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Ferienhäuser in Corona-Zeiten „Die Nachfrage stieg um bis zu 650 Prozent“

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Welche Immobilienkonzepte geben die bestmögliche Grundlage?

Wilden: Das sind vor allem solche Objekte, die den Vorteil der Selbstversorgung bieten, was Unabhängigkeit zum Beispiel von der Öffnung der Gastronomiebetriebe bedeutet. Gegenüber klassischen Hotels ist dies in Zeiten von Corona ein großer Pluspunkt. Wichtig ist auch, dass Ferienimmobilien sehr serviceorientiert und professionell betrieben werden, dass flexibel auf Kundenwünsche reagiert werden kann. Wir arbeiten deshalb mit einer eigenen Ferienvermietung vor Ort, der „Ostseetraum Ferienwohnungen“.

Was sind die Urlaubstrends seit Corona?

Wilden: Laut Trend-Report „Familienreisen“ von Fewo-direkt ist es das so genannte „Cottagecore“, die Suche nach einem „idyllischen ruhigen Ort auf dem Land“, wo noch alles in Ordnung ist. Entsprechend stieg die Nachfrage nach Ferienhäusern vor allem in sonst weniger frequentierten Feriengebieten im letzten Jahr um bis zu 650 Prozent. Wir können diese Tendenz bestätigen. Sowohl unsere Ferienhäuser als auch die Apartments in unseren Villen, Ferienanlagen und -hotels an der Ostsee waren im Sommer 2020 vollständig ausgebucht.

Wird die Entwicklung anhalten, auch nach Corona?

Wilden: Ich gehe nicht von starken Veränderungen aus, da dieser Trend schon vorher dagewesen und durch die Pandemie nur verstärkt worden ist. Es ist somit anzunehmen, dass das Interesse an Urlaub und an Ferienimmobilien in Deutschland auf einem hohen Niveau bleiben wird. Wahrscheinlich sogar höher als vor der Krise.

Welche Regionen stehen bei Käufern besonders im Fokus?

Wilden: Das sind beispielsweise Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Bayern oder Teile von Baden-Württemberg und Niedersachsen. Lagen am Wasser und in den Bergen sind besonders attraktiv, da sich zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung bieten.

Gibt es Geheimtipps, die man künftig auf dem Schirm haben sollte?

Wilden: Das Binnenland, vor allem die Mecklenburgische Seenplatte, Niedersachsen an der Ostsee oder das Wattenmeer. Das werden die Hotspots der nächsten Jahre. Wir investieren deshalb in die Entwicklung solcher Standorte wie die Holsteinische Schweiz oder das fränkische Fichtelgebirge. Die Preise pro Quadratmeter liegen hier noch nicht so hoch wie anderenorts, oft unter 4.000 Euro.

Die Preise sind im letzten Jahr stark gestiegen. Lohnt sich eine Ferienimmobilie noch?

Wilden: Eine gut gemanagte Ferienimmobilie sollte eine jährliche Nettorendite von zirka 4 Prozent erwirtschaften, sehr gute Immobilien schaffen meist 4,5 bis 7 Prozent. An den von uns entwickelten Ferienorten lassen sich Investitionserträge von etwa 6 Prozent realisieren – inklusive Mieteinnahmen, Anschaffungskosten, Vermietungsservice und steuerlichen Abschreibungen. Bei einem steuerfreien Wiederverkauf nach 10 Jahren können zusätzliche Renditen erzielt werden, die auf einem jetzt steuerfreien Verkauf und einem Wertzuwachs des Standortes basieren. Nicht zu vergessen ist die Zeit, in der man hier auch selbst Urlaub machen kann – laut der Fewo-Studie nutzen über 50 Prozent der befragten Eigentümer ihre eigene Immobilie. Ein echter Benefit gegenüber anderen Anlageformen.

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