung. 

DAS INVESTMENT.com: Die Kosten in der Anlageberatung für Dokumentation und andere regulatorische Vorgaben sind in den vergangenen Jahren stark gestiegen. Ab welcher Anlagesumme ist eine vernünftige persönliche Beratung für Banken noch profitabel?

Gerald Klein: Meiner Kenntnis nach erhalten Kunden unter 30.000 Euro Gesamtvermögen keine Wertpapierberatung mehr.   

Ab welchem Gesamtvolumen pro Robo- Kunden können Sie profitabel arbeiten?

Klein: Die Grenzkosten für einen Neukunden sind relativ klein. Einen Deckungsbeitrag erzielen wir schon mit wenigen tausend Euro.  

Verbraucherschützer und andere Marktteilnehmer fordern ein Ende der klassischen Provisionsberatung. Anlageberater sollen nicht mehr vom Produktanbieter, sondern direkt von den Kunden bezahlt werden.  Was glauben Sie, wird es in Deutschland im Bereich Investmentfonds zu einem Provisionsverbot kommen? 

Klein: Ja – ich erwarte, dass es eines Tages in Deutschland ein Provisionsverbot geben wird, denn für die meisten Anleger wäre ein Stundenhonorar von 200 Euro unterm Strich wesentlich günstiger. Der Gesetzgeber wird die enormen Umwälzungen in dem heutigen Bankenumfeld aber wahrscheinlich noch ein paar Jahre hinauszögern.