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in Aus der Fondsbranche: neue ProdukteLesedauer: 4 Minuten

Die große Robo-Advisor-Interview-Reihe So vermeidet Growney die Doppelbesteuerung seiner Kunden

Gerald Klein, Growney
Gerald Klein, Growney

Im ersten Interview-Teil erklärte Growney-Chef Gerald Klein, wie das Geschäftsmodell von Growney funktioniert und worin er die größten Probleme und Chancen der Robo-Advisor sieht. Nun spricht er über Portfolio-Lösungen und Risikomodelle des Robo-Advisors. Teil 3 und 4 folgen in Kürze.

DAS INVESTMENT.com: Bitte beschreiben Sie uns Ihre Portfolio-Lösungen. Wo sehen Sie sich gegenüber Ihren Wettbewerbern einen Schritt voraus? 

Gerald Klein: Die Growney-Anlagestrategie basiert auf passiven Indexfonds (ETFs). Mit unseren Aktienfonds stellen wir ein Weltmarktportfolio (2400 Aktien in 46 Ländern) zusammen, bei dem die Gewichtung der einzelnen Länder über deren wirtschaftliche Bedeutung in der weltweiten Wertschöpfung vorgenommen wird. Unsere Anleihefonds investieren in Unternehmens- (keine Finanzdienstleister) und Staatsanleihen von hoher Qualität (Investmentgrad) aus dem Euroraum. Ein Portfolio besteht bei uns aus 6 – 8 Fonds.

Die Growney-Portfolios beinhalten keine Rohstoffe und Immobilien. Die geringe Liquidität in Immobilien ist nicht mit unserem Anspruch vereinbar, dass unsere Kunden jederzeit auf ihr Geld zugreifen können. Anlagen in Rohstoffe spekulieren auf eine Preissteigerung und generieren aus sich selbst heraus keine Wertschöpfung.

Bei der Fondsauswahl stellen wir sicher, dass es nicht zu sogenannten ausschüttungsgleichen Erträgen kommt und eine Doppelbesteuerung entstehen kann. Die Steuerzahlung soll soweit wie möglich in die Zukunft verlagert werden.

Bitte beschreiben Sie uns Ihre Risikomodelle zur Optimierung der Portfolios. Inwiefern machen sich diese Modelle im Vergleich zum einfachen Rebalancing für Ihren Kunden bezahlt?

Klein: Das beste Risikomodell für einen Privatanleger ist ein passives, diversifiziertes Portfolio, das kostengünstig verwaltet und regelmäßig in die ursprüngliche Risikoausrichtung zurückgefahren wird. Rückwärts betrachtet gibt es viele aktive Risikostrategien, mit denen Anleger mutmaßlich ein geringeres Risiko und/oder eine höhere Rendite erzielen können. In der Realität wird der erwartete Vorteil aber fast immer durch die Kosten (Transaktionskosten, Steuernachteile, höhere Verwaltungskosten) überkompensiert. Bei Growney addieren wir akribisch viele kleine Vorteile: Wir setzen auf eine sehr gute Diversifikation, eine hohe Fondsqualität, steuerliche Stundungseffekte, Realisierung steuerlicher Vorteile (Sparerpauschbetrag) und niedrige Verwaltungskosten. Nach 15 Jahren Erfahrung im Asset-Management-Research ist dieses Risikomodell das erfolgreichste, das ich kenne. 

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