Ost- und West-Deutschland Die Lebenserwartung gleicht sich immer weiter an

Drei Jahrzehnten nach der Wiedervereinigung nähert sich die Lebenserwartung in Ost- und West-Deutschland an. Das zeigt eine Studie von Pavel Grigoriev, Michael Mühlichen und Sebastian Klüsener vom Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung, Rembrandt Scholz vom Max-Planck-Institut für demografische Forschung und Markéta Pechholdová von der Wirtschaftsuniversität Prag, die im Bundesgesundheitsblatt veröffentlicht wurde.
1990 hatten ostdeutsche Frauen bei Geburt eine Lebenserwartung von 76,3 Jahren. Im Westen waren es mit 79 Jahren durchschnittlich 2,7 Jahre mehr. Bei den Männern betrug die Lebenserwartung im ersten Jahr der deutschen Einheit in Ostdeutschland im Schnitt 69,2 Jahre und in Westdeutschland 72,6 Jahre. Mit 3,4 Jahren fiel die Differenz hier also noch deutlicher aus.
Rund 30 Jahre später gibt es bei den Frauen kaum mehr einen Ost-West-Unterschied. In Ost-Deutschland wurden Frauen im Jahr 2017 im Schnitt 83,32 Jahre, in Westdeutschland 83,28 Jahre alt.
Die Männer hingegen holten nicht so stark auf. Bei ihnen liegt die Lebenserwartung im Osten bei 77,66 Jahren und im Westen bei 78,81 Jahren. Laut den Demografie-Experten hält eine derartige Differenz bereits seit 2002 an.