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Anlageveteran warnt „Die Inflation hebt ihr hässliches Haupt“

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Stockende Globalisierung und anziehende Lohn-Preis-Spirale

Auch die Globalisierung stockt. Die Zeiten, in denen immer mehr Produktion in Billiglohnländer ausgelagert wurde, um die Herstellungskosten zu drücken, sind definitiv ausgelaufen. Wachsende Handelskonflikte, zunehmender Protektionismus (Importzölle), Lieferengpässe und explodierende Frachtraten führen zu einer Neuausrichtung der Lieferketten und steigenden Preisen.

Von einer Lohn-Preis-Spirale als klassischem Inflationstreiber ist derweil noch wenig zu sehen. Doch die Babyboomer gehen in Rente und schon jetzt macht sich ein gravierender Fachkräftemangel bemerkbar. Goldman Sachs hat soeben die Einstiegsgehälter für Nachwuchskräfte von 85.000 auf 115.000 Dollar angehoben, in Asien steigen die Löhne sprunghaft und auch in den unteren Lohngruppen (Pflegekräfte, Mindestlöhne) sind bei uns deutliche Anpassungen geplant.

Konsequenzen für die Anlagepolitik

Fazit: Die Inflation ist nicht tot sondern hebt nach langer Pause wieder ihr hässliches Haupt. Wir reagieren darauf mit der Etablierung einiger Inflationstrades. Wir investieren in Unternehmen, die von steigenden Gas- und Rohstoffpreisen profitieren. Diese sind derzeit recht preiswert, da sich institutionelle Anleger aufgrund von ESG-Kriterien scharenweise davon trennen. Und wir kaufen inflationsgeschützte Anleihen (inflation linker) und verkaufen gleichzeitig Zins-Futures mit identischer Laufzeit. Die Zinsdifferenz und damit die Inflationserwartungskomponente liegt in Deutschland beispielsweise für die nächsten zehn Jahre nur bei 1,4 Prozent.

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