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Edelmetall-Experte Dominik Lochmann „Die meisten Menschen wollen mit Gold nicht reich werden“

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Wer Gold langfristig als Investment und als Versicherung für Banken-, Euro-, Staats- oder andere Krisen erwerben möchte, dem empfiehlt sich ein physisches Investment in Form von Barren, Münzen oder Tafelbarren. Die Investition lohnt sich vorrangig ab einer Haltedauer von zwölf Monaten, denn danach ist die weitere Veräußerung des Edelmetalls steuerfrei. Außerdem lässt sich Anlagegold im Gegensatz zu anderen Edelmetallen ohne Mehrwertsteuer erwerben.

Damit Barren oder Münzen jedoch als Anlagegold gelten, müssen sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Für Barren ist ein Reinheitsgrad von mindestens 995 erforderlich. Anlagemünzen benötigen mindestens einen Feingehalt von 900 Tausendsteln. Sie müssen außerdem nach dem Jahr 1800 geprägt worden sein und in ihrem Ursprungsland als gesetzliches Zahlungsmittel gelten oder gegolten haben. Der Verkaufspreis darf überdies den Offenmarktwert ihres Goldgehalts nicht mehr als 80 Prozent übersteigen.

Stückelung per Tafelbarren

Ob sich Anleger für Münzen oder für Barren entscheiden, ist letztlich Geschmackssache. Es empfiehlt sich allerdings, insbesondere bei Münzen auf gängige Anlagemünzen wie den Krügerrand oder den Wiener Philharmoniker und nicht auf Sammelmünzen zurückzugreifen, da diese oftmals weit über dem tatsächlichen Edelmetallpreis gehandelt werden. Privatanleger sollten als Faustregel zwischen 10 Prozent und 20 Prozent ihres Vermögens in Gold und Silber halten.

Bei der Überlegung, in welcher Größe und Stückelung Anleger Goldbarren kaufen sollen, spielt das Aufgeld eine wichtige Rolle. Dieses bezeichnet den Aufpreis, den Käufer für die Fertigungsprozesse des Barrens wie den Schmelzvorgang und die Prägung zusätzlich zum jeweils aktuellen Kurs des Goldes bezahlen. Ein niedriges Aufgeld stellt einen Vorteil dar, denn je näher der Kaufpreis am Kurs liegt, desto schneller machen Anleger bei einem Kursanstieg Gewinne. Je größer die Stückelung des Goldes, desto geringer ist das Aufgeld, da sich die Produktionskosten auf das Gewicht verteilen.

Mit 20 kleinen 5-Gramm-Barren lässt sich folglich in der Regel nur eine geringere Rendite erzielen als mit einem 100-Gramm-Barren. Eine kleinere Stückelung erhöht allerdings die spätere Flexibilität. Denn benötigen Anleger eine geringe Geldmenge, müssen sie nicht sofort ihre gesamten Goldvorräte verkaufen, sondern veräußern nur so viel, wie sie wirklich brauchen. Einen guten Kompromiss zwischen niedrigem Aufgeld und Flexibilität stellen sogenannte Combibars dar. Diese Tafelbarren bestehen ähnlich wie eine Schokoladentafel aus einem Verbund mehrerer Ein-Gramm-Barren, die sich durch Sollbruchstellen per Hand voneinander trennen lassen. So haben Anleger immer genau die passende Menge Gold zur Verfügung und bezahlen lediglich ein niedriges Aufgeld, da sie einen großen Barren kaufen.


Über den Autor:
Dominik Lochmann ist Geschäftsführer des Gold-Anbieters ESG Edelmetall-Service.

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